Noweda-Chef Michael P. Kuck warnt in einem Kommentar in deraktuellen Ausgabe des Kundenmagazins „MyLife“ eindringlich vor Entwicklungen,die den Versandhandel bevorteilen könnten. Konkret geht es Kuck um die Gefahr,dass die EU-Versender von direkten E-Rezept-Weiterleitungen aus den Arztpraxenprofitieren könnten. Das geplante Apotheken-Stärkungsgesetz nennt er einen „Flickenteppich“.
Erneut meldet sich der Noweda-Chef Michael P. Kuck im neuenApotheken-Kundenmagazin „MyLife“ politisch zu Wort und ergreift vehement Partei für dieInteressen der Vor-Ort-Apotheken. In der Ausgabe 13 des Magazins, das aus dem „Zukunftspakt“entsprungen ist, den die Apotheker-Genossenschaft Noweda mit dem Burda-Verlag insLeben gerufen hatte, warnt Kuck unter der Überschrift „Die nächsteAngriffswelle“ vor weiteren Angriffenaus dem Lager der Versandhändler, die den Vor-Ort-Apotheken erheblich schadenkönnten.
Der Noweda-Chef beginnt seinen Beitrag mit deutlicher Kritikan Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Mit Blick auf die zahlreichenGesetzgebungsverfahren erklärt er, dass Spahn ein „energischer“ Minister sei,der viele Projekte anstoße, die vorher kein anderer Gesundheitspolitikeranfasste – außer im Apothekenbereich. Dort sei für Spahn „Untätigkeit eine Tugend“.Kuck erinnert hier an das im Koalitionsvertrag festgehaltene Rx-Versandverbot,das der Minister nicht auf den Weg gebracht hat.
Kuck: „Umbau derdeutschen Arzneimittelversorgung“ droht
Für besonders viel Ärger sorgt bei Kuck Spahns Schreibenan die EU-Kommission. Zur Erinnerung: Die EU-Kommission hatte einVertragsverletzungsverfahren gegen die Bundesrepublik zuletzt intensiviert, umdie hierzulande im Arzneimittelgesetz verankerte Rx-Preisbindung fürEU-Versender streichen zu lassen. Spahn schrieb einen Brief an die Kommissionund wies auf seine geplante Apothekenreform hin, mit der der Satz zurRx-Preisbindung im grenzüberschreitenden Arzneimittelversand gestrichen werden soll. Kuck erinnert daran, dass Spahn diesenZug ohne Abstimmung mit seinen Ministerkollegen und ohne eine Abstimmung imParlament unternommen habe. Inhaltlich liege der Minister auch falsch. Denn:Die Gleichpreisigkeit bei Rx-Arzneimitteln sei die „unverzichtbare Grundlageder deutschen Arzneimittelversorgung“. Kuck warnt sogar vor einem „Umbau derdeutschen Arzneimittelversorgung“, sollte die Gleichpreisigkeit fallen.
Die in der Überschrift angekündigte „nächste Angriffswelle“bezieht sich auf das E-Rezept. Hier sieht Kuck derzeit große Gefahren. Denn erfragt sich: „Wie könnte der neue Weg des E-Rezeptes aussehen?“ Dazu zitiert ereinen Satz von der Internetseite des EU-Versenders DocMorris, mit dem dasniederländische Unternehmen für die Einführung des E-Rezeptes wirbt. Dort heißtes: „So könnten sie sich zum Beispiel einen Weg in die Apotheke oder – wenn sieKunde einer Online-Apotheke sind – den Gang zum Briefkasten sparen, weil dieärztliche Verordnung quasi auf Knopfdruck vom Arzt in die Apotheke übertragenwird.“
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