Das Klopapier-Hamstern hat offenbar endlich ein Ende: Nach einer eingeschränkt repräsentativen Sonderauswertung des Statistischen Bundesamtes lag beispielsweise der Absatz von Toilettenpapier in der Woche nach Ostern (13.-19.4.) wie schon in der Vorwoche fast zwei Drittel unter dem Durchschnittswert der Monate August 2019 bis Januar 2020.
Auch bei anderen Produkten wie Teigwaren, Reis und passierten Tomaten, mit denen sich die Verbraucher zuvor wegen der Corona-Pandemie in großem Stil eingedeckt hatten, sank der Absatz. Als Gründe vermuteten die Statistiker am Donnerstag kurzzeitige Engpässe beim Angebot sowie eine Sättigung des Bedarfs.
Eine ähnliche Entwicklung konstatierte das Markforschungsunternehmen Nielsen. In den vergangenen Wochen habe sich mehr als ein Drittel der Verbraucher in Deutschland im Lebensmitteleinzelhandel und in den Drogeriemärkten bevorratet, sagte Jens Ohlig Vorsitzender der Geschäftsführung von Nielsen Deutschland, Österreich und der Schweiz der Deutschen Presse-Agentur.
Einkaufsverhalten wird wieder normaler
„Aktuell beobachten wir jedoch, dass sich die Einkäufe langsam wieder in Richtung Normalbereich bewegen.“
Das liegt nach seiner Einschätzung auch daran, dass sich die Verbraucher mit bestimmten Produkten für längere Zeit eingedeckt haben. „So beobachten wir etwa bei Toilettenpapier oder Suppen im Vorjahresvergleich bereits einen Rückgang“, sagte Ohlig.
Das Marktforschungsunternehmen wertet die Absatzentwicklung bestimmter Produkte im Lebensmittelhandel und bei Drogerien im Vergleich zur Vorjahreswoche aus.
Alkohol und Kondome waren über die Feiertage gefragt
Vor Ostern (6.-12.4.) deckten sich die Verbraucher nach Angaben der Wiesbadener Behörde mit Bier (plus 26 Prozent) oder Wein (plus 3 Prozent) ein. In den Wochen davor und danach war die Nachfrage nach Alkohol dagegen eher unterdurchschnittlich.
Auch der Absatz von Kondomen war vor den Feiertagen vergleichsweise hoch (plus 6 Prozent). Besonders begehrt waren sie den Angaben zufolge aber vom 12. bis 22. März (plus 56 Prozent).
Alle wollen sich mit Desinfektionsmitteln eindecken
Überdurchschnittlich groß ist weiterhin die Nachfrage nach Seife und Desinfektionsmitteln, auch wenn die Verkaufszahlen nicht mehr so hoch wie im März seien. In der Woche nach Ostern lag der Absatz von Desinfektionsmitteln um 71 Prozent über dem Durchschnitt der sechs Monate von August 2019 bis Januar 2020. Bei Seife waren es 10 Prozent mehr.
Zugleich ist in der Krise die Nachfrage nach Obst und Gemüse gestiegen. Nach Angaben der Statistiker lagen die Absatzzahlen von Obst zuletzt weiterhin um 4 Prozent und von Gemüse um 10 Prozent über dem Sechs-Monats-Durchschnitt.
Deutsche Presse-Agentur (dpa)
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