Der niederländische Versandkonzern Shop Apotheke hat im ersten Quartal dieses Jahres seinen Umsatz deutlich steigern können. Konkret geht es um ein Plus von 21,5 Prozent im Vergleich zum letzten Quartal 2019. Eigenen Angaben zufolge hat es in den vergangenen Monaten etwa 300.000 Neukunden gegeben. Nach Beginn der Coronakrise musste man sogar die Neukundengewinnung zwischenzeitlich stoppen, weil die Logistik überlastet war. Konzernchef Stefan Feltens kündigte zudem noch für dieses Jahr einen Same-Day-Delivery-Service an.
Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stieg im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 14 Millionen Euro auf 4,9 Millionen Euro, teilte das im SDax notierte Unternehmen am heutigen Donnerstag mit. Damit habe man schneller als geplant profitabel gewirtschaftet, hieß es. In der Folge erwartet das Unternehmen auch fürs Gesamtjahr einen positiven Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen. Ursprünglich war nur das Erreichen der Gewinnschwelle angepeilt. Trotzdem blieb unter dem Strich weiterhin ein Minus: Das bereinigte Nettoergebnis belief sich auf minus 3,9 Millionen Euro gegenüber minus 14 Millionen Euro ein Jahr zuvor.
Auch im Vergleich zum letzten Quartal 2019 konnte sich der EU-Versender steigern. Während der Konzern bis Ende 2019 noch knapp 192 Millionen Euro umgesetzt hatte, waren es in den ersten drei Monaten dieses Jahres 21,5 Prozent mehr (232 Millionen Euro). Die Zahl der Neukunden stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal von 4 auf 5 Millionen, seit Ende 2019 seien 300.000 neue Kunden hinzugekommen. Auch im April habe sich die Umsatzdynamik fortgesetzt, die Geschäftsentwicklung für 2020 sei über Plan. Vor allem international konnte Shop Apotheke stark zulegen, der Umsatz stieg außerhalb des deutschsprachigen Raums um 58,7 Prozent.
Online-Marketing teilweise eingestellt wegen Corona-Bestellungen
Konzern-CEO Stefan Feltens sagte in einer begleitenden Telefonkonferenz mit Blick auf die aktuelle Situation, dass man die Auswirkung der Coronakrise erst in der zweiten Märzhälfte deutlich gemerkt habe. Was die Lieferengpässe während der Krise betrifft, sicherte Feltens zu, dass sich die „Beschaffungssituation deutlich entspannt“ habe. Inzwischen sei man wieder so lieferfähig wie vor der Krise, es gebe lediglich bei einigen „ausgewählten Rx-Medikamenten industriebedingte“ Engpässe. Feltens erklärte, dass man nach Ausbruch der Coronakrise das Online-Marketing „fast auf null zurückgefahren“ habe, weil die Kapazität der Logistik beschränkt sei. Das Unternehmen will sich bei seinen Mitarbeitern nun mit einer Bonus-Sonderzahlung für den Einsatz in der Coronakrise bedanken.
Feltens betonte auch, dass er sich insbesondere über ein deutliches Wachstum im Rx-Segment freue. Feltens zufolge habe man den Rx-Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 23 Prozent gesteigert. Etwa 55 Millionen Euro der Umsatzsteigerung (232 Millionen Euro) habe man durch Rx-Kunden eingenommen. Feltens sagte, dass dies eine „große Bedeutung“ für die Einführung des E-Rezeptes habe. Zur Erklärung: Die Shop Apotheke hat Feltens zufolge 2019 rund 190 Millionen Euro Rx-Umsatz gemacht.
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