Eine Frau erhält die Diagnose Brustkrebs. Das will sie sich von einem zweiten Spezialisten bestätigen lassen. Doch statt zu einem Mediziner zu gehen, vertraut die Frau auf einen Heilpraktiker. Der behauptet, sie hätte keinen Krebs und verschreibt homöopathische Mittel. Heute ist die Frau tot. Der Heilpraktiker steht dafür nun vor Gericht.
Als ein Schulmediziner bei ihr Brustkrebs diagnostiziert, möchte sich eine Frau aus Bayern eine zweite Meinung einholen. Dabei gerät sie an einen Heilpraktiker aus dem Landkreis Kehlheim. Der untersucht die Frau – doch nicht mit seriösen Tests, sondern mit einem Pendel, wie die "Bild" berichtet.
Danach hätte der Heilpraktiker dem Bericht zufolge eine Krebserkrankung der Patientin ausgeschlossen. Lediglich ihre Milchdrüsen seien verstopft. Das war 2009.
Krebs-Metastasen waren im ganzen Körper verteilt
Ende 2012 ging es der Frau zunehmend schlechter. 2013 verstarb sie. Dazwischen soll der Mann aus Niederbayern die Frau mit homöopathischen Mitteln behandelt haben. Zu einem Arzt schickte er sie nicht. Eine Untersuchung ihres Körpers zeigte demnach im Nachhinein: Sämtliche Organe und Knochen waren von Krebs-Metastasen durchsetzt gewesen.
Urteil könnte am 20. September fallen
Dass er seine Patientin nicht zu einem Mediziner schickte, dafür muss sich der Mann derzeit vor einer Berufungskammer des Landgerichts Regensburg verantworten. Denn das Amtsgericht Kehlheim verurteilte den Heilpraktiker bereits im März 2018 zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und drei Monaten – wegen fahrlässiger Tötung. Gegen das Urteil legte der heute 69-Jährige jedoch Berufung ein.
Seine Verteidigung fordert lediglich eine Geld- oder Bewährungsstrafe. Ein Urteil könnte laut „BR24“ am 20. September fallen.
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