Die Telepharmazie kommt in die Apotheken

Der Apothekenmarkt ist im Wandel. Die Politik und der Markt arbeiten an der flächendeckenden Einführung des E-Rezeptes, Zusammenschlüsse basteln an Vorbestellplattformen und Botendienste nehmen zu. Als ein weiteres Zahnrädchen im Digitalisierungssystem kommt nun die Telepharmazie in die Apotheken. Nach der Compugroup und Apomondo bringt nun auch der Apotheken-Dienstleister apotheken.de ein eigenes Konzept in den Markt.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat in den vergangenen Monaten nicht nur die flächendeckende Einführung des E-Rezeptes durch mehrere Gesetzentwürfe vorangebracht. Mit einer größeren Sammelverordnung hat das Bundesgesundheitsministerium im Herbst 2019 unter anderem neue Botendienst-Regelungen ins Bundeskabinett eingebracht, die seit dem 22. Oktober 2019 gelten. Zu diesen Regelungen gehört auch, dass die Beratungen im Zusammenhang mit dem Botendienst auch telepharmazeutisch erfolgen können. Das heißt konkret: Die per Botendienst zugestellten Arzneimittel müssen nicht unbedingt durch pharmazeutisches Personal ausgeliefert werden, wenn zuvor eine Beratung via Telefon oder Videotelefonie stattgefunden hat.

Im Apothekenmarkt haben sich in den vergangenen Wochen daher schon die ersten Angebote entwickelt. Auch die Coronakrise hat dieser Entwicklung nochmals einen zusätzlichen Schub verpasst, schließlich müssen persönliche Kontakte in diesen Zeiten möglichst vermieden werden. Und so bietet beispielsweise die Compugroup den Apotheken kostenlos das Konzept „Clickdock Videoberatung“ an. Die Pharmazeuten können sich dafür registrieren und erhalten dann eine Benutzerkennung der Compugroup. Der Kunde erhält vor dem Gespräch ebenfalls eine persönliche Kennzahl, mit der nur er sich über seinen PC in den digitalen Gesprächsraum einwählen kann, die Beratung kann starten.

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Ein von Apothekern entwickeltes Angebot ist das Modell Apomondo, das die Apotheker Margit Schlenk, Stefan Frank, Dr. Elvan Erdal und Wolfgang Kuhn mit dem Geschäftsführer der Firma Digitalkontor, Dr. Uwe Gebauer, entwickelt haben. Man wolle mit dem Angebot „die Lücke zwischen der reinen persönlichen Vor-Ort-Betreuung durch eine Apotheke und dem anonymen und teilweise fragwürdigen Onlinekontakt, wie er derzeit stattfindet, schließen“, heißt es auf der Internetseite von Apomondo. Patienten müssen zur Nutzung des Angebots eine App herunterladen und können dann über einen App-Link Kontakt mit ihrem Apotheker vor Ort aufnehmen. Derzeit ist das Modell noch in der Testphase und für Apotheker kostenfrei, zu einem späteren Zeitpunkt könnten Kosten für die Nutzer aber nicht ausgeschlossen werden, heißt es auf der Internetseite.

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