Knapp 10.000 Corona-Neuinfektionen in Deutschland
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 9677 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 298 neue Todesfälle verzeichnet. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 17.051 Neuinfektionen und 249 neue Todesfälle verzeichnet. Nach RKI-Annahmen werden derzeit aufgrund von Urlaub und geschlossenen Praxen gegebenenfalls noch etwas weniger Tests als vor den Ferien durchgeführt. Das RKI geht davon aus, dass die Testhäufigkeit erst nach den Osterferien, also in den meisten Bundesländern nach dem kommenden Wochenende, wieder auf einem mit den Vorwochen vergleichbaren Niveau liegt.
Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner lag laut RKI bundesweit bei 110,1.
Corona Pandemie
In der Coronakrise schlägt die Wissenschaft die Politik – das sollte Folgen haben
Lambrecht befürwortet Vorstoß für mehr Freiheiten für vollständig Geimpfte
Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) hat sich hinter den Vorstoß von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) gestellt, vollständig gegen das Coronavirus geimpften Menschen mehr Freiheiten einzuräumen. "Wenn jetzt wissenschaftlich belegt wird, dass von Geimpften keine höhere Gefahr für andere ausgeht als von negativ getesteten Personen, entfällt eine wichtige Begründung für die Einschränkung ihrer Grundrechte", sagte Lambrecht der "Bild"-Zeitung.
Amtsärzte für Verschärfung der Corona-Maßnahmen
Die Vorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte hat den Vorstoß von Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) für einen "Brücken-Lockdown" als "unpräzise" kritisiert – und zugleich eine Verschärfung der Corona-Maßnahmen gefordert. "Wir brauchen einen kurzen, harten Lockdown", sagte die Medizinerin Ute Teichert den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Das "ewige Hin und Her zwischen Öffnen und Schließen" müsse beendet werden.
"Was Herr Laschet mit seinem Brücken-Lockdown vorschlägt, ist bislang sehr unpräzise", kritisierte Teichert. "Mir ist nicht klar, was er genau meint." Nötig sei in Deutschland aber "mehr Einheitlichkeit bei den Maßnahmen", betonte die Medizinerin. Derzeit gälten in den Regionen so viele unterschiedliche Regeln, "dass die Menschen davon verwirrt und müde werden". Viele nähmen die Corona-Regeln nicht mehr ernst, weil sie nicht mehr überblickten, "was wo gilt".
Die Nachrichten zur Coronavirus-Pandemie von Montag, dem 5. April 2021
Alle Erwachsenen New Yorker sind impfberechtigt
Angesichts der rasanten Corona-Impfkampagne in den USA können künftig alle erwachsenen Bewohner des ehemaligen Covid-Epizentrums New York ein Vakzin erhalten. "Heute hat jede Person im Bundesstaat New York, die älter als 16 Jahre ist, Anspruch auf den Impfstoff. Es gibt keine Entschuldigung, nicht online zu gehen und heute einen Anruf (für einen Termin) zu tätigen", sagte der Gouverneur des Bundesstaates, Andrew Cuomo, am Dienstag. 16 Jahre ist das momentane Mindestalter, um in den USA geimpft zu werden. Bislang sind drei Impfstoffe zugelassen.
Virologin Ciesek sieht Öffnungsstrategien kritisch
Die Frankfurter Virologin Sandra Ciesek sieht Öffnungsstrategien wie etwa im Saarland oder in Modellregionen kritisch. "Die Verantwortung wird auf den Bürger abgewälzt", sagte die Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt im NDR-Podcast "Das Coronavirus-Update". "Wenn geöffnet wird, muss dem Bürger klar sein, dass das nichts mit Sicherheit zu tun hat." Es dürfe nicht der Eindruck entstehen, "dass das sicher ist", sondern jeder müsse individuell entscheiden, sich auf diese Freiheiten einzulassen oder auf Vorsicht zu setzen. Sorge bereite der Anstieg der Patienten in den Krankenhäusern und der Zuwachs bei der Belegung der Intensivbetten durch jüngere Patienten, die zwar bessere Überlebenschancen als 80- oder 90-Jährige hätten, aber auch längere Zeit auf den Intensivstationen verbrächten.
Neues Syndrom "Pims"
Neunjährige auf der Intensivstation: So gefährlich können Corona-Spätfolgen für Kinder werden
Italiens Fußballverband: EM soll in Rom mit Fans im Stadion starten
Nach Angaben des italienischen Fußballverbands Figc prüft die Regierung, bei der Fußball-Europameisterschaft Zuschauer im Olympiastadion in Rom zuzulassen. Verbandspräsident Gabriele Gravina habe von Gesundheitsminister Roberto Speranza eine Mittelung erhalten, dass trotz der Pandemie die Bedingungen für die Anwesenheit von Fans erarbeitet werden sollten, hieß es in einer Figc-Mitteilung. Gravina sprach von einem "hervorragenden Ergebnis", das gut sei für das Land, nicht nur für den Fußball. Zuvor hatte die Europäische Fußball-Union Uefa mitgeteilt, dass die zwölf EM-Gastgeberstädte ihre Konzepte für die Ausrichtung der Partien eingereicht hätten. Ein Expertengremium der Regierung in Rom sei beauftragt, die "besten Lösungen" für die Anwesenheit des Publikums im Olympiastadion im Juni zu finden. Die EM war wegen der Corona-Pandemie um ein Jahr verschoben worden.
Heftige Anti-Corona-Proteste im Parlamentsviertel in Rom
Bei Protesten gegen die Corona-Schutzmaßnahmen in der Nähe des Parlaments in Rom ist es zu Auseinandersetzungen der Demonstranten mit der Polizei gekommen. Nach Angaben der italienischen Nachrichtenagentur Ansa wurde mindestens ein Polizist verletzt. Mehrere Protestler seien festgesetzt worden. Die Zeitung "La Repubblica" schrieb, Beteiligte hätten von verletzten Demo-Teilnehmern berichtet. Der Agentur Ansa zufolge hatten Verbände in mehreren Städten Italiens Proteste gegen die Corona-Sperren organisiert. Die Regierung hatte über Ostern zur Roten Zone mit strikten Sperren erklärt. Diese Regelung war am Montag ausgelaufen. Dennoch gelten bis Ende April viele Verbote, so dürfen Restaurants ihr Essen nur außer Haus verkaufen. Sportstudios bleiben zunächst dicht.
Keiner der 27 EU-Staaten erfüllte Ende März selbstgestecktes Impfziel
Keiner der 27 EU-Staaten hat das selbstgesteckte Ziel erreicht, bis Ende März mindestens 80 Prozent der über 80-Jährigen gegen die Corona-Infektion zu impfen. Das sei auf "verschiedene Gründe" zurückzuführen, sagte ein Sprecher der EU-Kommission. Nach einer Statistik der EU-Krankheitsbekämpfungsbehörde ECDC, die sich auf 23 Länder bezieht, erhielten rund 60 Prozent der über 80-Jährigen bis zum 5. April mindestens eine Impfdosis, knapp 30 Prozent erhielten die beiden Dosen des Vakzins, die für eine vollständige Impfung erforderlich sind. Im ersten Quartal wurden an die Staaten der EU 107 Millionen Impfdosen ausgeliefert – weit weniger als ursprünglich angenommen. Nach einer Aufstellung der EU-Kommission aus der vergangenen Woche, von der die Nachrichtenagentur AFP eine Kopie erhielt, werden die EU-Staaten mit Hilfe der im zweiten Quartal erwarteten Impfstoffe zwischen 44 Prozent (Tschechien) und 93 Prozent (Malta) der Bevölkerung bis Ende Juni impfen können. Für Frankreich, Italien, Deutschland, Spanien und die Niederlande werden Werte zwischen 55 und 65 Prozent der Bevölkerung angegeben.
Österreich bereitet Öffnungen im Mai vor
Österreich bereitet sich auf die allmähliche Überwindung der Corona-Krise und die Öffnung vieler Branchen im Mai vor. Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) kündigte die Einrichtung einer entsprechenden Öffnungskommission aus Vertretern von Bund, Ländern und Kommunen an. Es gehe darum, die Öffnungsschritte auch sorgfältig und rechtzeitig vorzubereiten. Mit dem für April erwarteten Impffortschritt bei den über 65-Jährigen werde voraussichtlich eine massive Entlastung der Kliniken einhergehen, so Kurz. Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) sprach von den "letzten harten Wochen", die nun noch zu überstehen seien. Zugleich wurde in den drei östlichen Bundesländern – Wien, Burgenland und Niederösterreich – der Lockdown um eine Woche bis zum 18. April verlängert.
Montgomery warnt vor bis zu 200.000 Corona-Toten ohne Lockdown
Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, hat sich mit deutlichen Worten für harte Eingriffe zur Bekämpfung der Corona-Pandemie ausgesprochen. "Wenn wir keinen Lockdown machen würden, dann würde diese Infektion jetzt völlig ungebremst über das ganze Land hinweg rollen", sagte er RTL und ntv. "Dabei würde eine ganze Reihe von Menschen zusätzlich sterben, zu allen anderen, bis zu 200.000 sind die Prognosen." Montgomery forderte zugleich eine Vorbereitung der Zeit nach einem harten Lockdown. "Wer in den Lockdown geht, muss auch ein Konzept haben, wie er aus dem Lockdown wieder rauskommt", sagte er. Auch ein Jahr nach der Pandemie werde alles viel zu sehr auf Sicht gefahren.
Tansanias neue Präsidentin kündigt Kehrtwende in Corona-Politik an
In Tansania deutet sich nach dem umstrittenen Krisenmanagement des gestorbenen Ex-Präsidenten John Magufuli eine Kehrtwende in der Corona-Politik an. Die neue Präsidentin Samia Suluhu Hassan sagte, sie sich wolle sich zur weiteren Vorgehensweise in der Pandemie wissenschaftlich beraten lassen. Ihr Vorgänger Magufuli hatte lange die Existenz von Covid-19 in seinem Land dementiert und Gebete, Kräuter und Dampfbäder empfohlen. Suluhu Hassan signalisierte, zur Pandemiebekämpfung international kooperieren zu wollen. Anders als in vielen anderen afrikanischen Ländern, wo sich im Vorjahr per Flugzeug einreisende ausländische Urlauber erst in eine mehrtägige Quarantäne begeben mussten, gab es in Tansania kaum Einschränkungen für Touristen.
Hausärzteverband bemängelt zum Impfstart in Praxen geringe Menge Impfdosen
Wenig Impfstoff und hohe Erwartungen: Der Start der Corona-Impfungen in rund 35.000 Hausarztpraxen hat gemischte Reaktionen hervorgerufen. Der Hausärzteverband bemängelte die geringe Menge der bestellten Impfdosen pro Praxis. "Das ist etwas, worüber wir nicht ganz glücklich sind", sagte Verbandschef Ulrich Weigeldt im RBB-"Inforadio". Zunächst bekämen Praxen im Schnitt 20 Dosen pro Woche, obwohl "in der Routine 60,70 – auch um 100" Patienten wöchentlich geimpft werden könnten. Weigeldt rechnet allerdings damit, dass die Hausarztpraxen zeitnah deutlich mehr Impfdosen bekommen. Wenn die Impfkampagne bei den Hausärzten erst einmal voll angelaufen sei, könnten Impfzentren bald überflüssig sein. Es sei davon auszugehen, dass noch "länger" geimpft werde und Auffrischungen anfielen. Angesichts der Virusmutationen könne außerdem ein angepasster Impfstoff notwendig werden. "Ich könnte mir vorstellen, dass es so ähnlich läuft wie mit der Grippeschutzimpfung", sagte Weigeldt.
EMA: Noch keine Entscheidung zu Astrazeneca-Impfstoff getroffen
Nach Äußerungen eines EMA-Verantwortlichen über einen Zusammenhang zwischen der Corona-Impfung mit dem Astrazeneca-Vakzin und dem Auftreten von seltenen Blutgerinnseln hat die EU-Arzneimittelbehörde klargestellt, dass sie in der Sache noch keine Entscheidung getroffen hat. Der EMA-Ausschuss für Medikamentensicherheit habe "noch keine Schlussfolgerung gezogen und die Prüfung läuft derzeit weiter", teilte die EU-Behörde der Nachrichtenagentur AFP mit. Eine Entscheidung werde voraussichtlich am Mittwoch oder Donnerstag bekanntgegeben.
Modellversuche in Niedersachsen beginnen nicht vor dem 12. April
Niedersachsens Modellversuche zur Öffnung von Innenstädten in der Corona-Pandemie werden nach Angaben beteiligter Kommunen nicht vor dem 12. April beginnen können. Bis dahin laufen Vorbereitungen. Es seien noch viele Fragen zu klären, ergaben Anfragen der Nachrichtenagentur DPA bei den Städten. Die Regierung hatte am Samstag 14 Gemeinden, darunter Braunschweig, Hildesheim, Lüneburg und Oldenburg ausgewählt. In den Städten dürfen unter Auflagen Läden, Theater und Kinos, Galerien, Fitnessstudios oder die Außenbereiche von Restaurants geöffnet werden. Voraussetzung für den Besuch der Einrichtungen dort ist ein aktueller negativer Corona-Test. Strenge Schutzmaßnahmen und Testkonzepte in den Projektgebieten sind ebenso Bedingung wie die Nutzung einer digitalen Kontaktnachverfolgung. Der Verordnung des Landes nach sollen die Versuche abgebrochen werden, wenn die Ansteckungsrate mit dem Coronavirus drei Tage lang höher als 200 Fälle auf 100.000 Menschen binnen einer Woche liegt. Einige Kommunen kündigten an, schon früher einzuschreiten.
"Long Covid"
Nach Corona- Erkrankung war sie monatelang geschwächt: "Als würde ich durch einen Schwamm atmen"
Berlin schließt zwei Impfzentren wegen Impfstoffmangels
Wegen Mangels an Corona-Impfstoff werden zwei von sechs Impfzentren in Berlin kurzfristig geschlossen. In der Arena in Treptow sowie dem Impfzentrum Messe werde der Betrieb noch heute eingestellt, berichtet die Deutsche Presse-Agentur unter Berufung auf Senatskreise. In beiden Zentren wurde zuletzt der Impfstoff des Herstellers Biontech verabreicht.
Gäste aus halb Deutschland: Polizei löst illegale Corona-Party in Ferienhaus auf
Die Polizei im Sauerland hat über Ostern eine Corona-Party in einem Ferienhaus aufgelöst. Angereist waren 19 Personen aus mehreren Teilen Deutschlands. Wie die Polizei heute mitteilte, kamen die Feiernden zum Beispiel aus Baden-Baden, dem Oberharz und Duisburg. Die Gruppe soll sich über Instagram verabredet haben. Die Beamten wurden demnach zu einem Ferienhaus gerufen, aus dem laut Musik zu hören war. Als die Streife an Karfreitagabend eintraf, flüchteten mehrere Feiernde über die Fenster.
Angemietet wurde das Haus für fünf Personen für ein vermeintlich dienstliches Treffen. Mitgebracht hatte die angereiste Gruppe eine Zapf-, eine Musikanlage sowie Sekt- und Champagnerflaschen. Auf die Teilnehmer warten jetzt Verfahren nach Verstößen gegen die Corona-Regeln.
Vakzine, Impfreihenfolge
Ab heute impfen auch die Hausärzte. Was das für die Kampagne bedeutet
Lauterbach fordert „harten Lockdown“, um dritte Welle zu brechen
Öffnungen von Gastronomie, Kinos und Sportstätten wie jetzt im Saarland sind aus Sicht des SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach ein falsches Signal angesichts der weiter stark grassierenden Coronavirus-Pandemie. Nötig sei vielmehr ein "harter Lockdown" mit verschärften staatlichen Beschränkungen, sagte er im RTL/NTV-"Frühstart". "Ein Lockdown, der jetzt beginnt, ist nicht vermittelbar, wenn gleichzeitig in Modellprojekten gelockert wird." Zu einem harten Lockdown gehören aus seiner Sicht Ausgangsbeschränkungen, aber auch eine Homeoffice- und Testpflicht in den Betrieben. Lockerungen sollte es erst bei nachweislich sinkenden Zahlen geben. "Wenn man eine Woche lang sinkende Zahlen hat, kann man aus dem Lockdown rausgehen."
Zum Start der Impfkampagne in den Hausarztpraxen sagte Lauterbach: "Das wird den Weg aus der dritten Welle nicht wirklich beschleunigen, denn dafür haben wir nicht genügend Impfstoff."
Dänemark lockert Corona-Beschränkungen
In Dänemark dürfen seit heute Dienstleister wie Friseure, Tätowierer, Masseure und Kosmetiker fast im gesamten Land wieder Kunden bedienen, auch Sonnenstudios und Fahrschulen dürfen wieder öffnen. Kunden sollen aber auf ihrem Smartphone einen maximal 72 Stunden alten negativen Coronatest, eine Impfung gegen Covid-19 oder eine überstandene Infektion vorzeigen können. In den Schulen können – nachdem zuvor schon die Kinder bis zur vierten Jahrgangsstufe in ihre Klassenzimmer zurück durften – nun auch die älteren Schüler zumindest jede zweite Woche zum Präsenzunterricht zurückkehren.
Die Lockerungen sind Teil eines langfristigen Plans, mit dem Dänemark nach und nach die Beschränkungen des öffentlichen Lebens zurückfahren möchte, solage die Corona-Zahlen nicht plötzlich wieder in die Höhe schießen. Derzeit halten sie sich in Dänemark auf einem stabilen Niveau, das auf die Bevölkerung gerechnet unter dem von Deutschland liegt und zu den niedrigsten in Europa zählt.
Neuseeland und Australien starten quarantänefreien Reiseverkehr
Erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie können Menschen in Neuseeland und Australien ab dem 19. April wieder zwischen beiden Ländern reisen. Eine Quarantäne ist nicht erforderlich. Neuseelands Ministerpräsidentin Jacinda Ardern bezeichnete den Schritt als "den Beginn eines neuen Kapitels". Es sei sehr schwer für viele Menschen gewesen, ihre Freunde und Familien in Australien ein Jahr lang nicht sehen zu können. Beide Staaten hatten ihre Grenzen für Reisende im März 2020 geschlossen. Abgesehen von wenigen Ausnahmen durften nur noch eigene Bürger und Menschen mit Wohnsitz ins Land.
Der Inselstaat Neuseeland gilt wegen extrem strenger Maßnahmen und genauer Kontaktverfolgungen als Musterland in der Krise. In dem Land mit 4,8 Millionen Einwohnern wurden bisher rund 2500 Fälle verzeichnet, 26 Menschen sind in Verbindung mit Covid-19 gestorben. Schon lange herrscht wieder eine weitgehende Normalität.
Bayern setzt auf Verlängerung von Intervallen zwischen Corona-Impfungen
Um mehr Menschen in kürzerer Zeit gegen das Coronavirus impfen zu können, setzt Bayern auf eine Verlängerung der Intervalle zwischen Erst- und Zweitimpfung. Bereits seit dem 12. März setze der Freistaat die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission zum Abstand zwischen den Impfungen um, sagte der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek der "Augsburger Allgemeinen". Bei Impfungen mit den Vakzinen von Biontech/Pfizer und Moderna betrage der Abstand nunmehr sechs Wochen, bei Astrazeneca zwölf Wochen.
RKI registriert 6885 Corona-Neuinfektionen und 90 neue Todesfälle
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert-Koch-Institut binnen eines Tages 6885 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 90 neue Todesfälle verzeichnet, wie aus Zahlen des RKI von heute früh hervorgeht. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 9549 Neuinfektionen und 180 neue Tote verzeichnet. Das RKI weist darauf hin, dass rund um die Osterfeiertage vielerorts meist weniger Tests gemacht und gemeldet werden. Zudem könne es sein, dass nicht alle Gesundheitsämter und Landesbehörden an allen Tagen an das RKI übermitteln. Die berichteten Fallzahlen dürften dadurch niedriger ausfallen und nur eine eingeschränkte Aussagekraft haben.
Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner lag laut RKI am Morgen bundesweit bei 123,0. Am Vortag gab das RKI diese Sieben-Tage-Inzidenz mit 128,0 an, vor drei Wochen mit 83,7.
Niederlande gelten als Hochinzidenzgebiet mit Corona-Testpflicht
Wegen stark steigender Corona-Infektionszahlen gelten die Niederlande seit Mitternacht aus deutscher Sicht als Hochinzidenzgebiet. Das bedeutet, dass man bei der Einreise nach Deutschland ein negatives Testergebnis dabei haben muss. Die Quarantänepflicht von zehn Tagen mit der Möglichkeit, sich nach fünf Tagen mit einem zweiten Test davon zu befreien, bleibt unverändert. Für Pendler gibt es Ausnahmeregelungen.
Nach Tschechien, Polen und Frankreich sind die an Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen grenzenden Niederlande das vierte Nachbarland, das als Hochinzidenzgebiet mit mehr als 200 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von 7 Tagen eingestuft wird.
Die Nachrichten zur Coronavirus-Pandemie von Montag, dem 5. April 2021
Müller äußert sich kritisch zum von Laschet vorgeschlagenen „Brücken-Lockdown“
Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) hat sich kritisch zum Vorstoß von NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) für einen "Brücken-Lockdown" und ein vorgezogenes Spitzengespräch von Bund und Ländern zur Corona-Krise geäußert. "Es ist, glaube ich, noch sehr viel unklar, was Herr Laschet damit meint", sagte Müller am Montag dem ARD-Hauptstadtstudio zum Vorschlag des CDU-Vorsitzenden.
Laschet hatte beim Besuch eines Impfzentrums in Aachen vorgeschlagen, die für den 12. April geplante Ministerpräsidentenkonferenz vorzuziehen und einen kurzen, aber harten Lockdown zu beschließen. Mit einem "Brücken-Lockdown" könnten die Corona-Infektionen auf ein niedrigeres Niveau gedrückt werden, das dann durch Testungen gehalten werden könne, bis mehr Menschen geimpft seien. "Für die letzten Meter brauchen wir noch einmal eine Kraftanstrengung", forderte Laschet.
Saarland öffnet – mit Schnelltestpflicht
Erstmals geht ein ganzes Bundesland als Corona-Modellprojekt an den Start: Im Saarland dürfen von Dienstag an Außengastronomie, Kinos, Theater, Fitnessstudios und Tennishallen wieder öffnen. Voraussetzung für Gäste und Nutzer ist meist ein negativer Schnelltest, der nicht älter als 24 Stunden sein darf. Zudem können sich im Freien bis zu zehn Personen treffen, wenn sie negativ getestet worden sind. Mit dem "Saarland-Modell" will die Landesregierung den Bürgern wieder mehr Freiheiten ermöglichen. "Es muss uns nach einem Jahr Pandemie mehr einfallen als nur zu schließen und zu beschränken", hatte Saarlands Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) gesagt. Und: "Mit dem Saarland-Modell soll keine Corona-Infektion unentdeckt bleiben."
Erstes Bundeswehr-Impfzentrum arbeitet rund um die Uhr
Das bundesweit erste Impfzentrum der Bundeswehr im saarländischen Lebach arbeitet seit Sonntag rund um die Uhr. Im Drei-Schicht-Betrieb seien bis zu 1000 Impfungen pro Tag möglich, teilte das Verteidigungsministerium bei Twitter mit. Rund 110 Soldaten würden dazu eingesetzt. Mehr als 14.000 Nachttermine bis Mai seien vergeben, erklärte das Ministerium am Sonntag. Das Impfzentrum auf dem Gelände einer Kaserne ist eines von vier im Saarland, in dem Saarländer gegen Corona geimpft werden. Es ist seit Anfang März in Betrieb. Bislang gibt es noch ein weiteres Impfzentrum der Bundeswehr in Berlin, ein drittes sei in Bonn im Aufbau.
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Laschet will „Brückenlockdown“ im April – Für Vorziehen der MPK
Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet hat sich angesichts der dritten Corona-Welle für einen harten und kurzen Lockdown im April ausgesprochen. Mit einem solchen "Brückenlockdown" müsse die Zeit überbrückt werden, bis viele Menschen geimpft seien, sagte der CDU-Bundesvorsitzende am Montag nach einem Besuch des Impfzentrums der Städteregion Aachen gemeinsam mit dem Präsidenten der Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Gernot Marx. Vor diesem Hintergrund sprach sich Laschet für ein Vorziehen der für den 12. April geplanten Runde von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten der Länder auf die kommenden Tage aus.
RKI registriert 8497 Corona-Neuinfektionen und 50 Todesfälle
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 8497 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 50 neue Todesfälle verzeichnet. Das geht aus Zahlen des RKI von Montagmorgen hervor. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 9872 Neuinfektionen und 43 neue Todesfälle verzeichnet. Das RKI weist darauf hin, dass rund um die Osterfeiertage vielerorts meist weniger Tests gemacht und gemeldet werden. Zudem könne es sein, dass nicht alle Gesundheitsämter und zuständigen Landesbehörden an allen Tagen an das RKI übermitteln. Die berichteten Fallzahlen dürften dadurch niedriger ausfallen und nur eine eingeschränkte Aussagekraft haben.
Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 05.10 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner lag laut RKI am Montagmorgen bundesweit bei 128,0. Am Vortag gab das RKI diese Sieben-Tage-Inzidenz mit 127,0 an, vor drei Wochen mit 82,9. Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht von Sonntagnachmittag bei 0,97 (Vortag: 1,02). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 97 weitere Menschen anstecken.
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Umfrage: Fast zwei Drittel der Deutschen sind für ein Verbot von Auslandsreisen
Fast zwei Drittel der Deutschen sind für ein Verbot von Urlaubsreisen ins Ausland im Kampf gegen die Corona-Pandemie. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur sprachen sich 64 Prozent für einen solchen Schritt aus, nur 26 Prozent sind dagegen. 10 Prozent machten keine Angaben. Angesichts der hitzigen Diskussion über Urlaub auf Mallorca hatte die Bundesregierung erwogen, Reisen in beliebte Urlaubsgebiete im Ausland vorübergehend zu unterbinden. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte die zuständigen Fachressorts beauftragt, die rechtlichen Möglichkeiten zu prüfen. Am vergangen Montag hieß es dann, dass ein solcher Schritt "zum jetzigen Zeitpunkt nicht geplant" sei. Der Wunsch nach einem Verbot von Urlaubsreisen ins Ausland ist zwar bei den über 55-Jährigen mit 71 Prozent besonders groß. Aber auch in allen anderen Altersklassen ist eine Mehrheit dafür. Bei den 18- bis 24-Jährigen sind es immer noch 54 Prozent.
Erstmals mehr als 100.000 Corona-Fälle an einem Tag in Indien
In Indien sind erstmals an einem Tag mehr als 100.000 Corona-Neuinfektionen erfasst worden. Das geht aus Zahlen des indischen Gesundheitsministeriums vom Montag hervor. Besonders betroffen ist der reichste Bundesstaat Maharastra mit der Finanzmetropole Mumbai. Premierminister Narendra Modi hatte am Wochenende vor einem alarmierenden Anstieg der Fälle gewarnt. Trotzdem leben viele Menschen wieder so, als gebe es keine Pandemie mehr. Es gibt auch vor den Parlamentswahlen in mehreren Bundesstaaten große Wahlveranstaltungen. Zum großen Pilgerfest Kumbh Mela strömen Hunderttausende Inder zum heiligen Flus Ganges – oft ohne Masken, wie Aufnahmen vor Ort zeigen. Zudem könnten Virusmutationen zum Anstieg beitragen. Noch Anfang des Jahres gab es teilweise weniger als 10 000 erfasste Fälle an einem Tag, beim bisherigen Höchststand im vergangenen Sommer waren es teils knapp 100.000 pro Tag.
Bisher wenig Erfolge bei Suche nach Corona-Medikamenten
Wissenschaftler dämpfen die Hoffnung auf einen baldigen Durchbruch bei der Suche nach Medikamenten gegen das Coronavirus. Man dürfe nicht sehr optimistisch sein, dass Arzneimittel in Kürze die Sterblichkeit bei intensivmedizinisch behandelten Patienten drastisch senken könnten, sagt Stefan Kluge, Direktor der Klinik für Intensivmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Im Laufe der Pandemie habe es immer wieder Glauben und Hoffen gegeben – doch 95 oder eher sogar 99 Prozent der Medikamente seien in Studien durchgefallen, sagte Kluge, der Koordinator der Behandlungsleitlinien der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) ist. Bisher werden vor allem Mittel eingesetzt, um Symptome zu lindern. So kommt bei Klinik-Patienten vor allem das entzündungshemmende und lange bekannte Dexamethason zum Einsatz. Es soll eine überschießende Immunreaktion bremsen, die bei Covid häufig auftritt. Dexamethason gehört zu den laut nationaler Leitlinie empfohlenen Medikamenten.
Arzneimittel gegen Virus
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Gemeindebund: Einheitliche Regelungen auch ohne Corona-Bundesgesetz
Der Chef des Städte- und Gemeindebunds wünscht sich bei der Pandemiebekämpfung mehr Einheitlichkeit zwischen den Bundesländern trotz regional angepasster Maßnahmen. Die Menschen könnten die unterschiedlichen Regelungen sonst kaum nachvollziehen, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg den Zeitungen der "Funke Mediengruppe“ (Montag). Ein Bundesgesetz für einheitliche Maßnahmen, wie es Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) vorgeschlagen hat, käme aus Landsbergs Sicht wegen des "erfahrungsgemäß“ mehrwöchigen Gesetzgebungsverfahrens aber für die dritte Welle wohl zu spät. "Zudem hat sich der Föderalismus in der Pandemie bewährt. Unterschiedliche Regelungen in unterschiedlichen Regionen sind dann gerechtfertigt, wenn die Inzidenzzahlen dieses Vorgehen zulassen.“
England plant zwei kostenlose Corona-Test pro Woche und Bürger
Die Bürger in England sollen sich bald zweimal pro Woche kostenlos auf das Coronavirus testen lassen können. Die Schnelltests sollen künftig neben Schulen und Arbeitsplätzen auch großflächig für alle an lokalen Teststationen angeboten werden, wie die britische Regierung am Ostermontag mitteilte. Bislang waren frei verfügbare Schnelltests auf besonders gefährdete Gruppen beschränkt. Das Testen sei unbedingt notwendig, um während der geplanten Lockerungen die Erfolge der britischen Impfkampagne nicht zu gefährden, sagte Premierminister Boris Johnson.
Gewerkschaft: Notfalls Abiturprüfungen ausfallen lassen
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) fordert, wegen der Corona-Pandemie die Abiturprüfungen in diesem Jahr notfalls ausfallen zu lassen. "Sollte das Infektionsgeschehen so dramatisch ansteigen, wie die dritte Welle in anderen europäischen Nachbarstaaten befürchten lässt, müssen die Länder flexibel reagieren und von Prüfungen absehen", sagte GEW-Chefin Marlis Tepe dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Montag). "Dann könnten zum Beispiel die Leistungen aus dem Unterricht zur Grundlage der Notengebung gemacht werden." Tepe sagte, sollten Prüfungen pandemiebedingt ausfallen, müssten die Abiture trotzdem von den Bundesländern gegenseitig anerkannt werden. Das Abitur 2021 brauche die volle Anerkennung und Wertschätzung.
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