Wenn Zahnschmerzen plagen, ist die Ursache oft ein Loch im Zahn. Da hilft nur eins: eine Zahnfüllung. Stiftung Warentest hat untersucht, welche Materialien am besten sind, ob sie Risiken für die Gesundheit bergen und wie haltbar sie sind.
Wer mit einem Loch in die Zahnarztpraxis kommt, kann sich oft aussuchen, welche Füllung es sein soll. Meist empfiehlt der Zahnarzt oder die Zahnärztin ein Material – das kann teuer werden. Für gesetzlich Versicherte ist nur die Amalgam-Füllung kostenfrei. Die Warentester haben mit der Hilfe von Expert:innen neben dem Klassiker die Kunststoffgemische Komposit und Kompomer, Keramik sowie Gold- und Metalllegierungen untersucht.
Ohne Besuch beim Kieferorthopäden
Gerade Zähne zum Selbermachen – das taugen Billigzahnschienen für Erwachsene
Keine Gefahr durch Amalgam
Die gute Nachricht: All diese Materialien sind sicher. Bei Amalgam-Füllungen haben viele Menschen Bedenken, weil die Legierung aus Zinn, Silber, Kupfer, Zink und Quecksilber besteht. Das Schwermetall Quecksilber kann Nerven und die Niere schädigen. Zwar haben Forschende nachweisen können, dass die Quecksilberwerte im Urin oder Blut mit der Zahl der Amalgam-Füllungen steige, die Werte seien aber nicht gesundheitsschädlich, heißt es im Bericht der Stiftung Warentest. Wissenschaftliche Belege dafür, dass Quecksilber in Zahnfüllungen schädlich für die Gesundheit ist, gibt es nicht.
Für Schwangere, Stillende sowie Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren wird das Material nicht mehr empfohlen. Der Grund: Eine Vorsichtsmaßnahme, um bei Heranwachsenden, deren Gehirn noch in der Entwicklung ist, keinerlei Risiko einzugehen. Auch Menschen mit schweren Nierenerkrankungen sollten besser auf andere Materialien zurückgreifen. Komposit, Kompomer, Keramik sowie Gold- und Metalllegierungen bergen keine Gesundheitsrisiken, sie können in seltenen Fällen allergische Reaktionen auslösen.
Passendes Material finden
Nicht für jedes Loch oder jede abgebrochene Stelle eignet sich das gleiche Material. Weil Amalgam silbrig glänzt und sehr auffällig ist, eignet es sich nicht für die Reparatur von Schneide- oder Eckzähnen. In vielen Fällen könnte eine Kunststofffüllung mit Komposit eine gute Lösung sein, urteilt Stiftung Warentest. Das Material lässt sich an die Zahnfarbe anpassen, hat eine lange Haltbarkeit und ist vergleichsweise günstig. Der Klassiker Amalgam hält als Füllung im Mittel etwa 29 Jahre, Komposit kommt im Mittel auf 25 Jahre. Bei großen Zahnschäden können Keramik oder Gold laut der Warentester eine Lösung sein, doch gesetzlich Versicherte können mit Zuzahlungen in Höhe von mehreren Hundert Euro rechnen.
Wer mit dem Gedanken spielt, bestehende Füllungen austauschen zu lassen, sollte sich das gut überlegen. Wird eine alte Füllung herausgebohrt, gehe auch immer etwas vom Restzahn verloren und die neue Füllung fällt größer aus. Wichtig ist aber, dass die Zähne gut gepflegt werden, um eine Kariesbildung an den Rändern zu vermeiden. Bestehende Füllungen sollten auch regelmäßig vom Zahnarzt oder der Zahnärztin untersucht werden.
Zahnpasta
Diese Theorien kursieren zum "bösen Fluorid" im Internet
Zusatzversicherung nur für Füllungen lohnt nicht
Auch wenn Patient:innen für manch eine Füllung tief in die Tasche greifen müssen, lohnt sich laut Stiftung Warentest eine private Zahnzusatzversicherung allein für Inlays und Füllungen nicht. Der Testsieger bei den Zahnzusatzversicherungen mit Leistungen für Füllungen ist die Hallesche mit den Tarifen „dentZE 100+, dentZB 100“.
Den ausführlichen Test zu Zahnfüllungen und den Zahnzusatzversicherungen finden Sie bei Stiftung Warentest online oder in der Zeitschrift "Test" (Ausgabe 5/22).
Quelle:Stiftung Warentest
Quelle: Den ganzen Artikel lesen