Während das Thema Mobbing in aller Munde ist, wird von Staffing – dem Mobbing eines Vorgesetzten durch einzelne Mitarbeiter oder das Team – nur selten geredet. Der Grund: Es wird von Führungskräften ungern zugegeben, dass sie darunter leiden. Schließlich hält sich der Gedanke, dass nur schwache Persönlichkeiten zu Mobbingopfern werden, und das steht im Widerspruch zu der Souveränität einer Leitung. Ein Denkfehler, denn der Auslöser für Staffing muss nichts mit der Person zu tun haben.
Ein Beispiel: Der Filialleiter geht in Rente und eine junge Frau nimmt seinen Posten ein. Das hört sich nach frischem Wind an, dem das Team vielleicht eher skeptisch gegenübersteht. Werden solche Wechsel nicht gut von der Inhaberebene aus begleitet, können Neuerungen zu Missverständnissen und zu unfreundlichem Verhalten seitens des Teams führen. Der neuen Chefin werden absichtlich Informationen vorenthalten und Arbeitsanweisungen mit fadenscheinigen Ausreden ignoriert. Hält sich dieses Verhalten über einen längeren Zeitraum, ist das kein schlechter Stil, sondern ein klares Beispiel für Staffing – für Mobbing am Chef.
Aber was gehört zu den normalen Kontroversen zwischen Leitung und Team und wo beginnt Staffing? Wie beim Mobbing kann sich Staffing ganz unterschiedlich äußern, ist aber meist weniger offensichtlich. Zum Beispiel werden Gerüchte gestreut, um den Vorgesetzten bei seinem Chef oder bei anderen Kollegen in ein schlechtes Licht zu rücken. Das muss nicht zwingend in den vier Wänden des Unternehmens bleiben, auch das Schikanieren im Internet ist gängig, wo in Foren über den Vorgesetzten gelästert oder diskreditierendes Material hochgeladen wird. Oder es werden Informationen vorenthalten beziehungsweise zu spät mitgeteilt, was nicht nur dem Staffing-Opfer, sondern der Apotheke enormen Schaden zufügen kann.
Wie Sie Staffing erkennen und entgegentreten können, beschreibt AZ-Autorin Anja Keck in einem Beitrag in der aktuellen AZ 2019, Nr. 36, S. 6.
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