Bei Husten und Fieber: So verhalten Sie sich jetzt richtig
Seit Wochen lesen und hören wir ununterbrochen neue Nachrichten über das neuartige Corona-Virus SARS-CoV-2, Auslöser der Lungenkrankheit COVID-19. Doch was genau ist eigentlich zu tun, wenn bei einem selbst plötzlich Symptome wie Husten oder Fieber auftreten?
Welche Schritte muss ich einleiten, wie sorge ich gut für mich selbst und wie schütze ich mein Umfeld bestmöglich vor Ansteckung? Die amerikanische Gesundheitsbehörde „Centers for Disease Control and Prevention“ (CDC) und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) geben Antworten.
Wichtiger Hinweis
Das wichtigste vorab: Wenn neben Husten und Fieber auch eines der folgenden Symptome bei Ihnen auftritt, holen Sie sich bitte umgehend ärztliche Hilfe unter der Telefonnummer 112:
- Atemnot,
- anhaltende Schmerzen oder Druck in der Brust,
- neu auftretende Verwirrung oder Unfähigkeit, aufzustehen,
- bläuliche Lippen- oder Gesichtsfarbe
Auch bei anderen als den hier genannten Symptomen holen Sie sich bitte immer dann Hilfe, wenn Sie die Beschwerden als bedrohlich oder sehr ernsthaft einschätzen.
Wichtig: Teilen Sie am Telefon mit, dass Sie möglicherweise an COVID-19 erkrankt sind und setzen Sie wenn möglich eine Schutzmaske auf, sobald Hilfe eintrifft.
1. Wie erfahre ich, ob ich an CODIV-19 erkrankt bin?
Die einzige Möglichkeit, zuverlässig herauszufinden, ob man einen grippalen Infekt oder COVID-19 hat, ist die Durchführung eines Tests. Allerdings sind die Kapazitäten für diese Tests beschränkt.
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) informiert auf einer speziellen Internetseite über das neuartige Coronavirus und erklärt, wie die Entscheidung für oder gegen eine Testung getroffen wird. Wenn neben Krankheitssymptomen wie beispielsweise Husten oder Fieber folgende Punkte auf Sie zutreffen, ist ein Test angeraten:
„Wenn Sie krank sind und in den vergangenen 14 Tagen engen Kontakt zu jemandem hatten, bei dem das Coronavirus im Labor nachgewiesen wurde, wenn Sie Krankheitsanzeichen wie etwa Kurzatmigkeit haben und Sie einer Risikogruppen angehören: Sie also eine Vorerkrankung haben beziehungsweise älter sind als 60 Jahre, wenn Sie Krankheitsanzeichen haben und bei Ihrer Arbeit oder ehrenamtlichen Tätigkeit mit Menschen in Kontakt kommen, die ein hohes Risiko für schwere Erkrankungen haben und besonders geschützt werden müssen; beispielsweise in der Arztpraxis, im Krankenhaus oder der Altenpflege“, so die BZgA.
Können Sie einen dieser drei Punkte mit „Ja“ beantworten, wenden Sie sich bitte telefonisch an das zuständige Gesundheitsamt, Ihre hausärztliche Praxis oder holen Sie sich unter Telefonnummer 116117 weitere Informationen.
Achtung: Unabhängig davon, ob bei Ihnen ein Test durchgeführt wird oder nicht, sollten Sie sich momentan bei Symptomen wie beispielsweise Husten, Fieber, Halsschmerzen oder Kurzatmigkeit vorsorglich selbst isolieren, also in Quarantäne begeben.
Dies gilt auch, wenn Sie keine Symptome haben, aber in den letzten vierzehn Tagen engen Kontakt zu einem Menschen hatten, der positiv auf Corona getestet wurde.
2. Bleiben Sie zu Hause
Die CDC rät, das Haus oder die Wohnung während der Quarantäne oder Selbstisolierung nur im Notfall zu verlassen, um medizinische Versorgung zu erhalten. Die meisten Menschen, die an COVID-19 erkranken, haben einen leichten Krankheitsverlauf und benötigen keine besondere medizinische Betreuung. Normalerweise reicht es, sich auszuruhen und genügend Wasser zu trinken.
Sollten Sie medizinischen Rat oder Unterstützung brauchen, rufen Sie Ihre hausärztliche Praxis, die 116117 oder im Notfall die 112 an.
3. Halten Sie Abstand zu anderen Menschen in Ihrer Wohnung
Der Kontakt mit Familienmitgliedern, Mitbewohnerinnen und Mitbewohnern oder Haustieren sollte auf ein absolutes Minimum reduziert werden, lautet die Empfehlung der amerikanischen Gesundheitsbehörde:
„Bleiben Sie so weit wie möglich in einem bestimmten Raum und fern von anderen Menschen und Haustieren in Ihrer Wohnung. Außerdem sollten Sie, falls vorhanden, ein separates Badezimmer benutzen. Wenn Sie sich mit anderen Menschen oder Tieren in oder außerhalb der Wohnung aufhalten müssen, tragen Sie eine Gesichtsabdeckung aus Stoff.“
4. Überwachen Sie Ihre Symptome
Sie sollten sich selbst gut beobachten und auf Veränderungen Ihres Gesundheitszustands achten. Sofern Sie mit Ihrem Hausarzt, Ihrer Hausärztin oder dem Gesundheitsamt in Kontakt stehen, beachten Sie die Anweisungen.
Auch hier rät die CDC: Falls Atembeschwerden dazu kommen, sollten Sie medizinische Hilfe in Anspruch nehmen.
5. Rufen Sie in Arztpraxen immer vorher an
Arztbesuche dürfen Sie nur noch wahrnehmen, wenn sie unumgänglich sind. Für diesen Fall empfiehlt die amerikanische Gesundheitsbehörde: „Wenn Sie einen Arzttermin haben, der nicht verschoben werden kann, rufen Sie Ihre Arztpraxis an und sagen Sie, dass Sie COVID-19 haben oder haben könnten. Dies wird der Praxis helfen, sich selbst und andere Patienten zu schützen.“
6. Tragen Sie beim Kontakt mit anderen Mundschutz
Sollte es sich nicht vermeiden lassen, dass Sie sich in der Nähe anderer Menschen oder von Tieren aufhalten, lautet der Rat der CDC, Nase und Mund mit einer Schutzmaske aus Stoff zu bedecken. Wenn Sie keinen Mundschutz haben, improvisieren Sie mit einem Tuch.
Sofern Sie unter Atembeschwerden leiden und deshalb keine Maske aufsetzen können, husten und niesen Sie unbedingt in ein Stofftaschentuch oder die Armbeuge. Halten Sie in jedem Fall möglichst mindestens 1,5 Meter Abstand zu anderen, um sie vor Ansteckung zu schützen.
7. Achten Sie auf gute Husten- und Nieshygiene
Die Erreger werden durch Tröpfcheninfektion übertragen, also hauptsächlich beim Husten oder Niesen. Daher sollten Sie Ihren Mund und Ihre Nase mit einem Tuch bedecken, wenn Sie husten oder niesen müssen.
Verwenden Sie am besten Papiertaschentücher und entsorgen Sie diese nach einmaliger Benutzung in einem Mülleimer, der mit einer Mülltüte ausgekleidet ist. Diese Tüte sollte regelmäßig ausgewechselt werden.
Die CDC rät, sich direkt nach dem Husten, Niesen oder Naseputzen die Hände zu waschen: „Waschen Sie sich sofort mindestens 20 Sekunden lang die Hände mit Wasser und Seife. Wenn Seife und Wasser nicht zur Verfügung stehen, reinigen Sie Ihre Hände mit einem alkoholhaltigen Handdesinfektionsmittel, das mindestens 60 % Alkohol enthält.“
8. Waschen Sie häufig Ihre Hände
Generell sollten Sie Ihre Hände nun häufiger waschen als sonst, und zwar jedes Mal mindestens 20 Sekunden lang mit Wasser und Seife. „Dies ist besonders wichtig, nachdem Sie sich die Nase geputzt, gehustet oder geniest haben, auf die Toilette gegangen sind und vor dem Essen oder der Zubereitung von Speisen“, betont die amerikanische Gesundheitsbehörde. Falls Wasser und Seife nicht verfügbar sind, greifen Sie wenn möglich auf Handdesinfektionsmittel zurück.
„Verwenden Sie ein Handdesinfektionsmittel auf Alkoholbasis mit mindestens 60% Alkohol, das alle Oberflächen Ihrer Hände bedeckt und reiben sie die Hände aneinander, bis sie sich trocken anfühlen“, so die Empfehlung der CDC.
Zudem sollten Sie Nase, Mund und Augen nicht mit ungewaschenen Händen anfassen.
9. Teilen Sie keine Haushaltsgegenstände
Da die Ansteckung mit dem neuartigen Coronavirus vermutlich auch über Schmierinfektion erfolgen kann, sollten Sie Haushaltsgegenstände nicht mit anderen teilen. Dazu zählen Gläser, Tassen, Teller, Besteck, aber auch Handtücher und Bettzeug.
Nach der Benutzung sollten Sie Geschirr gründlich mit Wasser und Spülmittel reinigen oder direkt in den Geschirrspüler stellen. Handtücher und Bettzeug sollten regelmäßig gewechselt und gewaschen werden.
10. Reinigen Sie häufig berührte Oberflächen täglich
Um die Ansteckung durch Schmierinfektion zu vermeiden, gibt die CDC Tipps für die Reinigung von Oberflächen, mit denen Sie häufig in Kontakt kommen. Dazu zählen laut CDC Telefone, Fernbedienungen, medizinische Messgeräte, Tischplatten, Türgriffe, Badezimmerarmaturen, Toiletten, Tastaturen, Tabletten und Nachttische:
„Reinigen und desinfizieren Sie berührungsintensive Oberflächen in Ihrem ‚Krankenzimmer‘ und Bad. Lassen Sie jemand anderes die Oberflächen in Gemeinschaftsbereichen reinigen und desinfizieren, aber nicht Ihr Schlafzimmer und Bad. Wenn eine Pflegekraft oder eine andere Person das Schlaf- oder Badezimmer einer kranken Person reinigen und desinfizieren muss, sollte sie dies nach Bedarf tun. Die Pflegeperson/andere Person sollte eine Maske tragen und so lange wie möglich warten, nachdem die kranke Person das Badezimmer benutzt hat.“
Zur Reinigung sollten Haushaltsreiniger und Desinfektionsmittel genutzt werden, so die CDC weiter: „Reinigen Sie den Bereich oder Gegenstand mit Seife und Wasser oder einem anderen Reinigungsmittel, wenn er verschmutzt ist. Verwenden Sie dann ein Haushaltsdesinfektionsmittel. Stellen Sie sicher, dass Sie die Anweisungen auf dem Etikett befolgen, um eine sichere und effektive Verwendung des Produkts zu gewährleisten. Viele Produkte empfehlen, die Oberfläche mehrere Minuten lang feucht zu halten, um die Keimabtötung zu gewährleisten. Viele empfehlen auch Vorsichtsmaßnahmen wie das Tragen von Handschuhen und eine gute Belüftung während der Verwendung des Produkts.“
Informieren Sie sich gegebenenfalls in Ihrer hausärztlichen Praxis oder unter der 116117, welche Reinigungs- und Desinfektionsmittel wirksam gegen das Virus sind.
11. Wann kann ich die Quarantäne oder Selbstisolierung aufheben?
Wann Sie die Quarantäne verlassen dürfen, entscheidet das örtliche Gesundheitsamt.
Bei einer vorsorglichen Selbstisolierung sollten Sie Rücksprache mit Ihrer hausärztlichen Praxis halten oder sich Informationen unter der Telefonnummer 116117 oder online auf der Informationsseite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung holen. (kh)
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