In Österreich gilt ab November ein Rauchverbot für Gaststätten. Das hat der Nationalrat am Dienstag in Wien beschlossen. Das Verbot gilt auch für Shishas und E-Zigaretten. Betroffen sind nicht nur Lokale, sondern alle öffentlichen Orte, wo Speisen und Getränke angeboten werden, also zum Beispiel auch Feuerwehrfeste oder Festzelte. Nur Biergärten sind ausgenommen.
In der Alpenrepublik greifen im europaweiten Vergleich besonders viele Frauen und Jugendliche zur Zigarette. Laut einer Übersicht aus dem Jahr 2014 raucht fast jeder vierte Österreicher. Im EU-Durchschnitt ist es nur etwa jeder fünfte. Die österreichische Ärztekammer und die Krebshilfe hatten bei einem Volksbegehren mehr als 880.000 Unterschriften für ein Rauchverbot gesammelt.
Der Schritt ist das Ende eines politischen Zick-Zack-Kurses. Eigentlich sollte das Verbot schon seit 2018 gelten. Doch die rechtspopulistische FPÖ hatte es wenige Monate vorher gekippt. Die ÖVP hatte die Entscheidung als Koalitionspartner mitgetragen. Die Ibiza-Affäre um Hein-Christian Strache ließ das Bündnis jedoch Ende Mai zusammenbrechen. Die ÖVP kündigte daraufhin an, das Verbot doch noch umzusetzen.
Im europäischen Vergleich sind die Regeln zum Schutz von Nichtrauchern in Österreich eher lasch. Schweden hat beispielsweise beschlossen, bis 2025 rauchfrei zu werden. Dort darf seit dem 1. Juli nicht mal mehr vor Restaurants geraucht werden. In Deutschland gilt ebenfalls ein Rauchverbot in Gaststätten, einige Bundesländer erlauben jedoch kleine Raucherräume.
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