Ariane Sommer macht bizarre Werbung für Party-Droge – warum sie so gefährlich ist

Früher machte sie als It-Girl von sich Schlagzeilen, heute ist Ariane Sommer Gesundheitsunternehmerin. In den USA verabreicht sie traumatisierten Patienten Ketamin – ein Mittel, das hierzulande eine Partydroge ist. Wir erklären, warum es so gefährlich ist.

Sie gilt als das It-Girl der 2000er-Jahre. Ariane Sommer sorgte in ihren 20ern in ganz Deutschland für Aufsehen. Heute verdient das Model, das mittlerweile in Los Angeles lebt, mit einer ganz besonderen Therapie ihr Geld: Sie behandelt Patienten mit Ketamin – einem Mittel, das hierzulande als Partydroge missbraucht wird.

Ariana Sommer bietet Therapien mit Ketamin an

Die 45-Jährige eröffnete mit ihrem Mann, einem US-Unternehmer, unlängst die sogenannte „Gateway“-Klinik, wie „Bild“ berichtet. Hier bietet sie Behandlungen mit Ketamin an, die Patienten von Angstzuständen und Panikattacken bewahren und von Depressionen heilen sollen.

Wie das Model der„Bild“ sagt, habe sie selbst schon positive Erfahrungen damit gemacht. „Meine Angstzustände tendieren seitdem gegen null“, erklärt sie. „Ketamin hat mich von lebenslangen Ängsten und Panikattacken befreit. Mir hat es unglaublich geholfen. Ketamin war für mich lebensverändernd.“ Mittlerweile behandle sie selbst Patienten mit dem Mittel, auch solche, die tiefe Traumata erlebt hätten. Sie hätten danach wieder „Lebenswillen und Lebensfreude“, sagt Sommer. Doch so schön das alles klingen mag – ganz ungefährlich ist Ketamin keinesfalls.

Was ist Ketamin?

Die Substanz ist zwar in den USA und auch in Deutschland als Narkosemittel zugelassen. Es kann das Schmerzempfinden stark mindern und Bewusstlosigkeit hervorrufen. Hierzulande wird es aber vor allem Tieren verabreicht, wie die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) schreibt.

„Patienten erleben nach dem Aufwachen aus der Ketamin-Narkose Halluzinationen, sind desorientiert oder haben Wahnvorstellungen.“ Aufgrund dieser Nebenwirkungen beschränke sich der Einsatz von Ketamin in der Regel auf die Notfallmedizin und meist auf die Kombination mit anderen Mitteln.

Einst war Ketamin eines der wichtigsten Narkosemittel für US-Soldaten während des Vietnam-Kriegs. Heute werde es insbesondere in Ländern und Situationen eingesetzt, in denen das notwendige technische Equipment für eine anderweitige Narkose nicht zur Verfügung steht. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) führt Ketamin deshalb auf der Liste der unverzichtbaren Arzneimittel.

Aber nicht nur als Arzneimittel findet Ketamin Anwendung. Gerade wegen seiner halluzinogenen wird das Mittel auch hierzulande als Rauschdroge missbraucht. Auf dem illegalen Markt wird es etwa unter den Namen „Special K“, „Vitamin K“, „Kate“ oder „K“ gehandelt. In Europa wird es immer beliebter, wie aus dem „Drogenbericht 2021“ der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht hervorgeht.

Wie wirkt Ketamin?

Wie und wie schnell Ketamin wirkt, hängt von der Dosierung und Konsumform ab. Wird das Mittel gespritzt, tritt innerhalb von 30 Sekunden eine fünf- bis zehnminütige Narkose ein. Beim sogenannten „Sniefen“, dem Schnupfen, tritt die Wirkung hingegen erst nach ein paar Minuten ein und dauert ein bis zwei Stunden, wie die BzgA erklärt.

  • Niedrige Dosierungen führten zu Halluzinationen, zu einer verzerrten Wahrnehmung von Raum und Zeit.
  • Höhere Dosierungen könnten hingegen sogar Nahtoderlebnisse zur Folge haben. „Konsumierende werden in Zustände versetzt, die dem Sterben ähnlich sein sollen: Es entsteht das Gefühl, den eigenen Körper zu verlassen oder mit der Umwelt zusammenzufließen, was als Ich-Auflösung oder Ich-Entgrenzung bezeichnet wird“, führt die BzgA aus. „Konsumierende kommen an einen Punkt, an dem sie sich völlig losgelöst fühlen von der Realität.“ Dieser Zustand werde auch als sogenannte „K-Hole“ bezeichnet.

Wie gefährlich ist Ketamin?

Die BzgA warnt vor allem vor akuten psychischen und physischen Risiken.

Psychische Risiken:

Die starke Bewusstseinsveränderung durch das Ketamin kann der BzgA nach verschiedene psyschische Folgen haben. Etwa

  • Symptome einer schizophrenen Psychose
  • Angst und Panikattacken sowie
  • Erinnerungslücken und Blackouts.

Physische Risiken:

„In der medzinischen Anwendungn gilt das Mittel als vergleichsweise sicher“, schriebt die BzgA. Insbesondere der unkontrollierten Konsum könnte allerdings Folgen haben. Etwa

  • Herzrasen
  • Übelkeit
  • zeitweilige Bewegungsunfähigkeit
  • erhöhtes Unfallrisiko aufgrund von Wahrnehmungsstörungen oder
  • Verletzungen aufgrund von einem vermindertem Schmerzempfinden

Zudem warnt die BzgA vor dem Mischkonsum gemeinsam mit Alkohol oder andern Drogen. Dieser könne „das Atemzentrum beeinflussen, was lebensbedrohliche Zustände nach sich ziehen“.

Langfristige Risiken:

Aber auch langfristig kann der Ketamin-Konsum gefährlich werden. Die BzgA warnt zudem vor

  • Abhängigkeit
  • irreparablen Schäden am Harntrakt
  • Inkontinenz und
  • starken krampfartigen Bauchschmerzen.

Da Ketamin besonders der Herzkreislaufsystem belaste, seien Menschen mit Herzproblemen und Bluthochdruck besonders für Herzinfarkte und Schlaganfälle gefährdet.

Ariane Sommer: Patienten müssen sich nicht um Nebenwirkungen sorgen

Ex-It-Girl Ariane Sommer bietet in ihrer Praxis Infusionen, also Spritzen mit dem Mittel an. Wie sie der „Bild“ sagte, werde das von ihr verabreichte Ketamin von Ärzten verschrieben, eine Krankenschwester überwache zudem den Prozess. Um die oben genannten Nebenwirkungen müssten sich Patienten demnach keine Sorgen machen, erklärte sie.

Extrem-Gewitter am Freitag! Meteorologe erklärt, wie gefährliche Superzellen entstehen


Quelle: Den ganzen Artikel lesen