Wie die Ernährung die Stuhlfarbe beeinflusst
Je nachdem, wie wir uns ernähren, verändert sich auch die Farbe und Konsistenz unseres Stuhlgangs. Die meisten Farbveränderungen sind vollkommen normal. Einige können aber auch Anlass zur Sorge geben. Eine Gastroenterologin erläutert, wie sich unterschiedliche Stuhlfarben deuten lassen.
Dr. Christine Lee ist Gastroenterologin an der renommierten Cleveland Clinic in den USA. In einem aktuellen Beitrag der Klinik erklärt die Expertin, wie sich unsere Ernährung auf die Stuhlfarbe auswirkt und wann ein gesundheitliches Problem vorliegen könnte.
Einige Lebensmittel beeinflussen die Stuhlfarbe
Viele Menschen sind überrascht, wenn ihr Stuhl plötzlich rötlich, grünlich oder orangefarben ist. In den meisten Fällen ist dies auf die vorherige Ernährung zurückzuführen, betont Dr. Lee. „Viele Lebensmittel, die wir essen, können die Farbe des Stuhlgangs verändern.“
Warum Stuhl meistens braun ist
In den meisten Fällen hat der Stuhl einen bräunlichen Farbton. Dieser Farbton wird durch die grünlich-braune Gallenflüssigkeit bestimmt, die der Körper zur Verdauung einsetzt. „Der genaue Farbton variiert von Person zu Person und von Tag zu Tag“, schildert die Fachärztin. Jeder Mensch produziere unterschiedliche Mengen an Galle, was unter anderem auf unterschiedliche Genetik und auf die Gesundheit der Gallenblase zurückzuführen ist.
Welche Lebensmittel die Stuhlfarbe beeinflussen
Wie Dr. Lee berichtet, gibt es darüber hinaus zahlreiche Lebensmittel, die die Stuhlfarbe verändern können. Hier einige Beispiele: Gelbliche und grüne Verfärbungen können jederzeit entstehen. Wenn viel dunkelgrünes Blattgemüse gegessen wurde, kann der Stuhl sogar eine hellgrüne Farbe annehmen.
Orange und Rottöne im Stuhl
„Das Beta-Carotin ist gut für Sie, aber es kann Ihre Fäkalien orange färben“, so Dr. Lee. Dies passiere aber erst, wenn viele Karotten gegessen wurden. Schneller sei eine Verfärbung bei Personen zu sehen, die Karottensaft trinken. Wer hingegen viel Rote Beete isst, müsse damit rechnen, dass der Stuhl sogar eine blutrote Färbung annimmt. Dies kann für einen Schreck sorgen, ist in dem Fall aber völlig harmlos. Auch ein hoher Kirsch-Konsum kann eine rötliche Verfärbung des Stuhls bedingen.
Wie sich Blaubeeren auf die Stuhlfarbe auswirken
Ein hoher Konsum von Heidelbeeren kann laut der Gastroenterologin eine tiefblaue bis schwärzliche Verfärbung des Stuhls nach sich ziehen. Man müsse aber schon mehr als eine Handvoll davon essen, um eine Verfärbung zu bemerken.
Einfluss von Lebensmittelfarbstoffen und Medikamenten
Künstliche Lebensmittelfarbe ist ebenfalls in der Lage, die Stuhlfarbe zu beeinflussen. Wer beispielsweise eine ganze Tüte voll gefärbter Süßigkeiten isst, müsse auch damit rechnen, dass der Stuhl die jeweiligen Farben annimmt. Dies sei besonders häufig bei Kindern zu sehen. Weiterhin gibt es Dr. Lee zufolge einige Arzneien, die Auswirkungen auf die Stuhlfarbe haben. So färben manche Antibiotika den Stuhl beispielsweise gelb oder grün.
Welche Stuhlfarben deuten auf Gesundheitsprobleme hin?
Die oben genannten Verfärbungen sind harmlos. Die Farbe des Stuhls kann laut Dr. Lee aber auch auf gesundheitliche Probleme hindeuten. Wenn Farbveränderungen ohne erkennbaren Grund entstehen und von Beschwerden begleitet werden, sollte dies dringend mit einem Arzt beziehungsweise einer Ärztin abgeklärt werden.
Rote und schwarze Verfärbungen deuten auf Blutungen hin
Insbesondere wenn der Stuhl eine rote oder schwarze Farbe aufweist, ohne dass entsprechende Lebensmittel konsumiert wurden, kann dies ein Zeichen für Blutungen im Magen-Darm-Trakt sein. „Blut im Stuhl kann Farbtöne von hellrot über kastanienbraun bis schwarz annehmen“, so Dr. Lee. Dies hänge davon ab, wo die Blutung im Magen-Darm-Trakt auftritt.
Grauer Stuhl: Ein Hinweis auf Bauchspeicheldrüsenprobleme
Bleicher, lehmfarbener oder grauer Stuhl kann auf ein Problem mit der Bauchspeicheldrüse oder den Gallenwegen hinweisen. Auch kreidefarbene Exkremente sind der Gastroenterologin zufolge ein Hinweis darauf, dass ein medizinisches Problem vorliegt.
In solchen Fällen empfiehlt Dr. Lee eine sofortige ärztliche Abklärung, vor allem wenn die Verfärbung von Beschwerden wie Durchfall, Fieber oder Schmerzen begleitet wird. Wenn keine Beschwerden vorliegen und Sie sich gesund fühlen, „stammt der farbige Stuhl in 99 Prozent der Fälle von etwas, das Sie gegessen haben“, resümiert die Gastroenterologin. (vb)
Weiterführende Informationen finden Sie in dem Artikel: Blut im Stuhl.
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