Zwei Wirkstärken des Diabetes-Arzneimittels Dulaglutid sind derzeit nicht lieferbar. Grund soll eine erhöhte Nachfrage sein. Betroffene Patient:innen werden aktuell über die AMK gebeten, mit ihren Ärzten oder Ärztinnen individuelle Zwischenlösungen zu finden. In der zweiten Aprilhälfte soll das Problem gelöst sein.
Die DAZ 32/2019 berichtete über „GLP-1-Rezeptoragonisten im Aufwind“. Gemeint waren Liraglutid, Semaglutid, Albiglutid – und auch Dulaglutid. Denn die Inkretin-Mimetika schützen – neben der Stimulation der Insulin-Sekretion – in Studien Patient:innen mit Typ-2-Diabetes vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen und teilweise auch vor Nierenschäden. Die Substanzklasse erweist sich also als vielversprechend in der Mono- und Kombinationstherapie des Typ-2-Diabetes mellitus, auch weil beispielsweise unter Dulaglutid eine nur einmal wöchentliche Gabe nötig ist.
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Ob Dulaglutid in Trulicity® sich nun so großer Beliebtheit erfreut, dass es seit dem 1. März vorübergehend zu einem Lieferabriss für die Wirkstärken 3 mg und 4,5 mg kommt? Die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK) informiert aktuell jedenfalls genau darüber und teilt mit, dass die Lilly Deutschland GmbH zum Hintergrund eine Lieferverzögerung aufgrund unerwartet großer Nachfrage, unter anderem in Deutschland, angibt.
In der Lieferengpassliste des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte wurde schon im Dezember 2021 ein erster Dulaglutid-Engpass gemeldet. Das Ende wird auf den 15. April prognostiziert. „Die Firma geht davon aus, dass die Vorräte bei Großhändlern und Apotheken in Deutschland voraussichtlich spätestens in der zweiten Aprilhälfte 2022 wieder aufgefüllt sind“, erklärt die AMK.
Doch für betroffene Patienten und Patientinnen ist das wahrscheinlich nicht schnell genug. Diese werden nun gebeten, ihren behandelnden Arzt oder ihre Ärztin zu kontaktieren, um eine individuelle Zwischenlösung zu besprechen, heißt es. Lilly weist in einem gesonderten Informationsschreiben darauf hin, dass Trulicity® in den Stärken 0,75 mg und 1,5 mg von dem Lieferengpass nicht betroffen sind.
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