Weltärztebund-Chef Montgomery fordert Auffrischungsimpfungen für alle

Der Chef des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, fordert Corona-Auffrischungsimpfungen auch für Jüngere. "Jeder, dessen vollständige Impfung sechs Monate zurückliegt, sollte sich bald eine Auffrischungsimpfung holen", sagte Montgomery den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Notwendig sei eine neue, zentrale Impfkampagne, die sich nicht nur an die Ungeimpften richte, "sondern auch für allgemeine Booster-Impfungen wirbt".

Boostern könnte für alle empfohlen werden

Bislang empfehle die Ständige Impfkommission (Stiko) Auffrischungsimpfungen zwar erst ab 70 Jahren, es sei aber zu erwarten, dass es demnächst eine allgemeine Empfehlung geben werde. "Weil der Immunschutz nach einem halben Jahr abnimmt, müssen wir als Gesellschaft ein Interesse daran haben, dass der Schutz stabil bleibt", mahnte der Ärztebund-Chef.

Die Stiko beschäftigt sich nach den Worten ihres Vorsitzende Mertens gerade ausführlich mit dem Thema Auffrischungsimpfungen. "Die Ständige Impfkommission prüft im Moment sehr intensiv, ob sie Auffrischungsimpfungen für alle Bevölkerungsgruppen empfehlen wird", sagte Mertens den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Es gebe Daten aus internationalen Studien, die dafür sprächen, wobei geprüft werden müsse, inwieweit diese Ergebnisse auf Deutschland übertragbar seien. "Eine Entscheidung darüber wird in wenigen Wochen fallen", sagte Mertens. Bei einer solchen allgemeinen Empfehlung für Booster-Impfungen sei die Frage entscheidend, ob damit die Weiterverbreitung des Virus gebremst werden könne, so Mertens.

Die Auffrischungsimpfungen sollten dabei bei den niedergelassenen Ärzten gemacht werden, forderte Montgomery. Impfzentren seien zehnmal so teuer wie das Impfen in den Arztpraxen, außerdem sei die Hemmschwelle für viele Menschen beim Hausarzt niedriger. 

Steigende Inzidenzen


Es gibt keinen Zweifel mehr: Die Pandemie der Ungeimpften ist da!

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte die Länder dazu aufgerufen, für die Booster-Impfungen die Impfzentren zu reaktivieren. Die zuweilen mehr als 400 Impfzentren in Deutschland hatten im Frühjahr und Sommer eine zentrale Rolle gespielt, die meisten von ihnen sind derzeit nicht in Betrieb. Die Städte jedoch kritisieren die kurzfristige Reaktivierung. Ein Impfzentrum sei "keine Taschenlampe", die je nach Stimmungslage aus- und wieder angeknipst werden könne, heißt es in einem Schreiben des Deutschen Städtetags an die Gesundheitsminister der Länder. Strukturen seien verändert, Flächen anderweitig genutzt, Personal umgeschichtet worden. Ein derartiger Richtungsumschwung sei nicht nachvollziehbar

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