Protonenpumpenhemmer wie Omeprazol oder Pantoprazol helfen bei Magenproblemen und Sodbrennen. Aber sie erhöhen offenbar auch das Risiko für Magen-Darm-Infekte deutlich. Deshalb sollte man sie nur dauerhaft einnehmen, wenn es wirklich erforderlich ist.
Protonenpumpenhemmer sind Medikamente gegen Magenübersäuerung, die teilweise ohne Rezept erhältlich sind und zur kurzfristigen Linderung bei Sodbrennen eingesetzt werden. Viele Menschen nehmen solche Medikamente aber über lange Zeiträume ein, was laut einer Studie aus Frankreich die Wahrscheinlichkeit für eine Magen-Darm-Infektion um 80 Prozent erhöht.
Mina Tadrous, Wissenschaftler am Women’s College Hospital in Toronto, erklärte: "Nur sehr wenige Menschen benötigen langfristig Protonenpumpenhemmer, aber viele nehmen sie dauerhaft. Jetzt stellen wir fest, dass die Medikamente nicht so sicher sind, wie wir dachten." Zu den bekannten Risiken gehören beispielsweise Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, Verdauungsstörungen und ein erhöhtes Risiko für Knochenbrüche. Nun kommen noch Magen-Darm-Infektionen hinzu.
Magensäure könnte Viren in Schach halten
Die Wissenschaftler nehmen an, dass die Magensäure eine Rolle dabei spielt, Viren in Schach zu halten. "Wenn die Säure im Magen reduziert wird, verändert sich auch die Darmflora und macht sie anfälliger für Infektionen", sagte Tadrous. Er empfiehlt, die Einnahme zu überdenken und die Medikamente abzusetzen, wenn sie nicht unbedingt erforderlich sind. Manchmal helfe etwa bei Sodbrennen auch eine Ernährungsumstellung.
Eine langfristige Therapie benötigen beispielsweise Menschen, die entzündungshemmende Medikamente einnehmen, Erkrankungen der Speiseröhre, Magengeschwüre oder eine schwere Refluxkrankheit haben.
Für die Studie verglichen die Forscher 233.000 Menschen, denen regelmäßig Protonenpumpenhemmer verschrieben wurden, mit knapp 627.000 Erwachsenen, die diese Medikamente nicht einnahmen.
ZOU
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