Seit dem heutigen Mittwoch gibt es, ähnlich wie in Österreich, auch in der Schweiz für jedermann fünf kostenlose Selbsttests auf SARS-CoV-2 in den Apotheken. Da derzeit nur 25er-Packungen erhältlich sind, wird fleißig ausgeeinzelt. In Deutschland ist dies bekanntlich verboten. Nur in Bayern wird das Umpacken zumindest geduldet.
„Für Apothekerinnen fällt Ostern dieses Jahr aus!“ – unter dieser Überschrift schilderte das Schweizer Medienportal „Blick“, womit die Schweizer Apotheken sich während der Osterfeiertage beschäftigten: dem Umverpacken von SARS-CoV-2-Selbsttests aus 25er-Packungen in kleinere Einheiten. Hintergrund ist, dass die Schweizer Bürger seit dem heutigen Mittwoch fünf Selbsttests pro Person innerhalb von 30 Tagen kostenlos aus der Apotheke beziehen können. Abgerechnet wird dies dann direkt mit der jeweiligen Krankenversicherung.
Als Selbsttest zugelassen ist in der Schweiz momentan ausschließlich der SARS-CoV-2 Rapid Antigen Test Nasal von Roche. Doch diesen gibt es derzeit nur in der 25er-Packung. „Die Selbsttests waren im ersten Schritt unter Begleitung von Fachpersonal zugelassen, daher die Packungsgröße“, äußerte ein Roche-Sprecher gegenüber „Blick“. Man sei daran, die Produktion auf kleinere Packungsgrößen umzustellen, diese sollen in wenigen Wochen verfügbar sein. Bis es so weit ist, packen die Apotheken die Tests zu je fünf Stück in „Säckli“ um.
BAG: pragmatischer Weg
Beim Schweizer Bundesamt für Gesundheit (BAG) sieht man dies als gute Lösung. „Das Umpacken der Lieferungen in den Apotheken ist ein pragmatischer Weg, um der Bevölkerung die Selbsttests so schnell wie möglich zugänglich zu machen. Eine Umkonfektionierung von fünf Millionen Tests hätte sechs Wochen gedauert. Die Apotheken haben sich bereit erklärt, diese Aufgabe zu übernehmen“, sagte Simone Buchmann vom BAG gegenüber „Blick“.
Ganz glücklich sind die Schweizer Apotheker über diese zusätzliche Aufgabe aber offensichtlich nicht. Beim Apothekerverband Pharmasuisse geht man davon aus, dass es schon bald kleinere Packungseinheiten geben wird. Auf Nachfrage von DAZ.online äußerte das Vorstandsmitglied, Enea Martinelli, Chefapotheker, Spitäler fmi AG: „Ich hoffe, dass in den nächsten Tagen weitere Tests zur Selbstanwendung zugelassen werden und dass die Tests künftig schon fertig in Fünfer-Sets geliefert werden.“
Honoriert werden die Apotheken für die Logistik (zum Beispiel Bestellung, Lagerung, Infrastruktur, IT, Kundenberatung, Dossiereröffnung oder -registrierung, Abgabe) laut Auskunft von Pharmasuisse mit ca. 3 bis 4 CHF, wobei die zusätzlichen Kosten für die Umverpackung derzeit mit dem BAG abgeklärt werden. Die Leistungsabrechnung mit den Krankenversicherern sei damit jedoch, so Pharmasuisse weiter, nur teilweise gedeckt und werde von den Apotheken als kostenloser Beitrag zur Pandemiebewältigung übernommen. Insgesamt bezahlt der Bund maximal 12 CHF pro Selbsttest; hier sind auch die Kosten des Testkits enthalten.
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