Der Impf-Termin steht und das Wühlen in der Schublade beginnt. Wo ist der Impfpass? In dem gelben Heftchen dokumentieren Ärzt:innen, gegen welche Krankheiten wann geimpft wurde, wann Auffrischung nötig sind. Der Ausweis gibt einen "Überblick über den eigenen Impfschutz", so die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Auch die Corona-Impfungen sollen darin vermerkt werden. Bei einer aktuellen Umfrage des Digitalverbands Bitkom stellte sich jetzt aber heraus, dass mehr als die Hälfte der Befragten (51 Prozent) keinen Schimmer hat, wo ihr Pass abgeblieben ist und fast ein Viertel hat den Ausweis sogar schon mindestens einmal verloren. Was bedeutet das für die Corona-Impfung?
Die Impfung geht vor. Auch wer keinen Impfausweis vorlegen kann, bekommt beim Termin die Spritze. Nach Erst- und Zweitimpfungen werden Impfbescheinigungen ausgehändigt, die als Nachweis dienen. Dabei handelt sich um ein papierenes Dokument im DIN A4-Format. Ist ein Impfpass vorhanden, werden die Impfdaten zusätzlich darin eingetragen.
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Neuen Impfpass ausstellen lassen
Ist ein Impfpass verloren, kann ein neuer ausgestellt werden. Das übernehmen die Hausärzte. Auch vorangegangene Impfungen können nachgetragen werden. Allerdings gelingt das nicht immer in vollem Umfang. Ärzt:innen können zwar die Patienteninformationen auch von Kolleg:innen anfordern, aber diese sind nur verpflichtet, die Unterlagen für mindestens zehn Jahre aufzubewahren. Viele Akten landen danach im Schredder. Liegen die Impfungen schon länger zurück, sind die Informationen oftmals verloren.
"Wir brauchen schnellstmöglich ein digitales Impfzertifikat über eine Corona-Impfung: Ihr Smartphone haben die Menschen schließlich meist zur Hand, ihren Impfpass müssen sie dagegen meist suchen", meint Bitkom-Präsident Achim Berg. Noch vor den Sommerferien soll es so weit sein, dann soll der digitale Impfnachweis der EU an den Start gehen. Bei diesem sollen unter anderem Informationen zu durchgemachten Corona-Erkrankungen und Impfungen hinterlegt werden können.
Geplant ist, dass Patient:innen nach der Impfung ein Zertifikat per QR-Code erhalten, der per Handy gescannt und in die dazugehörige App geladen wird. Diese Funktion soll auch die Corona-Warn-App des Bundes haben. Beispielsweise beim Einkaufen oder dem Frisörbesuch müsste dann nur noch der digitale Nachweis vorgezeigt werden. Dabei handelt es sich aber lediglich um ein Zusatzangebot zum Impfausweis in Papierform.
Der gelbe Impfpass könnte aber ohnehin in absehbarer Zeit ausgedient haben. Die elektrische Patientenakte steht den Krankenkassen bereits seit dem 1. Januar zur Verfügung, im kommenden Jahr soll darüber auch der Impfausweis abrufbar sein. Die Nutzung ist freiwillig. Allerdings gaben 64 Prozent der von Bitkom Befragten an, dass sie das Angebot nutzen würden.
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