Forscher sieht möglichen Weg für Thrombosen bei AstraZeneca-Impfung / NRW-Impfzentren impfen seit Freitag wieder mit AstraZeneca / In Thüringen wird wieder AstraZeneca geimpft / Sputnik V-Produktion bald in Schwaben?
Seit dem Beginn der Corona-Pandemie überschlagen sich an manchen Tagen die Nachrichten zu COVID-19.
Um Ihnen den Überblick zu erleichtern, bietet DAZ.online Ihnen hier einen Überblick über die wichtigsten Corona-News des Tages – direkt aus dem News-Kanal der Deutschen Presse-Agentur.
9:46 Uhr
Forscher sieht möglichen Weg für Thrombosen bei AstraZeneca-Impfung
Ein Greifswalder Wissenschaftler hält nach Angaben der Universitätsmedizin Greifswald (UMG) wie auch andere Forscher weltweit einen bestimmten Mechanismus für die Ursache der möglichen Thrombose-Fälle nach einer Astrazeneca-Impfung. Dem Leiter der UMG-Abteilung Transfusionsmedizin, Andreas Greinacher, zufolge könnten in seltenen Einzelfällen über die Immunantwort des Körpers die Blutplättchen aktiviert werden, was wiederum zu den schwerwiegenden Hirnvenenthrombosen mit Blutplättchenmangel führen könnte, hieß es am Freitag von der UMG.
Über eine ähnliche Vermutung hatten am Donnerstag bereits Forscher in Norwegen berichtet: Pal Andre Holme vom Universitätsklinikum Oslo hatte ebenfalls gesagt, er vermute, dass die Bildung der Gerinnsel über eine starke Immunantwort und dabei entstehende Antikörper, die an die Blutplättchen andocken und diese aktivieren, laufen könnte. Experten betonen, dass solche Ideen zum möglichen Ablauf bisher rein spekulativ sind.
Fälle von Hirnvenenthrombosen mit Blutplättchenmangel in zeitlichem Zusammenhang mit einer Impfung hatten zum zeitweisen Stopp der Astrazeneca-Impfungen geführt. Hinweise darauf, dass die Impfungen tatsächlich die Vorfälle verursachten, hat die Europäische Arzneimittelbehörde EMA nicht gefunden. Sie bekräftigte am Donnerstag die Sicherheit des Impfstoffs. Dieser soll nun mit der Warnung versehen werden, dass er in möglichen seltenen Fällen Hirnvenenthrombosen bei Frauen unter 55 Jahren verursachen könnte. Die Impfungen in Deutschland sollten am Freitag wieder aufgenommen werden.
9:36 Uhr
NRW-Impfzentren impfen seit Freitag wieder mit AstraZeneca
Viele Impfzentren in Nordrhein-Westfalen haben am Freitag wieder Corona-Impfungen mit dem Mittel von Astrazeneca aufgenommen. Alle bereits vereinbarten Impftermine fänden wie geplant statt, teilte etwa die Stadt Münster mit. Impfungen, die wegen des Impfstopps seit dem 15. März ausgefallen waren, könnten in der kommenden Woche am selben Wochentag zur selben Uhrzeit nachgeholt werden. Alle Betroffenen würden per E-Mail darüber informiert.
Auch in den Kreisen Minden-Lübbecke und Viersen sind nach Angaben von Sprechern seit Freitag wieder alle bereits geplanten Impfungen möglich. Ausgefallene Termine müssten neu gebucht werden. Der Oberbergische Kreis will von sich aus alle Personen kontaktieren, die wegen des Impfstopps einen neuen Termin benötigen. Düsseldorf wollte am Freitag ebenfalls wieder mit Astrazeneca starten und die Kapazitäten im Impfzentrum entsprechend hochfahren.
Landesgesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hatte am Donnerstagabend mitgeteilt, dass die Impfungen mit Astrazeneca von Freitag an in NRW weitergingen. «Wir werden genau da weitermachen, wo wir aufgehört haben: Astrazeneca wird den Berufsgruppen zur Verfügung gestellt, bei denen die Impfungen bereits angelaufen sind», sagte Laumann. Dazu gehörten auch Lehrer an Grund- und Förderschulen. «Wir setzen jetzt alles daran, die abgesagten Impftermine schnell neu zu vergeben.»
Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hatte den zugelassenen Impfstoff erneut auf den Prüfstand gestellt, nachdem in einigen europäischen Ländern Auffälligkeiten bekannt geworden waren. Am Donnerstag hatte die EMA aber die Sicherheit des Astrazeneca-Vakzins bekräftigt. Jedoch solle nun eine extra Warnung vor möglichen seltenen Fällen von Blutgerinnseln (Thrombosen) in Hirnvenen hinzugefügt werden.
9:05 Uhr
In Thüringen wird wieder AstraZeneca geimpft
In Thüringen sind die vorsorglich gestoppten Corona-Impfungen mit dem Präparat von Astrazeneca wieder aufgenommen worden. «Seit Freitag wird wieder in den Zentren in Erfurt und Gera geimpft», sagte die Sprecherin des Gesundheitsministeriums Silke Fließ der Deutschen Presse-Agentur.
Die Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) hatte zuvor die Sicherheit des Impfstoffes bekräftigt. Allerdings wird nun eine extra Warnung vor möglichen seltenen Fällen von Blutgerinnseln (Thrombosen) in Hirnvenen hinzugefügt.
In den Impfzentren in Erfurt und Gera waren laut der Sprecherin diese Woche ungefähr 10 000 Termine ausgefallen. Sie würden nun in den nächsten Wochen nachgeholt. Alle Betroffenen würden automatisch benachrichtigt. Es habe nach dem zeitweiligen Impfstopp aber auch 10 bis 15 Prozent an Stornierungen gegeben.
8:12 Uhr
Wird der russische Impfstoff Sputnik V bald in Schwaben produziert?
Im schwäbischen Illertissen könnte künftig der russische Impfstoff Sputnik V produziert werden. Das Unternehmen R-Pharm investiere mehr als 30 Millionen Euro in den Ausbau der Produktion, teilte das Gesundheitsministerium am Freitag mit. Noch hat die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) aber nicht über die Zulassung des Impfstoffs entschieden.
„Die Impfungen sind ein entscheidendes Instrument im Kampf gegen die Pandemie. Nur sie bieten uns langfristig Schutz vor schweren COVID-19-Verläufen und dem Tod durch eine Erkrankung“, betonte Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) in einer Pressemitteilung. „Deswegen ist jeder Impfstoff, der zugelassen wird, ein weiterer Lichtblick und Hoffnungsschimmer.“
Der Impfstoff wurde vom Gamaleja-Forschungszentrum für Epidemiologie und Mikrobiologie in Moskau entwickelt. Sollte er in der EU zugelassen werden, will die Firma R-Pharm den Impfstoff auch importieren und die Chargenfreigabe übernehmen.
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