Die STIKO rät zur Kinderimpfung mit COVID-19-Impfstoffen, und zwar für fünf- bis elfjährige Kinder mit Vorerkrankungen. Gleichzeitig räumt sie aber auch eine Impfung von Kindern ohne Vorerkrankungen ein, sollte ein individueller Wunsch bestehen.
Die rechtlichen Voraussetzungen für die Anwendung von Comirnaty® zur Impfung von Kindern im Alter von fünf bis elf Jahren hat die Europäische Kommission nach Empfehlung der Zulassung durch die EMA bereits geschaffen. Nun ist auch die Empfehlung der STIKO da: Sie empfiehlt, in Abwägung aller bisher vorhandenen Daten, die COVID-19-Impfung für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren mit verschiedenen Vorerkrankungen, erklärt sie am 9. Dezember. Zusätzlich empfiehlt sie die Impfung auch Kindern, wenn sich in deren Umfeld Kontaktpersonen mit hohem Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf befinden, und sich diese selbst nicht oder nur unzureichend durch eine Impfung schützen können.
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Die STIKO denkt dabei an Risikogruppen wie Hochbetagte und immunsupprimierte Menschen. Doch auch Kindern ohne Vorerkrankungen räumt die Ständige Impfkommission die Möglichkeit ein, sich gegen COVID-19 impfen zu lassen, und zwar nach ärztlicher Aufklärung, wenn Kinder beziehungsweise Eltern/Sorgeberechtigte dies individuell wünschten.
Womit wird geimpft?
Die Frage ist aktuell leicht zu beantworten, da nur Biontech/Pfizer zum jetzigen Zeitpunkt eine Zulassung für die umrissene pädiatrische Altersgruppe hat. So empfiehlt auch die STIKO die Impfung mit zwei Impfstoffdosen des mRNA-Impfstoffs Comirnaty® (10 µg) im Abstand von drei bis sechs Wochen durchzuführen. Mit 10 µg pro Dosis erhalten Kinder ein Drittel der Jugendlichen- und Erwachsenendosis von Comirnaty®.
Warum wird geimpft?
„Ziel der Empfehlung ist es u.a. schwere COVID-19-Verläufe und Todesfälle bei Kindern im Alter von fünf bis elf Jahren zu verhindern“, erklärt die STIKO ihre Beweggründe zur Impfempfehlung. Zwar sei die 7-Tagesinzidenz in der Altersgruppe sehr hoch, sodass man davon ausgehen könne, dass ohne Impfung ein Großteil der 5- bis 11-Jährigen mittelfristig infiziert werde, allerdings verliefen die meisten Infektionen asymptomatisch. Die STIKO konstatiert auch, dass derzeit für Kinder ohne Vorerkrankungen in dieser Altersgruppe nur ein geringes Risiko für eine schwere COVID-19-Erkrankung, Hospitalisierung und Intensivbehandlung besteht. Zudem könne man das Risiko seltener Nebenwirkungen der Impfung aufgrund der eingeschränkten Datenlage derzeit nicht einschätzen, womit die Impfkommission ihre Zurückhaltung für eine generelle Impfempfehlung erklärt. Doch: Sobald weitere Daten zur Sicherheit des Impfstoffs in dieser Altersgruppe oder andere relevante Erkenntnisse vorlägen, werde die STIKO diese umgehend prüfen und die Empfehlung ggf. anpassen.
Nun liegt der STIKO-Beschlussentwurf mit dazugehöriger wissenschaftlicher Begründung zunächst im vorgeschriebenen Stellungnahmeverfahren bei den Bundesländern und beteiligten Fachkreisen. Änderungen seien daher noch möglich, betont die STIKO. Die endgültige Empfehlung der STIKO für Kinder von fünf bis elf Jahren erscheine mit der wissenschaftlichen Begründung zeitnah sodann im Epidemiologischen Bulletin.
In einer gemeinsamen Pressemitteilung erklären die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) und der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) die STIKO-Empfehlung und betonen: „Diesen Empfehlungen schließen wir uns an“.
An Auffrischimpfungen denken
Die STIKO erinnert auch „nachdrücklich“ daran, dass Eltern, Lehrer:innen, Erzieher:innen sowie andere Betreuungspersonen von Kindern und Jugendlichen dringend das Impfangebot inklusive Auffrischimpfung für sich wahrnehmen sollen.
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