Giersch: Mit Wildkraut Tagesbedarf an Vitamin C decken – Naturheilkunde & Naturheilverfahren Fachportal

Vorsicht bei gesundem Giersch: Verwechslungsgefahr mit giftigen Pflanzen

Für viele Menschen mit einem Garten ist Giersch nur ein Unkraut, das schwer zu vertreiben ist. Für andere wiederum ist das Wildkraut eine wohlschmeckend Pflanze, die vielseitig in der Küche verwendet werden kann und zudem äußerst gesund ist. Doch Vorsicht: Bei der Ernte besteht eine Verwechslungsgefahr mit giftigen Pflanzen.

Wenn sich der Giersch wieder im Garten ausbreitet und trotz aller Maßnahmen nicht loszuwerden ist, sollte man überlegen, ihn einfach aufzuessen. Denn das Wildkraut ist ein regelrechtes Superfood und kann unter anderem gegen Gicht eingesetzt werden.

Beachtlicher Eiweißgehalt

Schon in Lebensmittelmangelzeiten versorgte der Giersch die Menschen mit notwendigen Vitaminen. Und auch heute strotzt er immer noch vor Vitamin C, Provitamin A und Mineralien wie Eisen und Magnesium, erklärt die Verbraucherzentrale Bremen in einer aktuellen Mitteilung.

„Mit etwa 100 Gramm Giersch ist der Tagesbedarf an Vitamin C schon mehr als gedeckt“, erläutert Sonja Pannenbecker, Referentin für Lebensmittel und Ernährung bei der Verbraucherzentrale Bremen.

„Auch sein Eiweißgehalt ist für ein Wildkraut beachtlich. Giersch übertrifft mit um die 5 Gramm sogar Spinat mit seinem Eiweißgehalt.“

Giersch gegen Gicht

Doch das Wildkraut kann noch mehr. Wie der Naturschutzbund (NABU) Deutschland auf seiner Webseite schreibt, ist Giersch bei Übersäuerung und den daraus resultierenden Krankheiten, wie der Gicht, eine sehr große Hilfe.

Die Mineralien im Giersch neutralisieren demnach die Harnsäure und können so nicht nur Gicht, sondern auch Gelenkschmerzen und andere Beschwerden mildern.

Auch sein Name Aegopodium podagraria beschreibt laut dem NABU seine Eigenschaften als entsäuerndes Kraut, übersetzt bedeutet er „die Gicht heilend“.

Vielseitig verwendbar

In der Küche kann das Kraut vielseitig verwendet werden. Für den rohen Verzehr eignen sich am besten die jungen Blätter, die gut gewaschen werden sollten. Sie sind besonders zart, wenn sie gerade aufgehen.

„Im Geschmack erinnert roher Giersch an eine Mischung aus Mohrrüben und Petersilie. Wenn er gekocht ist, schmeckt er ähnlich wie Spinat“, so Sonja Pannenbecker.

Bei älteren Blättern sollte der harte Blattstiel allerdings abgeschnitten werden, weil die gesamten Blätter zunehmend fester und intensiver im Geschmack werden. Deshalb eignen sie sich besser für gekochte Gerichte oder auch zum Trocknen, um jederzeit etwas Giersch vorrätig zu haben.

Aber nicht nur die Blätter sind essbar, auch die hellen Blüten können verzehrt werden. Sie können in Salate gegeben, oder auch paniert und anschließend gebraten werden.

Vorsicht bei der Ernte

Die Verbraucherzentrale Bremen weist darauf hin, dass bei der Ernte eine Verwechslungsgefahr zu giftiger Hundspetersilie und dem Gefleckten Schierling besteht.

„Der Giersch ist jedoch an seinem Stängel gut zu erkennen,“ so Pannenbecker. „Denn der Gierschstängel ist im Gegensatz zu seinen Doppelgängern mit rundem Stiel dreikantig – ist er abgeschnitten, sieht die Schnittfläche aus wie ein Dreieck.“

Der NABU erklärt zudem, dass das Blatt drei Teile hat und noch einmal dreigeteilt ist. Auf diese Merkmale ist wohl auch die alte Bauernregel „Drei-drei-drei, bist beim Giersch dabei!“ zurückzuführen.

In der Natur sammeln

Zwar kann das ganze Jahr über von den Blättern geerntet werden.

Doch wer sich bei jedem selbst gepflückten Gericht fragt, ob der Giersch durch diese stetige Ernte möglicherweise, oder auch hoffentlich, bald weg ist, dem sei laut der Verbraucherzentrale gesagt, so leicht wird man den Giersch nicht los. Doch immerhin sorgt er so für Freude auf dem Teller.

Wer keinen eigenen Giersch im Garten hat, kann ihn auch an Waldrändern oder Flussläufen sammeln. Und auch hier gilt: Die Blätter immer gut waschen. (ad)

Autoren- und Quelleninformationen

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.

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