Das gefährliche Ebolavirus breitet sich im Kongo weiter aus, erstmals sind Fälle in der dritten Provinz, Sud-Kivu, festgestellt worden. Das teilte die Nachrichtenagentur dpa mit und beruft sich dabei auf den Bericht eines Ebola-Beauftragten der kongolesischen Regierung. Bei den neu gemeldeten Fällen handelt es sich um eine Frau und ihr sieben Monate altes Kind. Für die Frau kam jede Hilfe zu spät, sie starb vergangenen Mittwoch. Ihr Sohn wird aktuell medizinisch behandelt. Zwar gilt Ebola mittlerweile als heilbar, dem Bericht zufolge sei die Krankheit aber weder eingedämmt noch unter Kontrolle.
Nun will Deutschland den afrikanischen Staat mit 50 Millionen Euro im Kampf gegen das Ebolavirus unterstützen. „Wir möchten nicht, dass es den Menschen wegen Geldmangel an Impfstoff fehlt“, erklärte Entwicklungsminister Gerd Müller. Er hatte sich am Donnerstag mit dem Ebola-Beauftragten Muyembe in der Hauptstadt Kinshasa getroffen, um sich über die Maßnahmen zu informieren.
„Ostkongo-Programm“ gegen Ebola und Hunger
Das Millionen-Paket ist Teil des Ostkongo-Programms zur Bekämpfung grundlegender Probleme in dem Land. „Armut ist der Nährboden von Ebola; wir investieren in Landwirtschaft, um den Hunger zu beseitigen“, sagte Müller. Zudem wolle Deutschland das Gesundheitswesen im Kongo ausbauen. Ob die bereitgestellte Summe für das Vorhaben ausreicht, ist fraglich. Während der verheerenden Epidemie in Westafrika 2014/15 hatte der US-Ökonom Jeffrey Sachs geschätzt, dass mindestens ein bis drei Milliarden Dollar eingesetzt werden müssten, um das Virus unter Kontrolle zu bringen.
Bereits seit über einem Jahr wütet die Ebola-Epidemie in den Provinzen Nord-Kivu und Ituri im Osten des Landes. Angaben der Behörden zufolge sind bisher fast 2900 Menschen daran erkrankt und mehr als 1900 Menschen gestorben. Im Kongo sowie in den Nachbarländern Südsudan, Uganda, Ruanda und Burundi wurden inzwischen Impfkampagnen gestartet.
Nach der verheerenden Epidemie in Westafrika 2014/2015 mit über 11.000 Toten ist dies der bislang schlimmste Ausbruch. Er ist besonders schwer in den Griff zu bekommen, da in der Region etliche Milizen aktiv sind. Immer wieder werden Ebola-Helfer angegriffen. Nach Angaben des Weltflüchtlingswerks UNHCR wurden allein in den vergangenen drei Wochen nur in der Ituri-Provinz durch die Gewalt 145.000 Menschen aus ihrer Heimat vertrieben und suchten Schutz in Flüchtlingseinrichtungen. Die Zahl der über die Region hinaus Geflohenen schätzt das UNHCR auf 215.000 Menschen.
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