Die von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn geplante PTA-Reform muss gründlich überarbeitet werden. So hat es der Bundesrat vor kurzem beschlossen. Ausbildungsdauer und Umfang der Kompetenzen – das sind zwei wesentliche Streitpunkte der geplanten PTA-Reform. Nun gibt es einen Gegenvorschlag zu drei Jahren Ausbildung seitens der PTA-Lehrer.
Einer der zentralen Streitpunkte der geplanten PTA-Reform ist die Dauer der Ausbildung. Der BVpta bekräftigte in der Anhörung vergangen Woche gemeinsam mit ADEXA noch einmal die bisher geforderte Anhebung der Ausbildungsdauer auf drei Jahre. Die ABDA verteidigte weiterhin das bestehende System von 2,5 Jahren, ebenso die Arbeitsgemeinschaft „Theoretische und praktische Ausbildung“ der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft (DPhG AG TuPa).
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Unterstützung von Verdi und einem Sachverständigen
Unterstützung pro drei Jahre gab es hingegen von Verdi und von Peter Lehle, Apotheker und Schulleiter des staatlichen Kreisberufsschulzentrums Ellwangen mit PTA-Ausbildung, der als Einzelsachverständiger eingeladen war. Entgegen seiner Kollegen aus der Apothekerschaft und anderen PTA-Schulen argumentierte auch er für eine Ausbildungsverlängerung und lehnte ebenfalls die kritisierten Organisationsprobleme seitens einiger Schulen als nicht tragend ab.
Alternativer Vorschlag der PTA-Lehrer
Der Schatzmeister der AG TuPa, Burkhard Pölzing, Leiter der Völker-Schule in Osnabrück, machte jüngst einen alternativen Vorschlag für die PTA-Ausbildung. Hiernach sollen PTA die Möglichkeit bekommen, sich im späteren Berufsleben für einen Aufstieg qualifizieren zu können. Eine Verlängerung und Intensivierung der Ausbildung also für PTA, aber nicht für alle, sondern nur für die, die es explizit wollen. Pölzing schlägt vor, dass eine solche Weiterqualifizierung etwa ein halbes Jahr dauern könnte und entweder in Vollzeit an einer PTA-Schule erfolgen oder berufsbegleitend über einen entsprechend längeren Zeitraum und durch eine Prüfung abgeschlossen werden könnte. Der Abschluss, so Pölzing bei einer Veranstaltung in der vergangenen Woche in Osnabrück, „entspräche dann dem eines Apothekerassistenten beziehungsweise eines Pharmazieingenieurs“.
Der Bundesverband PTA sieht diesen Vorschlag kritisch. Grundsätzlich, so eine Sprecherin des BVpta, sei die Idee zu begrüßen, da sie eine Möglichkeit biete sich weiterzuqualifizieren. Die grundsätzlichen Probleme der heutigen PTA-Ausbildung würden dadurch jedoch nicht verbessert, weil der Stoff, der allen PTA vermittelt werden soll, weiterhin in nur zwei Jahren Schule untergebracht werden müsse.
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