Intensivbetten immer knapper: Diese Inzidenz brauchen wir, um Platz für Omikron zu haben

Die Sorge vor der neuen Corona-Variante Omikron ist groß. Sie könnte noch infektiöser als Delta sein und damit eine weitere Infektionswelle auslösen. Ein Intensivmediziner erklärt, welche Inzidenz wir hierzulande bräuchten, um einer weiteren Omikron-Welle zu trotzen.

Die Lage auf Deutschlands Intensivstationen spitzt sich zu. Gleichzeitig sinken die Fallzahlen hierzulande nur langsam, von einer echten Trendwende ist noch keine Rede. Zudem bereitet die Verbreitung der neuen Corona-Variante Omikron Experten Sorgen: Diese gilt nach ersten Daten als noch infektiöser als Delta und könnte somit erneut einen Infektionsanstieg auslösen.

Virologin rechnet mit fünfter Welle wegen Omikron

"Ich traue mich zu behaupten, dass es ziemlich sicher kommt und eine fünfte Welle verursacht", schrieb etwa Virologin Isabella Eckerle in Bezug auf die neue Variante auf Twitter. "Ich bin nicht gerne Schwarzseher", so die Leiterin der Abteilung für Infektionskrankheiten an den Universitätskliniken in Genf. Dass ihr Post keine guten Nachrichten für Kliniken, Labore, Familien und Risikopersonen darstelle, insbesondere so kurz vor Weihnachten, sei ihr bewusst.

"Und ja, die Daten sind noch sehr dünn und mit viel Unsicherheit verbunden. Aber alle neuen Puzzleteile, die gerade dazu kommen, gehen in die falsche Richtung", erklärte die Virologin. Die Variante habe eine effiziente Übertragung, vermutlich besser als Delta. Deutschland und die Schweiz müssten sich "dringend darauf vorbereiten", schreibt Eckerle.

Intensivmediziner in Sorge vor Omikron

Die Sorge vor Omikron versetzt auch Deutschlands Intensivmediziner in Alarmbereitschaft. Die Stationen sind aktuell ohnehin voll. Die freien Betten erreichten vergangene Woche sogar den Tiefstand. Sollte sich die Omikron-Variante hierzulande ebenfalls rasant verbreiten, würde sich die Lage dort weiter zuspitzen. Deshalb müssen die Infektionszahlen sinken, wie Intensivmediziners Christian Karagiannidis unlängst dem "Spiegel" sagte.

Deutschland brauche eine Sieben-Tage-Inzidenz von unter 200, um seine Intensivstationen arbeitsfähig zu halten.

Der Inzidenzwert lag laut Robert Koch-Institut am Dienstag bei 375 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche – also fast doppelt so hoch. "Wir haben die Fallzahlen viel zu lange viel zu weit nach oben schnellen lassen. Wir müssen jetzt mit den Inzidenzen dringend ein gutes Stück runter, damit wir für Omikron Platz haben."

Angesprochen auf die sich oftmals wiederholenden Appelle aus der Wissenschaft an die Politik sagte Karagiannidis: "Manchmal kann ich mich selbst schon nicht mehr hören." Die Politik habe die Delta-Welle total unterschätzt und sich im kritischsten Moment in den Bundestagswahlkampf verrannt. "Ich würde empfehlen, dass die nächste Bundestagswahl verlegt wird, sollte sie noch einmal in eine kritische Phase einer Pandemie fallen."
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