Kleine Maus, große Folgen: Im Bayerischen Wald ist das Hantavirus auf dem Vormarsch. Schon im August gibt es dieses Jahr ähnlich viele Infektionen wie im bisherigen Rekordjahr 2012. Im Landkreis Freyung-Grafenau sind bereits 64 Menschen erkrankt, die meisten mussten stationär behandelt werden.
Der Großteil der Erkrankungen trat in den letzten vier Monaten auf, sagte Christian Luckner, Sprecher im Landratsamt in Freyung, dem „Bayerischen Rundfunk“. Die Betroffenen haben unter typischen Beschwerden bei Hantavirus-Infektionen gelitten: Fieber, Glieder- und Kopfschmerzen, Erbrechen und Durchfall. Manche Patienten haben eine eingeschränkte Nierenfunktion gehabt. Gestorben sei jedoch niemand, so Luckner.
Im Landkreis Freyung-Grafenau, wo das Virus regelmäßig auftritt gab es besonders viele Fälle in den Jahren 2012 (69 Fälle) und 2017 (46 Fälle). Da es 2018 nur einen Fall gegeben habe, seien die bisherigen 64 Fälle besonders auffällig, sagte Luckner. Im letzten Jahr gab es in ganz Bayern nur 31 Erkrankungen mit dem Hantavirus, berichtet das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL).
Mundschutz schützt im Garten
Auch im Landkreis Passau trat das Virus dieses Jahr bereits 23-mal auf, ungewöhnlich viel für die Gegend. Das Robert-Koch-Institut (RKI) bestätigte ebenfalls, dass es 2019 auffällig viele Hantavirus-Infektionen gegeben habe. Bundesweit habe es 589 gemeldete Fälle gegeben. Die größte Zahl im gleichen Zeitraum gab es 2012 (1370 Fälle), dem bisherigen Rekordjahr.
Das Virus wird hauptsächlich von Rötelmäusen übertragen. Wegen einem besonders großen Nahrungsangebots vermehren sich die Nagetiere derzeit stärker als sonst. Die Viren bleiben im Mäusekot, -Urin und -Kot infektiös. Die meisten Menschen stecken sich an, indem sie aufgewirbelten Staub einatmen, mit Wunden kontaminiertes Material berühren oder durch Bisse und Lebensmittel. Gerade bei Gartenarbeiten sowie in Schuppen und Garagen herrscht Ansteckungsgefahr. Möchte man eine Infektion vermeiden, sollte man Mundschutz und Handschuhe tragen. Eine Übertragung auf andere Menschen und über Haustiere ist nicht möglich, das gleiche gilt für Impfungen.
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