Fettleber kann durch Diät und Bewegung vermieden und geheilt werden
Eine Fettleber wird durch eine ungesunde Lebensführung und zu wenig Bewegung verursacht. Experten schlagen Alarm: Die Diagnose wird immer häufiger in Arztpraxen gestellt. Denn die Fettlebererkrankung gilt als Auslöser für Krebserkrankungen. In frühen Stadien erkannt, ist das stille Leiden reversibel.
Jeder dritte Deutsche hat eine Fettleber
Gesundheitsexperten zufolge haben mehr als ein Drittel der Deutschen eine Fettleber. Früher waren Alkohol und fettes Essen die Hauptursachen für die Entstehung einer Fettleber. Doch in den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass die häufigste Lebererkrankung in Deutschland immer öfter durch einen bewegungsarmen Lebensstil und ungesunde Ernährung ausgelöst wird. Da unsere Leber im Stillen leidet, ahnen viele Betroffene nichts von ihrer Erkrankung, die ernsthafte Folgen haben kann.
Mangelnde Bewegung macht krank
„Zu den Ursachen, die meistens in Kombinationen zu einer Fettlebererkrankung führen, zählen neben falscher Ernährung, Bewegungsmangel und Übergewicht, starker Alkoholkonsum oder auch ein bestehender Diabetes mellitus“, erklärt Professor Dr. Michael P. Manns, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Leberstiftung, in einer Mitteilung, die vom Informationsdienst Wissenschaft (idw) veröffentlicht wurde.
Doch: „Eine Fettlebererkrankung kann auch durch seltene genetische Ursachen bedingt sein. Dies sollte insbesondere bei schlanken Patienten mit ausgeprägter Fettleber berücksichtigt werden.“
Wie es in der Mitteilung heißt, sind sich Leberexperten einig, dass nur ein Arztbesuch Gewissheit geben kann.
Damit eine erkrankte Leber noch in einem frühen Stadium der Erkrankung entdeckt und durch einen veränderten Lebensstil geheilt werden kann, ist der Test der Leber-Blutwerte wichtig. Dieser gehört jedoch in der Regel nicht zu den Routine-Untersuchungen.
Speziell übergewichtige Menschen und Patienten mit einem Diabetes mellitus sollten daher beim Arztbesuch eine mögliche Lebererkrankung thematisieren und abklären.
Fettleber kann zu Krebs führen
Mediziner unterscheiden zwischen einer nicht-alkoholischen Fettleber (NAFL) und einer alkoholischen Fettleber (AFL) – oft ist es schwierig, diese Unterscheidung eindeutig zu treffen.
Im ersten Stadium der Erkrankung handelt es sich bei beiden Erkrankungsvarianten um eine reine Fettleber, die keine entzündlichen Reaktionen aufweist.
In der zweiten Phase, die jeder zweite Betroffene entwickelt, zeigt die Leber bereits entzündliche Reaktionen, man spricht von einer Steatohepatitis.
Aus dieser Fettleberhepatitis kann sich eine Leberfibrose (Bindegewebsvermehrung) und im weiteren Verlauf eine Leberzirrhose (Vernarbung der Leber) entwickeln.
Auch Leberzellkrebs zählt zu den möglichen Folgeerkrankungen einer entzündeten Fettleber.
Keine anerkannte medikamentöse Behandlung
Es gibt bislang keine anerkannte medikamentöse Behandlung der Fettleber.
„Aktuell sind verschiedene Medikamente mit unterschiedlichen Wirkprinzipien in verschiedenen Stadien der Entwicklung. Reduzierung des Körpergewichts führt in jedem Fall zur Reduzierung von Leberfett und Fibrose“, erläutert Professor Manns.
Diesen direkten Zusammenhang von Körpergewicht, Fitnesslevel und Lebergesundheit bestätigen immer mehr aktuelle Studienergebnisse.
Bereits eine Gewichtsreduktion von über zehn Prozent bewirkt in den meisten Fällen die Rückbildung einer nicht-alkoholischen Steatohepatitis (NASH) und eine Verbesserung einer Leberfibrose.
Auch Wissenschaftler des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) berichteten vor wenigen Jahren gemeinsam mit Kollegen des Helmholtz Zentrums München, dass Fasten eine Fettleber zeitnah abbauen kann. (ad)
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