Corona-Testungen in den Apotheken, das wäre vielleicht eine Option, um die angespannte Testsituation auf eine breitere Basis zu stellen. In Deutschland hat sich die ABDA kürzlich dafür ausgesprochen und auch andere Länder in Europa wollen diesen Weg beschreiten. DAZ.online wirft einen Blick in die Schweiz, nach Frankreich und nach Großbritannien.
In ihrer Stellungnahme zum dritten Bevölkerungsschutzgesetz hat die ABDA sich dafür ausgesprochen, die öffentlichen Apotheken in die Corona-Testungen einzubinden. Konkret fordert sie den Gesetzgeber auf, im Zuge der erweiterten Teststrategie einen „rechtssicheren Rahmen für die Abgabe und auch die Durchführung von Point-of-Care-Tests durch Apotheken vorzusehen“. Viele Apotheker würden dabei tatsächlich mitziehen. Das haben die Ergebnisse einer nicht repräsentativen Umfrage unter DAZ.online-Lesern gezeigt. Die Politik zeigt bislang allerdings noch kein konkretes Entgegenkommen.
Schweiz: Antigen-Schnelltests in Apotheken beschlossen
Im benachbarten Ausland werden derweil bereits Initiativen gestartet. Wie der Schweizer Apothekerverband Ende Oktober mitgeteilt hat, sollen im Alpenland nun auch Antigen-Schnelltests die Corona-Teststrategie ergänzen, und zwar unter Einbeziehung der Apotheken. Die Tests sollen innerhalb von 15 bis 30 Minuten ein Ergebnis liefern.
Das neue Angebot soll die bestehenden Testeinrichtungen entlasten. PharmaSuisse begrüßt die Entscheidung des Bundes. Ab wann die Tests möglich sind, kann der Verband aktuell nicht sagen. Die Vorbereitungen für die Durchführung der Abstriche und der Testumgebung mit Anpassung der bestehenden Schutzkonzepte, Ausrüstung der Apotheken mit Test-Kits und Schutzmaterial, praktische Schulungen des Nasen-Rachen-Abstrichs in den Apothekenteams und Umsetzung der Dokumentation laufen bereits. PharmaSuisse rechnet mit einem schrittweisen Roll-out. Bis zum Jahresende sollen symptomatische Menschen sich in jeder dritten Apotheke testen lassen können.
Pilotprojekt im Kanton Zürich
Im Schweizer Kanton Zürich hatte die Gesundheitsdirektion am 19. Oktober in einem Pilotprojekt vorerst vier Apotheken die Genehmigung erteilt, PCR-Tests mittels Nasen-Rachen-Abstrich durchzuführen. Apotheker von rund 50 weiteren Standorten haben sich bereits für die dazu benötigte Weiterbildung angemeldet und könnten das Angebot zügig ergänzen. Die Tests sollen nur nach Voranmeldung und Terminvorgabe möglich sein. Ausgewertet werden die Proben in einem externen Labor. Bis das Resultat von dort vorliegt, dauert es derzeit rund 24 Stunden. Es geht hierbei also nicht um Schnelltests.
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