Im ganzen Land warten Millionen von Menschen sehnsüchtig auf ihre Corona-Schutzimpfung. Allein im niedersächsischen Zeven stehen rund 17.000 auf der Warteliste des örtlichen Impfzentrums. Doch einige, die mit als erste an der Reihe gewesen wären, hatten es nicht ganz so eilig mit dem Piks.
"Wir sind keine erklärten Impfgegner, aber wir sind auch nicht überzeugt gewesen", bekennt sich ein Allgemeinmediziner aus Zeven. Deshalb hätten er und seine Mitarbeiterinnen anderen den Vortritt gelassen – mit fatalen Folgen: Fünf Mitglieder des siebenköpfigen Teams haben sich mit Covid-19 angesteckt. Eine der Angestellten lag deswegen zwischenzeitlich sogar im Krankenhaus. Laut dem örtlichen Gesundheitsamt hängen zehn weitere Coronafälle mit dem Ausbruch in der Praxis zusammen.
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Praxis ab Donnerstag wieder offen
Auch den Chef höchstpersönlich hat es getroffen. Mittlerweile sei die Infektion überstanden, ein Test am Dienstag sei negativ ausgefallen, berichtet der Allgemeinmediziner der "Bremervörder Zeitung". Da seine Quarantäne am Mittwoch endet, will er bereits Donnerstag wieder seine Praxis aufmachen. "Mir geht es prima", sagt er.
Ihm sei lediglich eine Frau bekannt, die positiv getestet wurde, nachdem sie in seiner Praxis war. "Natürlich tut's einem leid, aber wir sind selbst auch Opfer." Er habe sich jedenfalls nichts vorzuwerfen, so der Mediziner. "Wir haben uns an alle Regeln gehalten, die gelten." Wer das Virus ins Team getragen hat, sei unklar. Dennoch versicherte er künftig noch strenger auf eingehaltene Abstände, regelmäßiges Lüften und das Tragen von Masken achten. Er machte keine Angaben dazu, ob er und sein Team sich in einigen Monaten nach ihrer Infektion dann doch noch einmal impfen lassen wollen.
Die Gemeinde Zeven führt weiterhin die Corona-Statistik – auch wegen des Ausbruchs in der Arztpraxis. Am Dienstag waren dort 24 akute Infektionen bekannt. Im gesamten Landkreis waren es inklusive fünf neuer Fälle 45.
Quelle: "Bremervörder Zeitung"
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