In Hessen sind zwei Menschen nach dem Verzehr von Wurstprodukten gestorben, die mit sogenannten Listerien belastet waren. Die wichtigsten Fragen und Antworten zu diesen Krankheitserregern.
Was sind Listerien?
Es handelt sich um Bakterien, die überall in der Umwelt vorkommen – in der Erde, auf Pflanzen, in Abwässern, wie das Robert Koch-Institut (RKI) schreibt. Die Mikroben sind sehr robust, so dass sie sich prinzipiell auch bei Kühlschrank-Temperaturen vermehren können. Die Listerien-Art, die die meisten Krankheiten beim Menschen auslöst, heißt Listeria monocytogenes.
Wie kann man sich mit Listerien infizieren?
In aller Regel stecken sich Menschen über verunreinigte Lebensmittel mit Listerien an. Das können tierische Produkte sein, wie im aktuellen Fall Wurst. Es gibt jedoch auch Fälle, in denen Salate mit Listerien belastet waren.
Was passiert nach dem Verzehr verunreinigter Lebensmittel?
Menschen mit gesundem Immunsystem erkranken nach dem Verzehr von mit Listerien belasteten Lebensmitteln meist nicht. Oder sie haben lediglich kurz Fieber und Durchfall.
Gefährlich sind die Erreger für Menschen mit geschwächtem Immunsystem, etwa Patienten mit einer chronischen Krankheit oder einem transplantierten Organ. Auch Neugeborene und Senioren sind gefährdet.
Entwickelt sich bei diesen Betroffenen eine schwerere Krankheit, spricht man von einer Listeriose. Sie ähnelt zunächst einer Grippe – mit Fieber und Muskelschmerz. Dazu können Durchfall und Erbrechen auftreten. Im weiteren Verlauf kann sich eine lebensgefährliche Sepsis entwickeln, die zum Versagen mehrerer Organe führen kann. Zudem ist eine Hirnhautentzündung eine Gefahr. Deshalb kann eine Listeriose zum Tod führen.
Eine Listerien-Infektion ist zudem ein größeres Risiko in der Schwangerschaft. Das ungeborene Kind kann sich anstecken und erkranken. Laut der US-Seuchenschutzbehörde CDC führt eine Listeriose in der Schwangerschaft in einem von fünf Fällen zu einer Fehlgeburt.
Wie häufig kommt Listeriose vor?
Die Zahl der Listeriose-Fälle in Deutschland liegt im Jahr laut RKI zwischen etwa 300 bis 770.
Wie wird die Krankheit behandelt?
Listerien werden mit Antibiotika bekämpft. Trotz dieser Möglichkeit ist die Krankheit oft nicht mehr heilbar. Laut RKI starben in den vergangenen Jahren etwa 21 Prozent der Patienten mit einer durch Listerien verursachten Sepsis sowie 13 Prozent der Patienten, die durch die Infektion eine Hirnhautentzündung entwickelt hatten.
Wie kann man einer Infektion vorbeugen?
Das RKI empfiehlt Risikogruppen – insbesondere Schwangeren und Patienten mit unterdrücktem Immunsystem – auf einige Lebensmittel zu verzichten, bei denen ein Listerien-Befall eher auftreten kann. Riskant ist im Prinzip, was roh ist:
- rohe Fleischerzeugnisse wie etwa Mett,
- Rohwürste wie Salami,
- roher Fisch, also zum Beispiel Sushi,
- Rohmilchweichkäse
- und auch vorgeschnittener, verpackter Blattsalat
Das RKI berichtet jedoch auch von Listeriose-Ausbrüchen, die durch belasteten Sauermilchkäse aus pasteurisierter Milch ausgelöst wurden und raten hier ebenfalls Risikogruppen, lieber zu verzichten.
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