Die Erkenntnis, dass chronische Einsamkeit krankmachen kann, ist relativ neu. Dabei sind nicht mehr nur die Älteren Betroffen, sondern auch zunehmend jüngere Erwachsene. Wer sozial isoliert ist, ist anfälliger für Krankheiten wie Herzerkrankungen, Infarkte und könnte auch früher sterben. Doch gibt es einen großen Unterschied zwischen Einsamkeit, also sozialer Isolation, und dem Genießen davon, auch mal allein zu sein.
Die „BBC“ erklärt in einem Video, welche Vorteile es haben kann, auch mal für sich zu sein. Sozial isoliert sein, kann man auch in Menschengruppen. Es kommt immer darauf an, wie gut die Beziehungen mit den Menschen um einen herum sind.
Wie viele tiefgehende Beziehungen braucht man also, um nicht isoliert zu sein? Das ist bei jedem unterschiedlich. Introvertierte Menschen tendieren dazu, weniger Freundschaften zu haben. Sind sie deshalb einsam? Studien zeigen, dass genau das Gegenteil der Fall ist. Die Beziehungen, die Introvertierte führen, sind stärker als bei denjenigen, die extrovertiert sind und viele Freunde haben.
Wer allein ist, ist kreativer
Wer nicht unbedingt ein Einzelgänger ist, der sollte ruhig ein wenig Zeit mit sich selbst verbringen. Denn es trägt zur Entspannung bei. In einer großangelegten Studie, die untersuchte, mit welchen Aktivitäten man am besten relaxen kann, fand die „BBC“ heraus, dass man für die Top-1-Beschäftigung niemanden braucht: Lesen bringt einen am besten runter. Auf Platz 3 stand tatsächlich „Zeit allein verbringen“ und erst auf Platz 12 „Freunde oder Familie treffen“.
Wissenschaftler fanden zudem heraus, wer sich hin und wieder zurückzieht, ist kreativer. Wie sonst ist es zu erklären, dass einem die besten Ideen im Bad oder bei einem Spaziergang kommen. Stille aktiviert das Default Mode Network. Das ist die Region im Gehirn, die im Ruhezustand aktiviert wird und zur besseren Konzentration führt. Ergo am Ende auch die guten Ideen abwirft.
Im Video wird zum Schluss noch einmal betont, dass es einen großen Unterschied zwischen Einsamkeit und Einzelgänger gibt. Wer sich einsam fühlt, sollte das als Alarmsignal werten, genauso wie man Hunger oder Durst verspürt – und etwas dagegen tun. Wer aber gern mal für sich sein möchte, der sollte dies in vollen Zügen genießen.
Quelle: „BBC“
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