Unser Immunsystem schläft nie: Es ist ständig damit beschäftigt, Bakterien und Viren abzuwehren.
Mit einem gesunden Lebensstil können wir unsere Abwehrkräfte bei diesem Fulltime-Job unterstützen und die Wahrscheinlichkeit für Krankheiten minimieren.
Deshalb ist es wichtig, einen großen Bogen um die folgenden sechs Immun-Killer zu machen, die unseren Abwehrkräften an den Kragen wollen.
1. Schlechte Ernährung
Pommes, Chips und Schokolade sind keine guten Verbündeten im Kampf gegen Husten, Schnupfen und Co. Der Grund: Essen wir zu viel davon, fehlen unserem Körper wichtige Nährstoffe.
Grundlegende Prozesse, so auch die Immunabwehr, können dann nicht mehr optimal ablaufen und wir werden anfälliger für Viren und Bakterien.
Das haben Forscher der Universität Bonn in einer Studie bestätigt. Den Ergebnissen zufolge reagiert das Immunsystem auf eine fett- und kalorienreiche Kost ähnlich wie auf eine bakterielle Infektion – und zwar langfristig.
Die dadurch verursachte aggressive Reaktion des Immunsystems auf kleinste Reize kann widerrum kann dramatische Konsequenzen haben: Dies kann „die Entstehung von Gefäßkrankheiten oder auch Typ 2-Diabetes drastisch beschleunigen“, heißt es in einer Mitteilung zur Studie.
2. Kalte Füße
Schon unsere Oma hat es uns eingebläut: „Zieh dir was an die Füße, Kind!“ – und sie hatte damit offenbar Recht. Zwar gibt es zunächst einmal keinen direkten Zusammenhang zwischen Kälte und Erkältung, da immer Viren der direkte Auslöser sind, aber ganz unschuldig sind kalte Füße trotzdem nicht.
Denn sobald unser Körper das Auskühlen der Füße registriert, bemüht er sich, diese nicht noch kälter werden zu lassen und verengt sämtliche Blutgefäße. Auch die der Nase und des Rachens.
Das schützt zwar vor weiteren Wärmeverlusten, führt aber auch dazu, dass für die Abwehr wichtige Bereiche wie die Schleimhäute schlechter durchblutet werden. Bei kalten und trockenen Schleimhäuten dringen Erkältungsviren wiederrum leichter in den Organismus ein.
Somit besteht also doch ein Zusammenhang zwischen kalten Füßen und einer geschwächten Immunabwehr. Im Winter sollten dicke Socken und ein angemessenes Schuhwerk deshalb Pflicht sein. Wer eine besonders große Frostbeule ist, kann eisigen Füße mit warmen Fußbädern, Fußmassagen und Wärmekissenentgegenwirken.
3. Zu wenig Schlaf
Wer fit sein will, muss genug schlafen, denn das Immunsystem arbeitet im Schlaf auf Hochtouren. Während wir schlummern, werden nämlich besonders viele Stoffe ausgeschüttet, die die Abwehrkräfte stärken.
Dass der Organismus von Menschen mit ständigem Schlafmangel eine verminderte Fähigkeit aufweist, die für die Immunabwehr wichtigen Antikörper zu bilden, haben Studienin der Vergangenheit bereits bewiesen.
Um Infektionen bestmöglich bekämpfen zu können, sollten es etwa acht Stunden Schlaf pro Nacht sein. Bei weniger als sechs Stunden Nachtruhe leidet unsere Gesundheit auf Dauer erheblich.
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4. Rauchen
Glimmstängel sollte man sich lieber sparen, wenn die Lust auf die nächste Erkältung sich in Grenzen hält – und natürlich auch aus einer Menge anderer Gründe.
Für unser Immunsystem besonders relevant ist die Tatsache, dass das Rauchen die Flimmerhärchen in unseren Bronchien schädigt. Das ist deshalb fatal, weil diese die Funktion der Müllabfuhr in unserer Lunge übernehmen. Durch ihre Wellenbewegungen transportieren die feinen Härchen normalerweise jeglichen „Dreck“, wie auch Krankheitserreger, nach draußen.
Durch das Rauchen fällt es Viren und Co. leichter, sich einzunisten. Bei bereits erkrankten Menschen verschlechtert sich außerdem der Heilungsprozess. Auch bei Passivrauchen führt der Qualm im Übrigen zu einer verlängerten Heilungsdauer und einer erhöhten Krankheitsschwere bei Erkältungen.
5. Stress
Natürlich lässt sich Stress im Alltag kaum vermeiden – trotzdem sollten wir unserer Gesundheit zu Liebe darauf achten, regelmäßig runterzukommen und zu entspannen. Kurzzeitig kann unser Körper durch Stress zwar zu Bestleistungen angetrieben werden, auf lange Sicht knicken wir leistungstechnisch allerdings ein.
Das gilt auch für unser Immunsystem. Viele Studien haben gezeigt, dass Dauerstress die Abwehr von Erregern beeinträchtigt: Die im Blut enhaltenen Killerzellen, die Viren, Bakterien und Pilze abwehren, werden inaktiver und die Zahl der Immunzellen nimmt ab. Die Anfälligkeit für sämtliche Krankheiten steigt ebenfalls.
Dass Viren und andere Erreger bei Dauerstress ein leichtes Spiel haben, sagt auch Anne Frobeen von der Techniker Krankenkasse in einer Mitteilung. „So können zum Beispiel in stressigen Zeiten die Herpes-Bläschen wiederkehren, die das Immunsystem sonst gut im Griff hat. Wunden heilen langsamer. Sogar Impfungen wirken bei dauerhaft gestressten Menschen schlechter als bei anderen“, erklärt sie.
6. Alkohol
Alkohol senkt nicht nur unsere Hemmschwelle, sondern auch unsere Abwehrkraft. Studien zeigen, dass Alkohol im Körper effektiv die Aktivität unserer Immunzellen verringert.
So haben Wissenschaftler der Loyala University Chicago zum Beispiel in einer Untersuchungherausgefunden, dass sich wenige Stunden nach dem Alkoholkonsum weniger Monozyten (Zellen der Immunabwehr) und natürliche Killerzellen im Körper befinden – dafür lässt sich eine höhere Konzentration verschiedener Zellen, die das Immunsystem drosseln, feststellen.
Grippeviren können dann schlechter abgewehrt werden und bereits bestehende Erkrankungen werden noch verschlimmert. Während einer Krankheit sollte man deshalb lieber die Finger von Cocktails, Wein und Co. lassen.
Judith Kerstgens
*Der Beitrag „Abwehrkräfte: Diese 6 Dinge killen unser Immunsystem“ stammt von FitForFun. Es gibt keine redaktionelle Prüfung durch FOCUS Online. Kontakt zum Verantwortlichen hier.
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