Long-Covid-Studie vergleicht Symptome – doch verändert Omikron jetzt alles?

Die WHO warnt vor neuen Corona-Varianten. Dabei haben viele Menschen noch mit den „alten“ Viren-Typen zu kämpfen. Sie leiden unter Langzeitfolgen, Long-Covid. Eine aktuelle Studie untersucht, wie sich die Long-Covid-Symptome mit den Varianten verändern.

Nach wie vor gibt Long-Covid viele Rätsel auf. Davon sprechen Fachleute, wenn die akute Corona-Infektion geht und Symptome bleiben. Schätzungen gingen davon aus, dass die Langzeitfolgen zehn bis 30 Prozent der Infizierten betreffen. Andere Untersuchungen sprechen sogar von bis zu der Hälfte der Erkrankten.

Letztlich ist es schwierig zu zählen, da Long-Covid einen Strauß an Symptomen umfasst – und oft sind sie unspezifisch wie Erschöpfung, Konzentrationsschwierigkeiten, Kopfschmerzen. Klar ist aber, dass viele Menschen sehr darunter leiden.

Long-Covid-Symptome unterscheiden sich

Welche Beschwerden bleiben oder neu auftreten, hängt unter anderem davon ab, wie schwer die Infektion verlief, welches Geschlecht jemand hat und wie alt die Betroffenen sind. Verlässliche Risikofaktoren konnten Mediziner bisher jedoch nicht identifizieren. Es gibt auch junge Menschen, die nur einen milden Akutverlauf hatten und danach Long-Covid-Symptome entwickeln, die sie in ihrem Alltag einschränken.

Doch auch die Corona-Variante spielt offenbar eine Rolle. Das ergab eine Studie aus Italien. Sie ist bisher nicht in einem Fachmagazin veröffentlicht, wurde aber im April auf dem European Congress of Clinical Microbiology & Infectious Diseases in Lissabon vorgestellt.

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  • Mehr Hirnnebel, weniger Geruchs- und Geschmacksverlust

    Diejenigen, die mit der Alpha-Variante infiziert waren, leiden demnach unter anderen neurologischen und kognitiven Symptomen als diejenigen, die am sogenannten Wildtyp erkrankten. Zum Zeitpunkt als die Alpha-Variante dominant war (Januar bis April 2021) wurden folgende Symptome vermehrt berichtet:

    • Myalgie (Muskelkater und Muskelschmerzen)
    • Schlaflosigkeit
    • Gehirnnebel
    • Angst/Depression

    Weniger als beim Wildtyp (März bis Dezember 2020) waren dagegen:

    • Geruchs- und Geschmacksverlust
    • Schwierigkeiten beim Schlucken
    • vermindertes Hörvermögen

    „Viele der in dieser Studie berichteten Symptome wurden bereits berichtet, aber dies ist das erste Mal, dass sie mit verschiedenen Covid-19-Varianten in Verbindung gebracht wurden“, sagt Michele Spinicci. Er hat die Untersuchung mit seinem Team von der Universität Florenz und der Careggi Universitätsklinik durchgeführt.

    Mediziner: „Müssen mehr tun, um die Patienten zu unterstützen“

    „Die lange Dauer und das breite Spektrum der Symptome erinnern uns daran, dass das Problem nicht verschwindet und wir mehr tun müssen, um diese Patienten langfristig zu unterstützen und zu schützen.“ Zukünftige Forschung sollte sich darauf konzentrieren, wie sich besorgniserregende Varianten auswirken könnten und wie der Impfstatus anhaltende Symptome beeinflusse.

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    Experte: Unterschiede der Varianten „nicht verwunderlich“

    Die Studie legt damit einen wichtigen Fokus darauf, dass die verschiedenen Corona-Typen sich durchaus verschieden auf den Körper auswirken können. Dennoch geben die Forschenden zu bedenken: Es handelt sich um eine Beobachtungsstudie. Das heißt, der kausale Zusammenhang von Varianten und Symptomen wurde nicht nachgewiesen.

    Es wäre jedoch überraschend, wenn es nicht solche Unterschiede gäbe, sagt Aaron Glatt, Leiter der Abteilung für Infektionskrankheiten am Mount Sinai South Nassau in New York, „Fox News“. Der Sprecher der Infectious Diseases Society of America war nicht an der Studie beteiligt und erklärt: „Es ist überaus klar, dass die verschiedenen Varianten unterschiedliche Fähigkeiten haben. Offensichtlich sind einige von ihnen ansteckender und andere können schwerere Krankheiten verursachen. Ebenso infizieren einige Varianten Altersgruppen unterschiedlich. Daher ist es nicht verwunderlich, dass es zwischen den Varianten auch Unterschiede bei Long-Covid geben kann.“ Damit liefert die Untersuchung einen weiteren Baustein für das komplexe Puzzle von Long-Covid.


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