Das Beratungsunternehmen Sempora hat seine aktuelle Studie zum Apothekenmarkt veröffentlicht. Dabei ging es unter anderem darum einzuschätzen, ob digitale Plattformen zur Unterstützung der Vor-Ort-Apotheken, wie ia.de oder gesund.de, gegen Amazon oder entsprechende Angebote der ausländischen Versender bestehen können. Die Befragten sind hier nicht besonders optimistisch.
Im Februar und März dieses Jahres hat das Beratungsunternehmen Sempora verschiedene Akteure im Apothekenmarkt zu aktuellen Themen befragt. Insgesamt wurden die Meinungen und Einschätzungen von 51 Entscheider:innen aus Pharmaunternehmen, von 87 Apotheker:innen und von 1.351 Konsument:innen eingeholt.
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Es ging beispielsweise um die Folgen der Pandemie für den Apothekenmarkt sowie um die Veränderung des Verbraucherverhaltens durch das E-Rezept. Ein weiterer Themenkomplex der kürzlich veröffentlichten Studie drehte sich um „Erfolgsaussichten digitaler Plattformen zur Unterstützung der stationären Apotheken“. Gefragt waren hier die Hersteller (N=46).
Und die zeigten sich nicht besonders optimistisch, was die Chancen der Vor-Ort-Apotheken im Wettbewerb mit den großen Versendern und Amazon angeht. So glauben nämlich 39 Prozent der Befragten, dass die digitalen Plattformen „gesund.de“ und „ihreapotheken.de“ (ia.de) nicht gegen die geplanten Plattformen der ausländischen Versender wie Shop Apotheke und DocMorris bestehen können. Nur ein Viertel hingegen ist der Meinung, dass die Initiativen von Phoenix und Noventi sowie ProAvO (gesund.de) und dem Zukunftspakt Apotheke (ia.de) hier Erfolg haben könnten.
Noch weniger Chancen werden Pro AvO und dem Zukunftspakt gegen den Versandgiganten Amazon eingeräumt: Die Mehrheit der Befragten (52 Prozent) denkt nicht, das diese gegen den Riesen bestehen können. Nur 19 Prozent der Teilnehmer trauen das den beiden Digitalinitiativen zu.
Beim direkten Vergleich der beiden Plattformen kommt „gesund.de“ besser weg als „ia.de“: So glauben 47 Prozent der Befragten, dass sich „gesund.de“ als Plattform der Akteure Phoenix, Noventi und weiterer Pro AvO-Partner am Markt durchsetzen wird. Das überrascht insofern ein wenig, als die Plattform des Zukunftspakts schon seit einer Weile online ist und genutzt werden kann, „gesund.de“ hingegen bislang nur angekündigt wurde.
Insgesamt sieht die große Mehrheit der befragten Hersteller (83 Prozent) die Apotheken vor Ort beim Thema Digitalisierung nicht gut aufgestellt, nur 2 Prozent stellen den stationären Apotheken hier ein gutes Zeugnis aus. Allerdings sind gleichzeitig knapp drei Viertel (72 Prozent) der Ansicht, dass es bald zu viele digitale Plattformen im Apothekenmarkt geben wird.
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