Um den „Spatz von Paris“ dreht sich unsere heutige Frage hinter dem 21. Türchen des DAZ-Adventskalenders. Klein und zart von Gestalt und den Rücken von Arthritis gekrümmt – so stand Édith Piaf bis zuletzt auf der Bühne und sang kraftvoll und ein wenig kantig.
Édith Piaf wurde als Edith Giovanna Gassion im Winter 1915 in Paris geboren. Ihre Mutter vernachlässigte sie und ließ sie fast verhungern. Ihr Vater – ein Straßenakrobat und Alkoholiker – brachte das Mädchen bei seiner Mutter in einem Bordell unter. Die kleine Edith bekam kaum Zuneigung, dafür aber Alkohol, wie sie selber später erzählte. Es folge eine Zeit, in der sie auf den Straßen von Paris lebte und sang. Hier soll sie einen Nachtclubbesitzer mit ihrem Gesang so berührt haben, dass er sie für seinen Club engagierte. Vom „Mädchen aus der Gosse“ wurde sie durch ihre großartige Stimme bald zum Star des Clubs. Der Clubbesitzer gab ihr auch den Künstlernamen „La mome Piaf“, der kleine Spatz. Ihre erste Platte nahm Édith Piaf 1935 auf, und in den darauf folgenden Jahren gelang ihr der große Durchbruch mit Konzerten in ganz Europa und mit vielen Schallplattenaufnahmen. 1949 stürzte sie in eine schwere Krise, als ihr langjähriger Lebensgefährte bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam. Sie trank viel, sehr viel, und erst 1956 gelang ihr ein Alkoholentzug. Ihr Leben war ein einziger Kampf und stets begleitet von viel Alkohol – aber ihre Chansons waren so großartig und voller Leben, dass man sich bis heute an sie erinnert: „La Vie En Rose“, „L’Accordenoiste“, „Mon Manege A Moi“ oder das unvergessliche trotzige „Non, je ne regrette rien“, das 1960 veröffentlicht wurde und ihr Leben passend zusammenfasst. Édith Piaf hatte viele Liebschaften – ihre „berühmtesten Männer“ waren Georges Moustaki und Yves Montand. Moustaki war auch dafür verantwortlich, dass die Sängerin schwer erkrankte: 1959 verlor er die Kontrolle während einer Autofahrt und raste in einen LKW. Édith Piaf musste nach dem schweren Unfall während eines monatelangen Krankenhausaufenthaltes mehrfach operiert werden und bekam Morphium gegen ihre Schmerzen. War der Unfall der Einstieg in eine Morphinsucht? Oder war es doch die schwere chronische Arthritis, unter der sie litt, und die vielen Schmerzmittel, die sie deshalb einnahm? Man weiß es nicht. Bekannt ist nur, dass sie weiterhin mit aller Kraft arbeitete, sang und viele Konzerte gab. 1959 brach sie auf der Bühne des New Yorker Waldorf Astoria zusammen, es wurde Leberkrebs diagnostiziert. Mit viel Morphin und einer Krankenschwester an ihrer Seite gelang ihr 1961 ein viel beachtetes Comeback. Sie wog am Ende, kurz vor ihrem Tod 1963, nur noch knapp 40 Kilo (bei einer Körpergröße von 1,47 m). Aber stets bejahte sie das Leben, bereute nichts und verliebte sich immer wieder aufs Neue. Verheiratet war sie aber nur zweimal. Wissen Sie, wer ihr letzter Ehemann war?
Quelle: Den ganzen Artikel lesen