Arzneimittelagentur warnt: Arthritis-Medikament erhöht Risiko für Blutgerinnsel

Das Medikament Xeljanz, das bei rheumatoider Arthritis verschrieben wird, könnte bei bestimmten Patienten das Risiko für Blutgerinnsel in der Lunge und in tiefen Venen vergrößern. Zu diesem Urteil kommt die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) in einem Gutachten.

Daher empfiehlt die Arzneimittelagentur, dass Xeljanz mit dem Wirkstoff Tofacitinib bei diesen Patienten mit Vorsicht eingesetzt werden sollte, teilte jetzt das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) mit.

Diese Patienten haben erhöhtes Risiko für Blutgerinnsel

Konkret geht es um Patienten, die bereits ein hohes Risiko für Blutgerinnsel haben.

Das kann laut BfArM bei Patienten der Fall sein, die einen Herzinfarkt oder Blutgerinnsel hatten oder an Herzinsuffizienz, Krebs, oder einer erblichen Blutgerinnungsstörung leiden.

"Sie können auch gefährdet sein, wenn Sie kombinierte hormonelle Verhütungsmittel einnehmen oder eine Hormonersatztherapie erhalten, sich einer größeren Operation unterziehen oder kürzlich unterzogen haben oder sich wenig bewegen", heißt es vonseiten der Gesundheitsbehörde.

Auch diese Patienten sollten Xeljanz nicht nehmen

Darüber hinaus sollten der EMA zufolge diese Patienten Xeljanz nur in absoluten Ausnahmefällen einnehmen – dann nämlich, wenn es kein geeignetes anderes Medikament gibt:

  • Patienten mit einer chronischen Entzündung der Dickdarm-Schleimhaut (Colitis ulcerosa), die ein hohes Risiko für Blutgerinnsel haben.
  • Patienten über 65, bei ihnen besteht demnach ein erhöhtes Infektionsrisiko

Therapie bei rheumatoider Arthritis

Das Medikament Xeljanz (Wirkstoff: Tofacitinib) wird Patienten mit mittelschwerer bis schwerer rheumatoider Arthritis verschrieben. Bei einer rheumatoiden Arthritis sind meist mehrere Gelenke chronisch entzündet.

Das rät das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte betroffenen Patienten:

  • Ganz wichtig: "Wenn Sie mit Xeljanz behandelt werden, sollten Sie die Dosis nicht ändern oder die Einnahme des Medikaments beenden, ohne es mit Ihrem Arzt zu besprechen."
  • "Wenn Sie mit Xeljanz behandelt werden, wird Ihr Arzt Ihr Risiko für Blutgerinnsel überprüfen und Ihre Behandlung gegebenenfalls anpassen."
  • "Wenn Sie ein hohes Risiko haben oder älter als 65 Jahre sind, kann Ihr Arzt Ihre Behandlung umstellen, wenn es eine alternative Behandlung für Sie gibt."

Bei diesen Beschwerden sofort zum Arzt

Unbedingt sofort einen Arzt aufsuchen sollen Patienten, die Xeljanz nehmen und plötzlich an Kurzatmigkeit oder Atembeschwerden, Brustschmerzen oder Schmerzen im oberen Rücken, Schwellungen des Beines oder Armes, Beinschmerzen oder Empfindlichkeit, Rötungen oder Verfärbungen im Bein oder Arm leiden. All dies können Zeichen eines Blutgerinnsels in der Lunge oder den Venen sein.

Die aktuellen Empfehlungen der europäischen Arzneimittelagentur basieren auf einer Studie, für die Daten von Patienten mit rheumatoider Arthritis und einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen untersucht wurden.

Dabei habe sich gezeigt, so das BfArM, dass das Risiko für die Bildung von Blutgerinnseln in tiefen Venen und der Lunge bei Patienten höher war, die Xeljanz einnahmen.

Erhöhtes Risiko für ältere Patienten

"Dies betraf insbesondere Patienten, die zweimal täglich 10 mg einnahmen, oder über einen längeren Zeitraum behandelt wurden."

Außerdem kam die Studie zu dem Ergebnis, dass bei Patienten über 65 Jahren das Risiko für schwere und tödliche Infektionen im Vergleich zu jüngeren Patienten erhöht war.

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