Sollte man künftig bei AstraZeneca eher auf kombinierte Impfungen mit einem mRNA-Impfstoff setzen? Eine Studie der Universität des Saarlandes zeigt die beste Immunantwort – neutralisierende Antikörper und T-Zell-Antwort – nach einer heterologen Impfserie mit Vaxzevria und Comirnaty. Am schwächsten reagierte das Immunsystem nach zweimaliger Impfung mit AstraZeneca.
Wie gut schützt eine kombinierte Impfserie aus Vaxzevria® (AstraZeneca) und Comirnaty® (Biontech/Pfizer)? Die Studien laufen, doch mittlerweile haben Wissenschaftler erste Daten zur Sicherheit und auch zur Wirksamkeit bekannt gegeben: So scheint Ergebnissen der Com-COV-Studie zufolge eine Prime-Boost-Impfung mit gemischten (heterologen) Impfserien (Vaxzevria® plus Comirnaty® oder Comirnaty® plus Vaxzevria®) zu mehr systemischen Nebenwirkungen zu führen, als wenn Teilnehmer zweimal den gleichen Impfstoff (Vaxzevria® oder Comirnaty®) erhalten. Wirksamkeitsdaten aus der Com-COV-Studie fehlen derzeit noch. Doch veröffentlichten spanische Wissenschaftler erste Daten zur Wirksamkeit bei gemischten Impfserien: Die vorläufigen Ergebnisse aus CombivacS deuten darauf hin, dass die Immunantwort nach heterologer Impfserie verstärkt ist und eine Impfkombination aus AstraZeneca- und Biontech/Pfizer-Impfung besonders gut schützen könnte. Entgegen ihren Kollegen der Universität Oxford (Com-COV-Studie) konnten die spanischen Wissenschaftler nach heterologer Impfserie auch keine erhöhte Nebenwirkungsrate feststellen.
Daten zu heterologen Impfserien aus Deutschland
Nun füllt sich der Pool an Informationen zu heterologen Impfserien weiter – dieses Mal mit Daten aus Deutschland: „Besonders deutliche Immunantwort bei der Impfstoffkombination von AstraZeneca und Biontech“, titeln Wissenschaftler der Universität des Saarlandes. Wie kommen sie zu diesem Schluss, was haben sie untersucht?
250 Teilnehmer erhielten entweder zwei Impfungen mit Vaxzevria®, zwei Impfungen mit Comirnaty®, eine Kombination aus Vaxzevria® und Comirnaty® (Impfabstand 9 bis 12 Wochen) oder zwei Dosen des COVID-19-Impfstoffs Moderna oder eine Kombination aus AstraZeneca und Moderna. Geimpft wurde vom Betriebsarzt am Universitätsklinikum des Saarlandes in Homburg. Die Studie untersuchte die Immunantwort zwei Wochen nach einer abgeschlossenen Impfserie.
Die Wissenschaftler hinter der Studie interessierten sich sodann dafür, wie viele Antikörper die Studienteilnehmer nach den jeweiligen Impfstoffkombinationen bildeten. Zudem bestimmten sie auch die Wirkstärke der neutralisierenden Antikörper. „Diese gibt Auskunft darüber, wie gut die Antikörper das Virus davon abhalten, in die Zellen einzudringen“, erklärt Professorin Martina Sester von der Transplantation- und Infektionsimmunologie der Universität des Saarlandes.
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