Die kleine Emma liegt auf einer Gel-Matratze in ihrem Wärmebett auf der Isolierstation des Klinikums Worms. Das winzige Baby kam schon in der 27. Schwangerschaftswoche zur Welt – nur 900 Gramm schwer. Weil der enge Kontakt außerhalb von Inkubator und Wärmebett aber meist nur einige Stunden am Tag möglich ist, soll eine High-Tech-Matratze den Eltern-Kind-Kontakt simulieren – vor allem nachts. Ein schildkrötenförmiges Gerät aus Silikon und Gel nimmt den Herzschlag und die Atmung der Mutter oder des Vaters auf und bringt in der Gel-Matratze per Funk eine Pumpe in Bewegung. Samuel Lippke, Leitender Oberarzt der Neonatologie am Klinikum Worms: „Diese Atmung kann entweder direkt an das Kind übertragen werden, so als Liveübertragung. Oder sie kann aufgezeichnet werden und wird dann in einer 7-Minuten-Schleife dem Kind kontinuierlich durchgespielt oder vorgegeben.“ Mit einem Zusatzgerät könnten auch die Stimmen der Eltern übertragen werden. Das fast 12.000 Euro teure System soll die Atemfrequenz der Frühchen senken und ihre Gewichtszunahme beschleunigen. Die Idee kommt bei den Eltern gut an. Lisa Engmann, Mutter von Emma: „Die Ärzte und Schwestern versorgen sie und wir können am Kind wenig machen. Und so bietet die Matratze eine gute Möglichkeit, dass wir auch was tun können.“ In einer Studie soll nun herausgefunden werden, wie stark der Effekt der Matratze tatsächlich ist. Mit ersten Ergebnissen rechnet man in etwa einem Jahr.
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