Die Freude über die Zulassung des ersten Corona-Impfstoffes für die EU – BNT162b2 (Comirnaty) von Biontech/Pfizer – wird von der Virusvariante B.1.1.7 aus Großbritannien überschattet. Bislang gehen Experten davon aus, dass die Vakzinen weiterhin schützen, auch RKI-Präsident Wieler äußerte sich am Dienstag in Berlin zum mutierten Coronavirus. Dr. Annette Vogel von Biontech hält es für „sehr unwahrscheinlich, dass die Effektivität des Impfstoffes durch die neue Variante eingeschränkt ist“.
Seit 21. Dezember darf auch in der EU gegen Corona geimpft werden. Die EU-Kommission erteilte BNT162b2 am 21. Dezember die bedingte Zulassung, nur wenige Stunden zuvor hatte das CHMP der EMA sich positiv geäußert und die Zulassung empfohlen. Der neue Name von BNT162b2 ist weniger zahlenlastig und lautet Tozinameran, Handelsname ist Comirnaty®. Mit dem Namen will Biontech die Wörter COVID-19, mRNA, Community (englisch für Gemeinschaft) und „Immunity“ (engisch für Immunität) vereinen. Geplanter Impfstart ist der erste Tag nach den Weihnachtsfeiertagen, der 27. Dezember.
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BNT162b2 (Comirnaty) von Biontech/Pfizer
EMA empfiehlt die Zulassung des ersten Corona-Impfstoffs in der EU
STIKO-Empfehlung zur Corona-Impfung
Wer wird zuerst geimpft und warum?
Biontech ist zur Auslieferung bereit. Eigenen Angaben zufolge will Biontech bereits am 23. Dezember beginnen, die Corona-Impfstoffe auszuliefern. Bis Ende des Jahres stünden 12,5 Millionen Dosen für die EU bereit, informierte Biontech-Geschäftsvorstand Sean Marett am Dienstag. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) mitteilt, werden die Impfdosen derzeit im Werk des US-amerikanischen Biontech-Partners Pfizer im belgischen Puurs gelagert. Dort werden die Ausgangsstoffe, die in den verschiedenen Produktionsstätten von Biontech hergestellt werden, weiterverarbeitet und abgefüllt. Bis zum 26. Dezember sollten die Dosen in jedem EU-Mitgliedsland sein, damit die Impfungen am 27. beginnen könnten, sagte Biontech-Finanzvorstand Sierk Poeting.
Nicht reisen und Weihnachten im kleinen Kreis
Im heutigen Presse-Briefing des Robert Koch-Instituts (RKI) mahnte RKI-Präsident Professor Lothar Wieler eindringlich, über Weihnachten Kontakte zu vermeiden. „Reisen Sie nicht“, sagte RKI-Präsident Lothar Wieler am Dienstag in Berlin. Alle Bürger sollten die Festtage nur im kleinsten Kreis verbringen, Treffen möglichst auf dieselben Teilnehmer beschränken und dies möglichst draußen machen. Mit den nun verschärften Alltagsbeschränkungen seien die Infektionszahlen schneller herunterzubringen, wenn alle achtsam seien. Es stünden schwere Wochen bevor. „Wir sollten sie nicht noch schwerer machen.“
Verhindert BNT162b2 eine Ansteckung?
Die derzeit verfügbaren Daten lassen keine sichere Aussage zu, ob BNT162b2 auch die Virustransmission verhindert. Biontech erwartet bis spätestens Februar genauere Erkenntnisse darüber, inwieweit sein Präparat die Menschen auch vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus schützen kann. Die Daten dazu würden derzeit geprüft, sagte Firmenchef Ugur Sahin am Dienstag der dpa. Die Ständige Impfkommission, die jüngst ihre „STIKO-Empfehlung zur COVID-19-Impfung“ veröffentlichte, äußerte sich vorsichtig optimistisch: „Die Wirksamkeit anderer Impfstoffe hinsichtlich der Verhinderung der Transmission von Virus durch Geimpfte lässt mit Berechtigung vermuten, dass auch durch die COVID-19-Impfstoffe die Transmission von SARS-CoV-2 in der Bevölkerung reduziert wird“.
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