COVID-19: Besonders viele Krankschreibungen in diesen Berufen – Heilpraxis

Corona: Welche Berufsgruppen oft krankgeschrieben sind

Frühere Analysen haben gezeigt, dass das Risiko, sich mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 anzustecken und an COVID-19 zu erkranken, in Gesundheitsberufen erhöht ist. Schließlich haben diese Personen im Rahmen ihrer Tätigkeit häufig direkten Kontakt zu bereits Erkrankten. Doch auch Kita-Personal ist offenbar häufig betroffen, wie eine neue Analyse nun zeigt.

Mehr als 2,5 Millionen Infektionen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 wurden bislang in Deutschland registriert. Laut einer im vergangenen Monat veröffentlichten Auswertung infizieren sich in bestimmten Berufen besonders viele Menschen. Zu diesen gehört unter anderem medizinisches Personal. Doch auch Beschäftigte in Kitas werden häufig wegen COVID-19 krankgeschrieben.

Arbeitsunfähigkeit in der „Haus- und Familienpflege“

Menschen in Pflegeberufen sowie Erzieherinnen und Erzieher werden am häufigsten aufgrund einer COVID-19-Diagnose krankgeschrieben. Dies ergeben Auswertungen zum TK-Gesundheitsreport 2021, der die Arbeitsunfähigkeiten der bei der Techniker Krankenkasse (TK) versicherten Erwerbstätigen beinhaltet.

Demnach wurden im letzten Jahr aus der Berufsgruppe der sogenannten „Haus- und Familienpflege“ 1.242 Menschen je 100.000 Erwerbstätige mit COVID-19 krankgeschrieben, heißt es dazu in einer Mitteilung. In diese Berufsgruppe fallen beispielsweise auch Beschäftigte ambulanter Pflegedienste.

Auf Platz zwei folgen die Beschäftigten in der Altenpflege mit 1.205 Betroffenen pro 100.000 Erwerbstätigen und danach kommen die Beschäftigten in Kindertagesstätten. Hier waren 1.127 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter je 100.000 Erwerbspersonen mit einer COVID-19-Diagnose krankgeschrieben, gefolgt von den Krankenpflegerinnen und -pflegern (1.101 pro 100.000) auf Platz vier.

Ergo- und Physiotherapeutinnen und -therapeuten sowie ärztliches Personal wurden im Jahr 2020 ebenfalls überdurchschnittlich oft mit der Diagnose COVID-19 krankgeschrieben. Frauen (574 je 100.000) sind im Durchschnitt etwas häufiger betroffen als Männer (420 je 100.000).

Enger Kontakt mit anderen Menschen

„Wir sehen in unseren Daten, dass vor allem Menschen in sozialen Berufen mit engem Kontakt zu anderen Menschen mit der Diagnose Covid-19 krankgeschrieben werden. Am wenigsten betroffen sind Berufstätige in den klassischen Bürojobs, wie zum Beispiel in der IT oder im Controlling, sowie Beschäftigte an den Hochschulen“, erklärt Dr. Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der TK.

Den Angaben zufolge waren von den Beschäftigten in Forschung und Lehre im letzten Jahr 194 von 100.000 Beschäftigten mit COVID-19 krankgeschrieben, bei den Berufen in der Softwareentwicklung 245 und im Controlling 248 je 100.000 Beschäftigte.

Fehlzeiten wegen psychischen Erkrankungen

Die Diagnose COVID-19 spielt aber insgesamt eher eine untergeordnete Rolle bei den Krankschreibungen im vergangenen Jahr. 2020 verzeichnete die TK rund 5,3 Millionen Krankschreibungen, davon 27.579 aufgrund von COVID-19. Dies entspricht einem Anteil von rund 0,5 Prozent am Gesamtkrankenstand.

Die meisten Fehlzeiten gehen auf das Konto von psychischen Erkrankungen, mit einem Anteil von 19,8 Prozent am Gesamtkrankenstand, gefolgt von den Muskel-Skelett-Beschwerden (17,9 Prozent) und den Krankheiten des Atmungssystems, wie beispielsweise Erkältungen, mit 15,3 Prozent. (ad)

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