Die Coronavirus-Pandemie hält auch in Deutschland Medizin, Politik, Tourismus und Gesellschaft fest im Griff: Mehr als vier Millionen Menschen haben sich weltweit bereits mit dem Erreger Sars-CoV-2 infiziert, 175.173 davon in Deutschland. Alle Neuigkeiten zur Corona-Pandemie aus Deutschland, Europa und der Welt finden Sie im News-Ticker von FOCUS Online.
Coronavirus in Deutschland und der Welt – die Topmeldungen: "Sehr gute Dinge" darüber gehört: Trump nimmt Malaria-Medikamente als Corona-Prophylaxe (06.55 Uhr) +++ Kurz kritisiert Merkel-Plan zum Wiederaufbau der Wirtschaft (22.44 Uhr)
- Live-Karte zum Virus-Ausbruch und Coronavirus-Radar mit Zahlen und Fakten
- Restaurants öffnen wieder: Welche Regeln jetzt für Wirtschaften und Cafés gelten
- Mehr News, Service und Ideen zur Corona-Pandemie finden Sie auf unserem Überblicksportal
Neustart bei Corona-Hotspot Westfleisch in Coesfeld
08.34 Uhr: Nach einer Zwangspause wegen zahlreicher Corona-Infektionen beginnt Westfleisch am Dienstag mit einem Testbetrieb im Coesfelder Werk. Im ersten Schritt sollen aber noch keine Schweine geschlachtet werden. Das stufenweise Hochfahren des Betriebes wird von Überwachungsbehörden begleitet. Eingesetzt werden sollen nur Mitarbeiter, die mehrfach negative Testergebnisse auf das Coronavirus vorweisen können. imago images/Noah Wedel In Coesfeld gab es beim Betrieb Westfleisch Coronafälle.
Der Kreis Coesfeld hatte das Werk vor eineinhalb Wochen vorübergehend geschlossen, nachdem sich zahlreiche Werksarbeiter mit dem Coronavirus infiziert hatten.
Auch in Niedersachsen sind bei Mitarbeitern eines Fleischbetriebs im Kreis Osnabrück zahlreiche Coronavirus-Infektionen bekannt geworden – beim Unternehmen Westcrown in Dissen, das ebenfalls vom Schlachtunternehmen Westfleisch gemeinsam mit Danish Crown betrieben wird. Dort hatte der Landkreis 92 Mitarbeiter positiv getestet.
Am Montag ruhte daraufhin der Betrieb. Laut Landkreis dürfen noch rund 2000 Tonnen Fleisch verarbeiten. Danach muss der Betrieb für 14 Tage komplett schließen. Insgesamt arbeiten in Dissen rund 300 Mitarbeiter.
TOP-NEWS: "Sehr gute Dinge" darüber gehört: Trump nimmt Malaria-Medikamente als Corona-Prophylaxe
06.55 Uhr: US-Präsident Donald Trump nimmt nach eigenen Angaben ein Malaria-Medikament als Coronavirus-Prophylaxe. Er nehme seit etwa eineinhalb Wochen Hydroxychloroquin ein, sagte Trump am Montag im Weißen Haus. Er habe "sehr gute Dinge" über das seit Langem zugelassene Malaria-Präparat gehört, sagte Trump. Auf Nachfrage nach wissenschaftlichen Erkenntnissen zum Nutzen einer solchen Prophylaxe behauptete Trump, er habe dazu viele Anrufe bekommen und viele Ärzte und Krankenschwestern nähmen es auch vorsorglich ein. Er habe die Einnahme des Medikaments mit dem Arzt des Weißen Hauses abgestimmt.
Trump hatte im März und April immer wieder für Hydroxychloroquin als Therapie für Patienten geworben, die an der vom neuartigen Coronavirus verursachten Lungenerkrankung Covid-19 litten. Das Medikament sei ein "Geschenk Gottes", schwärmte er damals. Ende April warnte die US-Lebensmittel- und Arzneibehörde (FDA) allerdings vor dem angeblichen Wundermittel: Es gebe keine belastbaren Beweise einer Wirksamkeit gegen Covid-19, das Mittel erhöhe aber das Risiko lebensgefährlicher Herzrhythmus-Störungen, hieß es. Zuvor hatte eine Studie bei Einnahme des Medikaments in Kombination mit einem Antibiotikum eine höhere Sterblichkeit bei Patienten festgestellt.
Trump erklärte, er nehme auch Zink ein, um das Immunsystem zu stärken. Der 73-Jährige betonte, Coronavirus-Tests seien bei ihm zuletzt negativ ausgefallen. Es blieb zunächst unklar, ob Trump Hydroxychloroquin als Prophylaxe gegen eine Infektion mit dem neuartigen Virus einnimmt oder in der Hoffnung, dass damit mögliche Covid-Symptome milder ausfallen würden.
Hydroxychloroquin ist in den USA auch zur Behandlung der Autoimmunkrankheit Lupus und von Arthritis zugelassen. Es laufen derzeit mehrere Studien, die einen möglichen Nutzen des Medikaments im Zusammenhang mit Covid-19 untersuchen. Das Nationale Gesundheitsinstitut der USA hatte erst am Donnerstag erklärt, es gebe nun eine klinische Studie mit rund 2000 Probanden, in der geklärt werden soll, ob die Einnahme von Hydroxychloroquin gemeinsam mit dem Antibiotikum Azithromycin im frühen Stadium der Erkrankung Krankenhausaufenthalte und Todesfälle reduzieren kann.
Trumps Werben für Medikamente hat Wirkung
Aussagen des Präsidenten in medizinischen Belangen haben Gewicht – selbst wenn er einschränkt, dass er kein Arzt sei. Nach seinem anhaltenden Werben für den Wirkstoff Chloroquin etwa stieg die Zahl der Verschreibungen in den USA trotz Warnungen von Experten um das 46-fache an, wie eine Analyse der "New York Times" Ende April zeigte. Suchanfragen bei Google nach Kaufmöglichkeiten gingen einer anderen Studie zufolge durch die Decke.
Ende März hatte die FDA auch gewarnt, dass Menschen Hydroxychloroquin mit Chloroquinphosphat verwechselten, das für Aquariumfische eingesetzt werde. Mindestens eine Person sei daher nach der Einnahme des vermeintlichen Covid-Medikaments gestorben, erklärte die FDA.
Hunderte Deutsche warten immer noch auf eine Rückkehr nach Deutschland
05.35 Uhr: Mehr als drei Wochen nach der vorläufigen Einstellung der Rückholflüge des Auswärtigen Amts sitzen immer noch Hunderte Deutsche im Ausland fest. Wie die Deutsche Presse-Agentur aus dem Auswärtigen Amt erfuhr, befindet sich alleine in Marokko noch eine "hohe dreistellige Zahl" rückkehrwilliger deutscher Staatsbürger, die wegen der Kappung der Flug- und Fährverbindung in der Corona-Krise nicht wegkommen. "In Südafrika gehen wir von einer mittleren dreistelligen Zahl von ausreisewilligen Deutschen aus, in Argentinien und Pakistan von einer jeweils niedrigen bis mittleren dreistelligen Zahl", heißt es aus dem Ministerium. Die Botschaften versuchen weiter in jedem Einzelfall, Rückkehrmöglichkeiten etwa mit den vereinzelten kommerziellen Flügen zu finden.
Bei den jetzt noch festsitzenden Deutschen handelt es sich nicht nur um gestrandete Touristen, sondern auch um dauerhaft oder vorübergehend im Ausland lebende Deutsche. "Einige konnten aufgrund von fehlenden Transportmöglichkeiten, Bewegungsbeschränkungen oder Quarantänemaßnahmen nicht an Rückkehrflügen teilnehmen", heißt es aus dem Auswärtigen Amt. "Andere haben sich erst später zu einer Ausreise entschlossen, zum Beispiel aufgrund der Entwicklung der Pandemielage oder weil gebuchte Rückflüge jetzt noch storniert wurden."
Super-Spreader Prostitution: Union und SPD fordern Sexkaufverbot und Ausstiegsmöglichkeiten für Prostituierte
05.26 Uhr: Angesichts der coronabedingten Schließung von Prostitutionsstätten fordert eine Gruppe von Bundestagsabgeordneten von Union und SPD ein Sexkaufverbot und Ausstiegsprogramme für Prostituierte. Der während der Corona-Krise verhängte Shutdown für Prostitution dürfe nicht gelockert werden, verlangen sie in einem der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Brief an die Regierungschefs der Länder. Sie befürchten andernfalls Infektionsherde. "Es dürfte auf der Hand liegen, dass Prostitution die Wirkung eines epidemiologischen Super-Spreaders hätte – sexuelle Handlungen sind in der Regel nicht mit Social Distancing vereinbar", heißt es in dem Papier. Bei der Nachverfolgung von Infektionsketten werde aller Voraussicht nach der Kontakt mit Prostituierten verschwiegen.
Das Schreiben haben 16 Parlamentarier unterzeichnet, darunter die Gewerkschafterin Leni Breymaier (SPD), der Vizechef der Unionsfraktion und ehemalige Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) sowie der Mediziner Karl Lauterbach (SPD). Es gibt in Deutschland 33.000 behördlich registrierte Prostituierte und nach Zahlen der Abgeordneten bis zu 400.000 insgesamt.
Über 250.000 Infektionen: Brasilien nun am drittstärksten betroffen
03.37 Uhr: Brasilien ist zum Land mit der weltweit dritthöchsten Zahl von verzeichneten Coronavirus-Infektionen geworden. In dem südamerikanischen Land wurden bis Montag 254.220 Ansteckungsfälle gezählt, wie offizielle Statistiken zeigten. Es löste damit Großbritannien, wo es knapp 250.000 registrierte Infektionen gab, auf dem dritten Rang der globalen Skala ab.
Auf den ersten beiden Plätzen liegen die USA mit 1,5 Millionen Infektionsfällen und Russland mit rund 290.000 Fällen.
dpa Eine Bewohnerin der Favela Paraisopolis mit Mundschutz und Gesichtsmaske schwenkt eine brasilianische Fahne vor einer Reihe Polizisten während eines Protestes. Bewohner der Favela forderten stärkere Maßnahmen seitens des Staates gegen die Ausbreitung des Coronavirus.
Weltärzte-Chef warnt vor verfrühten Reise-Lockerungen
03.19 Uhr: Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, hat vor einer zu raschen Öffnung der europäischen Grenzen für den Tourismus gewarnt. "Ich würde der Regierung raten, die Grenzen geschlossen zu halten – und zwar in beiden Richtungen", sagte Montgomery den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstag). "Aus gesundheitlichen Gründen wäre es das Beste, die Menschen blieben an ihrem Wohnort." dpa/Guido Kirchner Frank Ulrich Montgomery
Mit Blick auf die Ankündigung von Außenminister Heiko Maas (SPD), die Reisewarnung für Europa Mitte Juni aufzuheben, warnte Montgomery vor einem gefährlichen Wettlauf: "Die neuen Lockerungen zwischen den europäischen Ländern bereiten mir große Sorge, weil wir wieder einen Überbietungswettbewerb bekommen werden: Wer öffnet weiter, wer öffnet schneller?" Durch den Reiseverkehr werde das Risiko einer zweiten Infektionswelle steigen: "Sie wird härter als die erste, weil wir nicht mehr so vorsichtig sein werden."
Elf Prozent der Corona-Infizierten arbeiten in Gesundheitsberufen
01.06 Uhr: Mitarbeiter von Krankenhäusern sowie Alten- und Pflegeheimen in Deutschland sind einem Medienbericht zufolge überdurchschnittlich häufig von einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus betroffen. Wie aus Recherchen der "Süddeutschen Zeitung" (Dienstag) hervorgeht, haben sich seit Mitte April durchschnittlich täglich mehr als 230 Ärzte, Pfleger und andere Mitarbeiter in Gesundheitsberufen mit Sars-CoV-2 angesteckt.
Insgesamt hätten sich bisher rund 20.000 Mitarbeiter aus diesen Bereichen eine Infektion mit dem Virus zugezogen, berichtet die Zeitung unter Berufung auf Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI). Das entspreche etwa elf Prozent aller Infizierten. Mindestens 894 Menschen aus dem Gesundheitssektor mussten demnach stationär behandelt werden, mindestens 60 seien infolge der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. Auf das Virus getestet werde das Personal aber nur punktuell, hieß es weiter. Das RKI habe auf Anfrage der Zeitung eingeräumt, es sei dem Institut nicht bekannt, wie umfassend in den Einrichtungen getestet werde.
Zahl der Corona-Toten steigt in den USA auf über 90.000 Menschen
Dienstag, 19. Mai, 0.13 Uhr: Seit Beginn der Corona-Pandemie sind in den USA nach Angaben von Wissenschaftlern mehr als 90.000 Menschen nach einer Infektion mit dem Virus ums Leben gekommen. Das ging am Montagabend (Ortszeit) aus den Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore hervor. Die Zahl der bestätigten Infektionen in den USA lag der Uni zufolge bei mehr als 1,5 Millionen. Weltweit sind mehr als 4,7 Millionen Fälle bekannt.
Noch vor wenigen Wochen war das Institut IHME der Universität Washington in Seattle davon ausgegangen, dass sich die Opferzahl im Hochsommer bei etwa 90.000 stabilisieren würde. Mittlerweile gehen die Wissenschaftler davon aus, dass die Zahl der Toten in den USA bis Ende des Monats auf rund 110.000 Tote ansteigen könnte. Erst ab Ende Juli könnte sich die Opferzahl dann bei rund 145.000 stabilisieren.
Kurz kritisiert Merkel-Plan zum Wiederaufbau der Wirtschaft
22.44 Uhr: Der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz hat sich kritisch zu dem von Deutschland und Frankreich vorgeschlagenen Wiederaufbauplan für die europäische Wirtschaft geäußert. Österreich halte an seiner Position fest, dass von der EU rückzahlbare Kredite und keine Zuschüsse an Krisenstaaten vergeben werden sollten, sagte Kurz am Montag in Wien. "Wir werden uns weiterhin solidarisch zeigen und Länder, die am stärksten von der Coronakrise betroffen sind, unterstützen, jedoch muss dies über Kredite erfolgen und nicht über Zuschüsse", hieß es auf Anfrage der Nachrichtenagentur APA aus dem Bundeskanzleramt. dpa/Helmut Fohringer/APA/dpabild Bundeskanzler Sebastian Kurz spricht bei einer Pressekonferenz.
Dazu habe er sich auch mit den Regierungschefs Dänemarks, der Niederlande und Schwedens ausgetauscht, schrieb der konservative Politiker auf Twitter. "Unsere Position bleibt unverändert", so Kurz weiter.
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und der französische Präsident Emmanuel Macron hatten am Montag ein Programm zur wirtschaftlichen Erholung der EU im Umfang von 500 Milliarden Euro vorgeschlagen. Dies könnte vor allem von der Pandemie stark betroffenen Staaten wie Italien und Spanien Luft verschaffen. Der Plan muss allerdings von allen 27 EU-Staaten einstimmig beschlossen werden. Die Milliardensumme soll demnach im Namen der EU am Kapitalmarkt aufgenommen werden und im Rahmen des mehrjährigen EU-Finanzrahmens als Hilfen an Krisenstaaten gehen.
Sorge vor zweiter Welle: Weltärztepräsident warnt vor "Überbietungswettbewerb" bei Reise-Lockerungen
21.16 Uhr: Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery hat vor einer Öffnung der europäischen Grenzen für den Tourismus gewarnt. "Ich würde der Regierung raten, die Grenzen geschlossen zu halten – und zwar in beiden Richtungen", sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die Ankündigung von Bundesaußenminister Heiko Maas, die Reisewarnung Mitte Juni aufheben zu wollen, sieht der Mediziner kritisch.
"Die neuen Lockerungen zwischen den europäischen Ländern bereiten mir große Sorge, weil wir wieder einen Überbietungswettbewerb bekommen werden: Wer öffnet weiter, wer öffnet schneller?", sagte Montgomery. Durch das höhere Aufkommen im Reiseverkehr steige außerdem das Risiko einer zweiten Infektionswelle. "Sie wird härter als die erste, weil wir nicht mehr so vorsichtig sein werden."
Weitere Meldungen zum Coronavirus aus diesem News-Ticker finden Sie auf der nächsten Seite
FOCUS Online versorgt Sie täglich mit den wichtigsten Nachrichten direkt aus der Redaktion. Hier können Sie den Newsletter ganz einfach und kostenlos abonnieren.
Mehr News zu Coronavirus
- Lockerungen der Corona-Regeln: Das ist der aktuelle Stand in den Bundesländern
- Hier erfahren Sie, welche Regeln in Ihrem Bundesland gelten
- Grenzkontrollen seit Samstag gelockert: Wann Grenzen wieder öffnen
Nach Edeka und Netto: Lidl verkauft jetzt auch Designer-Masken von Van Laack
chip.de Nach Edeka und Netto: Lidl verkauft jetzt auch Designer-Masken von Van Laack
Quelle: Den ganzen Artikel lesen