Friseurin ist alarmiert: „Es wäre mir lieber, wenn auch wir im Lockdown wären“

Der neue Lockdown kommt. Der Groß- und Einzelhandel ist anders als beispielsweise die Gastro-Branche ausgenommen von den Maßnahmen der Bundesregierung. Auch Frisöre können vorerst weiterarbeiten. Erleichtert sind darüber allerdings nicht alle.

Die Vorstellung, inmitten der Pandemie weiterzuarbeiten, bereitet der Hairstylistin Sarah Kauth aus der Region Trier große Sorge: „Es wäre mir fast lieber gewesen, wenn auch wir Friseure in den Lockdown gemusst hätten und dafür finanzielle Entschädigung erhalten würden“, sagt sie im Gespräch mit dem Nachrichtenportal "watson".  

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Die 31-Jährige ist seit zwei Jahren selbstständig als Hairstylistin und Make-Up-Artist tätig und sagt, ihre Umsätze seien dieses Jahr um etwa 50 Prozent eingebrochen. Der Grund sei vor allem das Wegfallen ihres Hauptgeschäfts, die Hochzeiten. Um diese Verluste auch nur annähernd zu kompensieren, fühle sie sich gezwungen, zu arbeiten. Auch wenn die Neu-Mutter mit ihrem fünf Monate alten Baby in Zeiten von steigenden Infektionszahlen lieber zu Hause bliebe.

"Das sind schon Momente, in denen bei mir Sorgen aufkommen"

„Ich muss arbeiten gehen, um die großen Verluste der letzten Monate irgendwie aufzufangen, auch wenn ich mich damit der Gefahr einer Covid-19-Ansteckung aussetze“, sagt sie zu "watson". Als Diabetikern gehört Kauth einer Risikogruppe an und meidet den Kontakt zu anderen Menschen. Auf der Arbeit sei das allerdings kaum möglich.

„Ich stehe ja direkt seitlich am Gesicht, wenn der Kunde dann plötzlich hustet oder niest – und das kommt vor – sind das schon Momente, in denen bei mir Sorgen aufkommen“, sagt sie. Auf die angekündigte Nothilfe der Politik vertraut sie nicht, die Regelungen seien für sie „verwirrend“.

Im ersten Lockdown habe sie noch auf ihren Job verzichtet, aus finanziellen Gründen gehe das nun nicht mehr. Die Stylistin: „So fühle ich mich gezwungen, mitten in der Pandemie weiterzuarbeiten, weil dieses Jahr eh schon so schlecht lief. Das ist wirklich eine Zwickmühle.“

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