Keine Sommerfigur? Darum ziehst du deine Sommerdiät nicht durch

Wenn das Wetter mit hochsommerlichen Temperaturen zum Baden einlädt, wird der Gedanke an Bikini oder Badehose schnell zum Abnehm-Motivator.

Dann heißt es „je schneller, desto besser“, wenn es um das Durchziehen einer geeigneten Diät geht.

Aber: Unser Gehirn spielt da möglicherweise – gerade im Sommer, wo der Traumkörper am liebsten gestern da sein soll – nicht mit.

“Unser Gehirn ist unglaublich kreativ, wenn es darum geht, unsere Energiebilanz zu verwalten“, zitiert Healthline Dr. Elizabeth Lowden, bariatrische Endokrinologin im ‚Northwestern Medicine Metabolic Health and Surgical Weight‘ Zentrum des Delnor-Krankenhauses.

Diese Kreativität unseres Gehirns kann schließlich dazu führen, dass unser Wunsch, in nur wenigen Tagen oder Wochen abzunehmen, ziemlich nach hinten losgeht – ja, wir sogar zunehmen!

Der Körper will nicht abnehmen

„Die hormonelle und neuronale Kontrolle des Gewichtsverlusts ist unglaublich kompliziert, weshalb der Gewichtsverlust theoretisch so einfach und in der Praxis so schwierig sein kann“, erklärt die Medizinerin Lowden.

Dazu ist es wichtig zu verstehen, dass der Körper auf zwei Arten Energie verbrennt:

Durch körperlicher Aktivität und durch alle lebenswichtigen Funktionen, die der Körper ausüben muss, um am Leben zu bleiben, wie z.B. Atmung und Verdauung.

Starke Nahrungseinschränkungen, wie es gerade kurzfristige Diäten oft erfordern, können den Körper dazu verleiten, in den Hungermodus überzugehen.

Dieser diente ursprünglich dazu, unserem Körper in Extremsituationen das Überleben zu sichern. Anstatt Energie zu verbrennen, wird sie nun an allen Ecken und Kanten bei den körpereigenen Funktionen eingespart:

„Früher hat es vielleicht 1.200 Kalorien gekostet, um deinen Körper am Laufen zu halten“, beschreibt Dr. Bartolome Burguera, Leiterin der Fettleibigkeitsprogramme am Endokrinologie- und Stoffwechselinstitut der Cleveland Clinic, das Phänomen. „Aber jetzt wird der Körper nervös, weil du abnimmst und es heißt: ‚Versuchen wir, die gleiche Arbeit zu leisten, aber dabei nur noch 1.000 Kalorien zu verbrennen‘.“

Eine praktische Funktion, wenn du tatsächlich kurz vor dem Verhungern stehen solltest – aber mit dem Ziel der Sommerfigur vor Augen eher hinderlich, weil der Abnehmprozess durch diese Stoffwechselumstellung einen Dämpfer erfährt.

Gegen die Hormone kommt man nicht an

Sobald man auf Diät geht, empfangen der Hypothalamus und die Hypophyse des Gehirns Signale von verschiedenen Organen, erkennen die verringerten Energiequellen, die in den Körper gelangen, und passen den Hormonspiegel an, um dieser Abnahme entgegenzuwirken, erklärt Lowden.

„Deine Hungerhormone steigen und die Hormone für das Völlegefühl sinken, was zu einem sehr starken Drang führt, mehr zu essen. Und zwar insbesondere Nahrungsmittel mit hoher Energiedichte haben – auch bekannt als alles, was man während einer Diät zu vermeiden versucht hat“, klärt die Gesundheitsexpertin auf.

Die Aussagen decken sich mit einer Studie aus dem Jahr 2007, bei der festgestellt wurde, dass Frauen mit stark kalorienreduzierter Diät, die viel Gewicht verloren hatten, nach sechs Monaten wieder nach deutlich energiereicheren Lebensmitteln verlangten.

“Es kann unglaublich frustrierend sein, 5 bis 10 Prozent des Körpergewichts bereits verloren zu haben, nur um dann festzustellen, dass der Körper plötzlich anfängt, scheinbar gegen einen zu arbeiten“, stellt Lowden fest.

Aber der Schlüssel zum Abnehmen sei eben eine langfristige Ernährungsumstellung, keine kurzfristige Diät.

„Es gibt keine Möglichkeit, unser Gehirn dazu zu verleiten, anders zu reagieren, aber es gibt sicherlich viele Möglichkeiten, sich gesünder zu ernähren“, sagt Lowden.

Sie empfiehlt zusätzlich, weitere Umgebungsfaktoren mit zu betrachten: Genügend Schlaf (mindestens sechs Stunden), weniger Stress, ausreichend Vitamin D und regelmäßige Bewegung zum Beispiel. Dann steht der Sommerfigur nichts im Weg!

Larissa Hellmund

Das Original zu diesem Beitrag „Darum fällt es dir so schwer, deine Sommerdiät durchzuhalten“ stammt von FitForFun.

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