Angesichts der alternden Gesellschaft in Deutschland will die Bundesregierung künftig bessere Rahmenbedingungen für Menschen mit Demenz schaffen. Das Kabinett beschloss am Mittwoch eine Nationale Demenzstrategie.
Mithilfe der Nationalen Demenzstrategie will die Bundesregierung Betroffenen und Angehörigen das Leben erleichtern. „In einem breiten Bündnis macht sich die Bundesregierung damit auf den Weg, Deutschland demenzfreundlich zu gestalten“, erklärten Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD), Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (beide CDU).
Im September solle mit den Partnern zusammen die konkrete Umsetzung starten. 2026 werde Bilanz gezogen, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung. Derzeit sind den Angaben zufolge rund 1,6 Millionen Menschen in Deutschland an Demenz erkrankt. Im Jahr 2050 könnte die Zahl bei 2,8 Millionen liegen.
Nach diesen Angaben wurden für die Strategie 27 Ziele formuliert und insgesamt rund 160 Maßnahmen vereinbart. Dazu gehören unter anderem:
- Für lokale Netzwerke für Beratung und Unterstützung von Betroffenen und Angehörigen sowie Netzwerke zur pflegerischen Versorgung sollen die Mittel aus der Pflegeversicherung deutlich erhöht werden.
- Professionelle und ehrenamtliche Unterstützungs- und Beratungsangebote sollen – gerade für die schwierige erste Phase – ausgebaut werden.
- Um Angehörigen von Menschen mit Demenz die Möglichkeit zu geben, Pflege und Beruf zu vereinbaren, sollen Unternehmen, Kommunen und pflegende Angehörige Strategien entwickeln und Netzwerke knüpfen. Das Seniorenministerium richtet dafür auf Bundesebene eine sogenannte Regiestelle ein.
- Verschiedene Forschungseinrichtungen sollen durch den Aufbau eines nationalen klinischen Demenzforschungsnetzwerks und eines Netzwerks zur Demenzversorgungsforschung gefördert und der Zugang zu Daten für Forschungszwecke erleichtert werden.
Bündnispartner für ein demenzfreundliches Deutschland sind demnach die Deutsche Alzheimer Gesellschaft, Länder und Kommunen, die Verbände des Gesundheitswesens und der Pflege sowie die Sozialversicherungsträger.
Quelle: Den ganzen Artikel lesen