53 Prozent der Deutschen doppelt geimpft – Spahn: Das ist gut, aber es reicht nicht

News zur Coronavirus-Impfung vom 6. August 2021

Auf dem schnellsten Weg zum Pieks:

  • Hausarzt, Impfzentrum, Drive-In, Newsletter – so kommen Sie jetzt an Ihren Impf-Termin
  • Biontech, Moderna, Astrazeneca (Vaxzevria), Curevac – Die wichtigsten Coronavirus-Impfstoffe im Check

Mitglied des deutschen Ethikrates: Nicht-Geimpfte dürfen benachteiligt werden

08.45 Uhr: In einem Interview mit Bayern2 spricht sich Wolfram Henn für kostenpflichtige Corona-Tests für Nicht-Geimpfte aus. "Es ist nicht Aufgabe des Staates, aus Steuergeldern Unvernunft zu finanzieren", sagt Henn, Humangenetiker und Mitglied des deutschen Ethikrats. Er findet, dass diejenigen zahlen müssen, die nicht vernünftig sein wollen.

Außerdem sieht Henn kein Problem darin, sollte es für Nicht-Geimpfte Nachteile ergeben. "Wer sein Recht auf Unvernunft wahrnehmen will, der muss damit rechnen, dass sich andere vor ihm schützen" schlussfolgert Henn bei Bayern2.

Das Ethikrat-Mitglied sei zwar gegen eine allgemeine Impfpflicht, befürworte aber eine "Impfpflicht durch die Vordertür" für Menschen, die eine "eigene, selbstgewählte Verantwortung tragen" und sich um Kinder oder Schwache kümmern.

Ethikrat Wolfram Henn, Mitglied des Ethikrates.  

Damit bezieht er sich auf Personen, die im Bildungsbereich, Gesundheitswesen oder im öffentlichen Personenverkehr arbeiten.

"Wenn eine Patientin zur Chemotherapie oder zur Dialyse mit dem Taxi fahren muss, muss sie sich darauf verlassen können, dass der Taxifahrer geimpft ist", verlangt Henn.       

Eine Drittimpfung für Risikopatienten unterstützt der Humangenetiker ebenfalls, merkt aber an, dass flächendeckende Drittimpfungen nur Sinn ergeben, wenn weltweit genug Impfstoff zur Verfügung stehe.

CNN feuert drei ungeimpfte Mitarbeiter

08.00 Uhr: Der US-Nachrichtensender CNN hat drei Mitarbeiter gefeuert, weil diese ohne Impfung ins Büro gekommen sind. Eine entsprechende Impf-Anordnung für Rückkehrer ins Büro hatte der TV-Sender zuvor erlassen. "In der vergangenen Woche haben wir Kenntnis darüber erlangt, dass drei Mitarbeiter ungeimpft im Büro arbeiten. Alle drei wurden entlassen", so CNN-Präsident Jeff Zucker in einem internen Brief, der der "New York Times" vorliegt.

"Um das mal ganz deutlich zu sagen – in diesem Fall haben wir null Toleranz", so Zucker weiter. Der CNN-Chef machte keine Angaben zu der Position, die die Mitarbeiter inne hatten und wie die Verstöße entdeckt wurden. Bei dem Sender gilt bislang ein System, das auf Vertrauen und nicht auf Impf-Kontrollen basiert.

Boris Palmer will seine Kinder nicht impfen lassen

07.34 Uhr: Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) hat gegenüber der "Bild"-Zeitung gesagt, dass er seine Kinder nicht gegen Corona impfen lassen wolle. Zudem halte er die Beschlüsse der Gesundheitsminister zur Corona-Impfung von Minderjährigen ab zwölf Jahren für falsch.

Des Weiteren sei er sich "ziemlich sicher", dass von der Impfung ein größeres Risiko für Kinder ausgehe als von einer Corona-Infektion. Palmer: "Meine Kinder werden es mit hoher Wahrscheinlichkeit gar nicht merken, wenn sie die Corona-Infektion bekommen."

Bernd Weißbrod/dpa/Archivbild Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer.  

Charité hat Corona-Auffrischimpfungen von Mitarbeitern gestartet

Freitag, 6. August, 06.11 Uhr: Die Berliner Charité hat diese Woche begonnen, Mitarbeiter ein drittes Mal gegen das Coronavirus zu impfen. Die Auffrischimpfung werde seit Mittwoch angeboten, sagte ein Sprecher. Angesprochen seien Beschäftigte, die vor mindestens sechs Monaten ihre zweite Impfung erhalten hätten und mindestens 60 Jahre alt seien. Dabei handle es sich um Mitarbeiter von Covid-19-Risikobereichen, die zudem altersbedingt einem erhöhten Risiko unterlägen. Ziel sei es, sie optimal zu schützen. Eine Zahl der bisher erneut geimpften Beschäftigten wurde nicht genannt.

Über die Auffrischimpfungen an dem Krankenhaus hatte zuvor die «Berliner Morgenpost» berichtet. Nach Informationen der Zeitung plant der Charité-Vorstand, schrittweise auch die anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein drittes Mal zu impfen.

Genesene Bremer können früher zum Impfen

14.28 Uhr: In Bremen können sich Menschen nun schon vier Wochen nach einer Corona-Infektion impfen lassen. Genesene, die schon einen Termin haben, könnten ihn ab sofort online oder telefonisch vorverlegen, teilte der Senat der Hansestadt am Donnerstag mit.

Für den Nachweis einer Infektion benötige man einen Laborbefund oder ein Schreiben des Gesundheitsamtes. Genesene gelten 14 Tage nach der Verabreichung einer Impfdosis als vollständig geimpft.

Die Ständige Impfkommission (Stiko) hatte ihre Empfehlung, Genesene erst sechs Monate nach einer Corona-Erkrankung zu impfen, geändert. Durch das Auftauchen von Virusvarianten, wurde die Wartezeit nun auf vier Wochen verkürzt.

Interne Zahlen zeigen: Ab Mitte August bundesweit kaum noch Erstimpfungen in Arztpraxen

12.34 Uhr: Die Impfkampagne in Deutschland droht zum Erliegen zu kommen. Nachdem seit Wochen Betreiber von Impfzentren klagen, dass Termine ausfallen oder erst gar nicht gebucht werden, zeigen nun Zahlen der niedergelassenen Ärzte: Ab Mitte August gibt es absehbar kaum noch Erstimpfungen.

Das geht aus einer internen Bestellliste für Impfstoff hervor, die „Business Insider“ vorliegt. Für die Kalenderwoche 33, also ab Mitte August, sind bundesweit nur noch etwa 227.800 geplant. Die meisten davon mit dem Impfstoff von Biontech (189.654 Dosen), wenige (4740) mit AstraZeneca. Mit eingerechnet sind auch etwas mehr als 33.000 Dosen des Johnson-&-Johnson-Impfstoffes, der natürlich nur eine Einmalgabe ist. Zum Vergleich: Allein bei Biontech sind 608.682 Dosen nur für Zweitimpfungen bestellt.

Schon Mitte dieser Woche lag die Zahl der verabreichten Erstimpfungen am vierten Tag in Folge unter der Marke von 100.000 Impfungen. Die Impfwilligkeit hat anscheinend einen Tiefpunkt erreicht, denn der Sieben-Tage-Schnitt der Erstimpfungen fiel am Mittwoch auf 86.678. So wenige Menschen wurden zuletzt am 23. Februar geimpft und damals war der Impfstoff knapp und der Zugang streng auf die Priorisierungsstufen limitiert.

Nach Informationen von Business Insider haben die Gesundheitsminister der Länder Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) gebeten, auf die Impfstoffhersteller zuzugehen, um in Zukunft nur noch Gebinde von Einzelimpfdosen herzustellen. Gerade für Betriebsärzte und Hausärzte, die ein wichtiger Teil der Impfkampagne sind, sei die Nachfrage nach Einzeldosen vorhanden. „Wenn diese immer ganze Fläschchen öffnen müssen und davon nur ein oder zwei Dosen verwenden können, verfallen die übrigen Dosen und müssen weggeworfen werden“, heißt es in einem Papier, das „Business Insider“ vorliegt. Doch das Bundesgesundheitsministerium macht wenig Hoffnung. Auf Anfrage teilte eine Sprecherin mit, man stehe „in engem Austausch mit den pharmazeutischen Unternehmern“, dabei gehe es auch um kleinere Packungsgrößen. Spahns Ministerium habe aber „grundsätzlich keinen Einfluss auf die vom pharmazeutischen Unternehmer entwickelte und auch in den Zulassungsunterlagen hinterlegte Packungsgröße“.

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Spahn appelliert an Patriotismus der Ungeimpften

11.34 Uhr: Die Appelle von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn an die noch nicht gegen das Coronavirus geimpften Bürger werden immer eindringlicher. "Impfen ist ein patriotischer Akt", schrieb der CDU-Politiker am Donnerstag auf Twitter. "Man schützt nicht nur sich selbst, sondern uns als Gesellschaft."

Bisher haben mehr als 73 Prozent der über 18-Jährigen mindestens eine Impfung erhalten. Experten wie der Wissenschaftler Uwe Wagschal von der Universität Freiburg, der die Befragung "Politikpanel Deutschland" leitet, gehen von einer "tendenziellen Impfbereitschaft" von mehr als 80 Prozent der Erwachsenen aus. Die Thüringer Stadt Sonneberg hatte daher zum Beispiel versucht, Impfmuffel mit einer Gratis-Bratwurst zu locken.

Michael Kappeler/dpa-pool/dpa Gesundheitsminister Jens Spahn schlug kürzlich vor, die Corona-Regeln für Ungeimpfte zu verschärfen.  

Die Quote für einen vollständigen Impfschutz lag nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Donnerstag (Stand 9.20 Uhr) zuletzt bei 53,6 Prozent der Bevölkerung – nach 53,0 Prozent am Vortag. Dies entspricht rund 44,6 Millionen Bürgern. Die Impfquote war in den vergangenen Wochen langsamer angestiegen als noch zuvor. Im Schnitt werden derzeit mehr als vier Personen pro Sekunde geimpft.

USA wollen Impfung zur Voraussetzung für Einreise machen

Donnerstag, 5. August, 06.40 Uhr: Die US-Regierung will Medienberichten zufolge künftig von fast allen einreisenden Ausländern den Nachweis einer vollständigen Corona-Impfung verlangen. Mit der Einführung dieses Systems sollten dann auch die aktuellen Einreisebeschränkungen für Menschen aus Europa und anderen Staaten aufgehoben werden, wie unter anderem die "New York Times" am Mittwoch (Ortszeit) unter Berufung auf Kreise des Weißen Hauses berichtete. Für die Einführung der Nachweispflicht gibt es demnach noch keinen konkreten Zeitplan.

Auch die praktische Umsetzung des Plans soll noch relativ unklar sein, inklusive der Frage, welche Impfnachweise anerkannt werden sollen. Auch soll den Berichten zufolge noch nicht entschieden sein, ob die US-Behörden nur Impfungen mit Präparaten akzeptieren würden, die auch in den USA zugelassen sind. Eine Alternative wäre es, die Zulassung durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zum Maßstab zu machen. In den USA sind bislang nur die Impfstoffe der Hersteller Moderna, Pfizer/Biontech und Johnson & Johnson zugelassen.

Seit vergangenem Jahr gilt wegen der Pandemie ein weitreichendes US-Einreiseverbot für Personen aus Europa. Ausgenommen sind lediglich US-Bürger und einige andere Personengruppen wie zum Beispiel enge Verwandte von Amerikanern, Diplomaten und Mitarbeiter internationaler Organisationen. Auch Einreisen aus China, Südafrika und Brasilien sind auf Ausnahmen begrenzt. Alle Fluggäste müssen bei der Einreise in die USA einen negativen Corona-Test vorweisen können.

Thüringer CDU-Fraktionschef: Impfverweigerer sollen höhere Krankenkassenbeiträge zahlen als Geimpfte

20.19 Uhr: Thüringens CDU-Fraktionschef Mario Voigt will Impfmuffel über einen Abschlag bei den Krankenkassenbeiträgen gewinnen. Dass möglichst viele Menschen geimpft sind, sei entscheidend für die Entwicklung der Infektionszahlen. Er schlage daher eine Art "Impf-Soli" vor, sagte Voigt auf Anfrage in Erfurt. "Wer sich impfen lässt, erhält einen Rabatt auf seinen Krankenversicherungsbeitrag", laute sein Vorschlag. Die Zahl der Impfwilligen war in den vergangenen Wochen bundesweit zurückgegangen. In Thüringen ist derzeit etwa jeder Zweite komplett geimpft.

Voigt verwies auf hohe Zusatzkosten im Gesundheitssystem durch die Corona-Pandemie. Der Bund müsse hohe Zuschüsse zahlen, damit die Krankenkassenbeiträge nicht stiegen. Für eine Entlastung könnte eine höhere Impfquote sorgen, weil so weniger Menschen an dem Virus erkrankten. Der CDU-Politiker plädierte dafür, den Krankenkassen-Beitragssatz für Geimpfte um 0,1 bis 0,3 Prozentpunkte zu senken. Das käme allen Geimpften zugute, nicht nur den Menschen, die sich jetzt erst für eine Impfung entschieden. "Damit kann es kein frühzeitig Geimpfter als ungerecht empfinden, wenn jetzt die Impftrödler mit Gratifikationen gelockt werden", sagte Voigt. "Wir wollen die Impfwilligen belohnen, nicht die Skeptiker bestrafen."

Foto: dpa Der Thüringer CDU-Fraktionschef, Mario Voigt.  

Für Privatversicherte hält er bei Vorlage eines Impfnachweises einen Privatkassenzuschuss von 150 Euro für denkbar. Versicherte – ob privat oder gesetzlich-, die sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen könnten oder genesen seien, sollten ebenfalls einen Rabatt erhalten.

Nach vorläufigen Berechnungen würden eine Senkung des Krankenkassenbeitrags um 0,3 Prozentpunkte und ein Zuschuss von 150 Euro für geimpfte Privatversicherte etwa 5,3 Milliarden Euro kosten. Bei einem Beitragsabschlag von 0,2 Prozentpunkten und 100 Euro Zuschuss seien es rund 3,5 Milliarden Euro. Die Ersparnis pro Versichertem könnte nach den Beispielrechnungen der Thüringer CDU-Fraktion zwischen 143 und 72 Euro liegen.

Spahn kann sich Clubs, Stadien oder Theater nur für Geimpfte und Genesene vorstellen

20.02 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) geht davon aus, dass im Herbst einige gesellschaftliche Bereiche nur noch für Geimpfte oder Genesene zur Verfügung stehen könnten. "Für essenzielle Dinge wie öffentliche Verkehrsmittel oder den Rathaus- oder Krankenhausbesuch muss es die Möglichkeit geben, auch nur mit einer Maske oder mit Test Zugang zu haben", sagte Spahn im Interview mit dem "Münchner Merkur" (Donnerstag). Gleichzeitig betonte er: "Aber für Discos, Stadien oder Theater, also Bereiche, die nicht zur Grundversorgung gehören, kann ich mir auch einen Zutritt nur für Geimpfte oder Getestete vorstellen." Auch ein beschränkter Zugang für Ungeimpfte sei denkbar, sagte Spahn. "Dass zum Beispiel zu einem Fußballspiel im Bayern-Stadion 30.000 Geimpfte und dazu noch 2000 Getestete kommen dürfen".

Peter Kneffel/dpa Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU).  

Zudem äußerte Spahn gegenüber der Zeitung klare Vorstellungen, wann Corona-Tests für Ungeimpfte kostenpflichtig werden sollten. Wenn jeder mehrfach die Chance zur Impfung gehabt hätte, sei das ein Gebot der Fairness. "Ab Mitte Oktober sollten ungeimpfte Erwachsene, die sich hätten impfen lassen können, vor dem Restaurantbesuch für einen Antigen-Schnelltest bezahlen müssen", forderte der Minister gegenüber dem "Merkur".

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