Zahl der Diabetes-Erkrankungen gestiegen: Frühzeitige Diagnose sehr wichtig
Die Zahl der Diabetes-Erkrankungen in Bayern ist deutlich angestiegen. Zu den bekannten Fällen kommen auch zahlreiche Menschen, die bislang gar nichts von ihrer Zuckerkrankheit wissen. Die Gesundheitsministerin des Freistaats ruft dazu auf, Angebote zur Früherkennung zu nutzen.
Über siebeneinhalb Millionen Zuckerkranke
Vor wenigen Monaten wurde ein Bericht veröffentlicht, der zeigte, dass rund 7,6 Millionen Deutsche zuckerkrank sind. Allerdings wissen viele Betroffene nichts von ihrer eigenen Diabetes-Erkrankung. Das kann fatale Folgen haben. Denn Diabetes kann mit einer Reihe Folgeerkrankungen einhergehen. Durch die Früherkennung der Krankheit könnten die schwerwiegenden Spätfolgen der Zuckerkrankheit oft verhindert werden. Darauf weist Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml in einer Mitteilung hin.
Es wird mit einem weiteren Anstieg gerechnet
Die Zahl der bekannten Diabetes-Fälle in Bayern ist deutlich gestiegen: „In Bayern haben mehr als eine Million Menschen die Diagnose Diabetes mellitus“, schreibt das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) auf seiner Webseite.
„Es ist davon auszugehen, dass es in den nächsten Jahren zu einem weiteren Anstieg der Diabeteserkrankungen kommen wird“, heißt es dort weiter.
Problematisch ist, dass viele lange nichts von ihrer Erkrankung wissen. Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml warb daher erneut dafür, die Angebote zur Früherkennung von Diabetes zu nutzen.
„Wenn Diabetes über längere Zeit unbehandelt bleibt, stellt er eine erhebliche Gefahr für Gefäße und Nerven dar“, so die Politikerin, die approbierte Ärztin ist.
Erkrankung ist nicht heilbar
Der neue Gesundheitsreport 1/2019 des bayerischen LGL befasst sich ausführlich mit dem Thema Diabetes mellitus. Darin enthalten sind auch die neuesten Daten der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) aus dem Jahr 2017.
Demnach liegt bei über einer Million (1,035) gesetzlich Versicherten aus Bayern ein bekannter Diabetes mellitus vor. Übertragen auf die Gesamtbevölkerung ist im Freistaat von circa 1,28 Millionen Betroffenen mit einem bekannten Diabetes mellitus auszugehen.
Im Jahr 2011 war „nur“ bei etwa 900.000 gesetzlich Versicherten aus Bayern ein Diabetes mellitus bekannt. Mit einem Anteil von 90 bis 95 Prozent ist Diabetes mellitus Typ 2 die häufigste Form der Diabeteserkrankungen.
Typ-2-Diabetes tritt in der Regel erst im Erwachsenenalter auf und hängt eng mit dem Lebensstil zusammen.
Bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland liegt dagegen überwiegend der Typ-1-Diabetes vor – eine Autoimmunerkrankung, deren genaue Ursachen derzeit erforscht werden.
Diabetes Typ 1 ist zwar bislang nicht heilbar, doch bei rechtzeitiger Diagnose und mit einer optimalen Blutzuckereinstellung können die jungen Patienten ein nahezu normales Leben führen.
Zu den Hauptsymptomen gehören unter anderem starker Durst und häufiges Wasserlassen. Bei Verdacht sollten Eltern ärztlichen Rat suchen.
Diabetes rechtzeitig erkennen und behandeln
„Viele Menschen wissen nichts von ihrer Diabetes-Erkrankung. Denn es ist möglich, dass es dafür jahrelang keine Anzeichen gibt“, sagte die Ministerin.
„Es ist sehr wichtig, Diabetes rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln. Denn dann können schwerwiegende Spätfolgen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Nierenschäden hinausgezögert oder ganz vermieden werden.“
Huml weiter: „Die Zunahme der bekannten Diabetes-Fälle hat verschiedene Gründe. Dazu gehört zum Beispiel die Alterung der Gesellschaft. Hinzu kommen auch ein längeres Überleben mit der Krankheit und eine sensiblere Diagnostik.“
Übergewicht und Bewegungsmangel sind die größten Risikofaktoren
„Starkes Übergewicht und Bewegungsmangel sind die beiden größten Risikofaktoren für Diabetes mellitus Typ 2“, erklärte LGL-Präsident Dr. Andreas Zapf.
„Es können aber auch unter anderem Rauchen, Stress oder chronische Schlafstörungen zur Entstehung der Krankheit beitragen.“
Gesunder Lebensstil kann vor Diabetes-Erkrankung schützen
„Eine gesunde Lebensweise mit einer ausgewogenen Ernährung und ausreichend Bewegung kann vor Typ-2-Diabetes schützen“, sagte Huml.
„Auch kann damit der Krankheitsverlauf bei einem bereits diagnostiziertem Typ-2-Diabetes positiv beeinflusst werden“, so die Gesundheitsministerin. (ad)
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