Bundesdrogenbeauftragte warnt vor "Cannabis-Tourismus" in Berlin

Die Bundesdrogenbeauftragte Daniela Ludwig hat sich für eine bundesweite Regelung zum straffreien Besitz von Cannabis ausgesprochen. „Es ist Zeit für eine einheitliche Grenze in ganz Deutschland“, sagte die CSU-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstag). Dass es unterschiedliche Besitzmengen gebe, die in der Regel nicht zu Strafverfolgung führen, halte sie für schwierig. „Während es zum Beispiel in Hamburg sechs Gramm sind, sind es in Berlin bis zu 15 Gramm. Das lockt natürlich Menschen in die Stadt, die gezielt Drogen konsumieren möchten.“ Cannabistourismus sei sicherlich nicht die Art von Tourismus, die sich Berlin vorstelle.

Die deutsche Hauptstadt ist international für ihre liberale Drogenpolitik bekannt. Als einer der zentralen Umschlagplätze in Berlin gilt der Mauerpark, den Ludwig am Dienstag besuchte. Nach dem Besuch sagte die Bundesdrogenbeauftragte laut „Tagesspiegel“, sie sei „ehrlich beeindruckt – leider im negativen Sinn“, und sprach von einem „rechtsfreien Raum“.

Kritik an Berliner Drogenpolitik

Der Görlitzer Park gilt in der Hauptstadt seit Jahren als Verkaufsplatz für Drogen, wogegen die Behörden zwar ankämpfen, jedoch bislang mit mäßigem Erfolg. Dutzende Dealer stehen dort an manchen Tagen. Auch das Kottbusser Tor sowie das Areal an der Warschauer Brücke sind dafür bekannt, dass dort Drogen verkauft werden.

Der SPD-Drogenpolitiker Dirk Heidenblut begrüßte den Vorstoß der Bundesdrogenbeauftragen. Ein einheitlicher Grenzwert im ganzen Land sei sinnvoll. „Dieser sollte sich aber am oberen Ende der bisherigen Werte in den Bundesländern orientieren.“ Dies könne zudem nur ein Anfang sein. Nötig seien etwa Modellprojekte in Kommunen, um neue Ansätze zur legalen und kontrollierten Abgabe von Cannabis zu erproben und zu evaluieren.

Der FDP-Fachpolitiker Wieland Schinnenburg kritisierte, die Forderung der Drogenbeauftragten löse das Problem des Schwarzmarktes nicht. Statt Besitzmengen zu regulieren, sollte die Bundesregierung eine kontrollierte Abgabe von Cannabis an Volljährige einführen. Dies schützte Konsumenten vor Gesundheitsgefahren, da sie nicht mehr Cannabis aus dubiosen Quellen beziehen müssten.

Quellen: DPA / „Tagesspiegel“

Neu in Gesundheit

In der 38. Woche

Frau entdeckt neun Tage vor Geburt, dass sie schwanger ist

stern Reisewelten

Budapest – Genussvolle Kurzreise mit Design-Hotel, Food-Tour und Menü ab 399 Euro

Virale Videos

Singende Retter machen auf Zustände im Job aufmerksam – und landen damit Internet-Hit

Lungenkrankheiten

Asthma, COPD und Bronchitis: So gefährlich sind E-Zigaretten wirklich

#RespectNurses

Unterhosen-Kontrolle und Grabsch-Attacken: Krankenschwestern berichten von Übergriffen bei der Arbeit

Norddeutschland

Betrug mit Krebsmedikamenten? Polizei durchsucht 47 Apotheken und Pharmafirmen

Mikrobiom-Forschung

Gesunder Darm: Diese Frau erforscht, wie wir Lebensmittel optimal zubereiten sollten

Gefahr durch Nikotin

Bundesinstitut warnt: Kleinkinder verschlucken oft Liquids von E-Zigaretten

Umfrage des Marburger Bunds

Überstunden und Zeitdruck: Viele Ärzte fühlen sich ausgebrannt

Therapiedecke

Warum Gewichtsdecken bei Angst- und Schlafstörungen helfen können


Gut zu wissen

Ist es ungesund, bei Minusgraden joggen zu gehen?


Medienbericht

Kinderkrebszentrum an der Charité nimmt keine neuen Patienten mehr auf

Arbeitsrecht

Sechs Irrtümer rund um die Krankschreibung

Uganda

Mann soll mit seinen Flatulenzen Mücken töten können und sein Dorf frei von Malaria halten

Gut zu wissen

Schlank und gesund dank Nüssen: die Wahrheit über den "Dickmacher" von einst

Mikrobiom

Fünf unkomplizierte Tipps für einen gesunden Darm

Letzte Lebenstage

Warum viele Menschen im Krankenhaus sterben – obwohl sie dort nicht sterben wollen

"Das Jenke-Experiment"

Jenke als Pflegefall im Heim: Warum das TV-Experiment dieses Mal zur Nebensache wird

Anti-Entzündungsdiät

Welche Nahrungsmittel machen uns alt und schrumpelig und welche halten uns jung?

"Team Wallraff"

Schläge, Hunger, Einzelhaft – welchen Horror manche Psychiatrie ihren Patienten antut

Spanien

Britin stirbt in Schneesturm – und wird sechs Stunden später wiederbelebt

Quelle: Den ganzen Artikel lesen