In Stockholm soll ein QR-Code gegen Suizide helfen

Ein QR-Code, der Leben rettet? In der schwedischen Hauptstadt Stockholm kann man den finden. Entwickelt wurde er von einer Sanitäterin und einem Sanitäter. Andréa Lindroos und Fredrik Eriksson werden in ihrem Job allzu oft mit Suizid konfrontiert. Deshalb haben die beiden die Initiative für dieses Projekt gestartet, wie das schwedische Fernsehen SVT berichtet.

Tabu-Thema


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"Wir wollen das komplizierte Pfadsystem vereinfachen. Hier macht man eine einzige Suche", sagt Eriksson zu der Idee. Denn wer akute Suizidgedanken hat und Hilfe suche, stoße dabei oft auf Probleme, so Lindroos. Dies mache es für manche schwieriger, weiterzukommen. Wer den QR-Code, der sich auf einem Aufkleber befindet, mit seinem Smartphone scannt, bekommt zuerst eine Frage gestellt: "Hast du jetzt Selbstmordgedanken?" Wer bei der Frage mit Ja antwortet, bekommt direkt Kontaktinformationen und Telefonnummern angezeigt.

Entwickler wollen QR-Code nicht nur in Stockholm

Die ersten Aufkleber sollen an Brücken in Stockholm befestigt werden, erzählen Lindroos und Eriksson. Wenn es nach den beiden geht, sollen die Aufkleber auch bald in Bussen, an Bahnhöfen, in Schulen oder öffentlichen Toiletten zu finden sein. Ihr Wunsch: Der QR-Code soll sich im ganzen Land verbreiten.

https://www.instagram.com/p/CYBTpeMsUZj/
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Allerdings geht das nicht ohne Hindernisse, wie SVT weiter berichtet. Denn man braucht dafür eine Erlaubnis. Der Genehmigungsantrag wird bei der Polizei gestellt, die den Antrag wiederum an die Genehmigungsbehörde der Stadt Stockholm weiterleitet. Aufkleber beispielsweise sind aus reinigungstechnischer Sicht nicht gern gesehen.

Rat und Hilfe

Sie haben suizidale Gedanken? Hilfe bietet die Telefonseelsorge. Sie ist anonym, kostenlos und rund um die Uhr unter (0800) 1110111 und (0800) 1110222 erreichbar. Auch eine Beratung über E-Mail ist möglich. Eine Liste mit bundesweiten Hilfsstellen findet sich auf der Seite der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention.

Malinda Flodman vom Verkehrsbüro der Hauptstadt sagte dem Sender zu einer möglichen Ausnahme für das Projekt: "Natürlich möchten wir nicht, dass sich jemand auf Västerbron das Leben nimmt." Allerdings könne man niemanden bevorzugen. "Findet die Zusammenarbeit stattdessen über die Region statt, lässt sie sich möglicherweise leichter durchsetzen."

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