Lauterbach sieht Corona-Welle im Herbst durch ansteckende Omikron-Varianten

In Portugal verursacht die Corona-Variante BA.5 gerade einen starken Infektionsanstieg. Auch hierzulande ist das Omikron-Geschwister schon vertreten, genau wie BA.4. Und laut Virologin Sandra Ciesek werden sie sich hier ebenfalls durchsetzen. Wie wir uns schützen.

Die Corona-Pandemie ist noch lange nicht vorbei. Das zeigt aktuell der Blick nach Portugal, wo die Infektionszahlen in den vergangenen Wochen wieder deutlich zulegten. Verantwortlich dafür ist die Omikron-Variante BA.5. Diese wird sich auch in Deutschland durchsetzen, erklärt Virologin Sandra Ciesek jetzt auf Twitter . Gleiches gelte für die weitere Omikron-Schwester BA.4.

Verbreitung der Omikron-Varianten

Laut jüngstem Bericht des Robert-Koch-Instituts (RKI) machen die beiden Varianten bislang noch einen sehr geringen Anteil der täglichen Neuinfektionen aus. Der Anteil lag demnach

  • bei BA.4 bei 0,4 Prozent und
  • bei BA.5 bei 2,5 Prozent .

Das ist bisher ein geringes Niveau. Dennoch verdoppelte sich der Anteil von BA.5 binnen einer Woche von 1,2 auf 2,5 Prozent.

Wie Virologin Ciesek auf Twitter schreibt, kann es regional aber deutliche Unterschiede geben. Etwa hätten erste Untersuchungen eines Kollegen bereits einen Anteil von mehr als 15 Prozent (BA.4 und BA.5 zusammen) im süddeutschen Raum gezeigt. Da in vielen Regionen aber nur ein Teil der Proben sequenziert und auf Mutationen untersucht würde, ließen sich häufig nur wenig genaue Aussagen treffen.   
 

Wann die Varianten dominant werden könnten, lässt sich demnach bislang nicht sagen. Aber auch Weltärzte-Chef Frank Ulrich Montgomery erklärte der „Rheinischen Post“ unlängst, er gehe davon aus, dass sich insbesondere BA.5 bald hier durchsetze. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hält das ebenfalls für realistisch. Die beiden Varianten seien „auf dem Vormarsch“, schrieb er jetzt auf Twitter. „Dies könnte im Herbst die nächste Welle werden.“

Infektiösität und Impfschutz

Wie gut eine Impfung oder Genesung vor einer der beiden neuen Varianten schützt, lässt sich laut Ciesek bislang nicht sagen. Sie spricht sich demnach für repräsentative Tests der Bevölkerung aus. „Wir müssen weiter beobachten, ob sich der klinische Verlauf durch BA.4/5 verändert“, schreibt sie. „Und wie der Genesenenstatus war.“

Belege für eine schwerere Krankheitslast gebe es bislang nicht. Abschließend geklärt sei diese Frage allerdings auch nicht. Experten gehen allerdings davon aus, dass die Varianten mit hoher Wahrscheinlichkeit zumindest teilweise der Immunität von Geimpften und Genesenen entkommen. „Insbesondere wenn die vorherige Infektion bzw. Impfung schon länger zurückliegen, kann man sich wieder mit BA.4 und BA.5 infizieren“, schreibt Ciesek. Dafür spricht etwa, dass Portugal, wo BA.5 vorherrscht, mit 87 Prozent eine sehr hohe Impfquote hat.

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Erste Daten von BA.1-Genesenen zeigten, dass hier ebenfalls „kein sicherer Schutz“ vor einer Infektion mit BA.4 und BA.5 bestehe. Generell gelten die beiden Varianten zudem als infektiöser als die in Deutschland dominierende BA.2-Variante.

Wie wir uns schützen können

Damit insbesondere Risikogruppen vor den neuen Varianten geschützt bleiben, rät die Virologin, genau wie die European Centre for Disease Prevention and Control, zu einer zweiten Booster-Impfung bei über 80-Jährigen . Bei verstärkter Viruszirkulation oder nachweislicher Abnahme der Wirksamkeit der Impfstoffe könne es notwendig werden, die Empfehlungen auf andere Gruppen auszuweiten .

Etwa dann, wenn in einer bestimmten Gruppe besonders häufig schwere Verläufe auftreten. Zudem spricht sich Ciesek für eine schnellere Anpassung der Vakzine und damit variantenspezifische Impfstoffe aus.

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