Vor dem Corona-Gipfel am heutigen Mittwoch hat der Virologe Alexander Kekulé die angestrebten Corona-Lockerungen scharf kritisiert.
In einem Gastbeitrag für die „Zeit“ schreibt Kekulé, das Prinzip der „Eingriffe in Intervallen“ sei „brandgefährlich“.
Heute sollen weitreichende Lockerungen beschlossen werden. Sollte in einem Landkreis aber die Zahl der Neuinfektionen mehr als 50 pro 100.000 Einwohner betragen, sollen die Lockerungen wieder auf einen früheren Stand gebracht werden. So will die Politik einen erneuten Ausbruch verhindern.
- Welche Lockerungen heute beschlossen werden sollen lesen Sie hier.
Kekulé kritisiert in dem Gastbeitrag das Lockern der Maßnahmen, ohne zugleich ein neues „Schutzkonzept“, etwa einen Impfstoff, zu haben. Dadurch werde es seiner Meinung nach zu mehr Neuinfektionen und schlussendlich auch zu mehr Toten kommen. Das „Beschleunigen und Bremsen“ könne einen Zeitraum bis zur Entwicklung eines Impfstoffes nicht überbrücken.
Kekulé: "Potenzial, eine ganze Generation psychisch zu traumatisieren"
Insbesondere die Wiederöffnung von Schulen und Kitas kritisiert der Virologe scharf: „Kinder in diesem Alter durch Mundschutz und Hygieneerziehung vor Infektionen zu schützen ist illusorisch und hätte das Potenzial, eine ganze Generation psychisch zu traumatisieren“, schreibt Kekulé in der „Zeit“.
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Man dürfe außerdem nicht vergessen, dass Deutschland beim Ausbruch der Pandemie „großes Glück“ gehabt habe. Schließlich hätte der Virus, statt Norditalien, auch zuerst Deutschland treffen können. Wenn man jetzt nicht vorsichtig sei, so Kekulé, „könnte dann im Herbst ein viraler Orkan entstehen“, warnt der Virologe.
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