Rekord-Inzidenz, trotzdem wird gelockert: Jetzt sprechen Lauterbach und Wieler zur Corona-Lage

Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und RKI-Chef Lothar Wieler haben am Freitagvormittag bei einer Pressekonferenz über die aktuelle Corona-Lage informiert. Die wichtigsten Aussagen zum Nachlesen im Ticker-Protokoll.

Pressekonferenz jetzt live: Lauterbach und Wieler zur aktuellen Corona-Lage hier im Live-Ticker

11.01 Uhr: Die Pressestatements sind vorbei. Es können noch weitere Fragen gestellt werden, FOCUS Online verabschiedet sich aber an dieser Stelle. Vielen Dank für Ihr Interesse!

11.00 Uhr: Die Pandemie habe Stärken und Schwächen des Gesundheitssystems offengelegt, so Lauterbach. Im Vergleich zu anderen Ländern mit einer ähnlichen Altersstruktur habe man eine niedrige Sterblichkeit. „Das ist unserem Krankensystem zu verdanken.“ Dennoch sei eine Reform notwendig etwa bezüglich des Systems der Fallpauschalen, Notfallversorgung oder dem Mangel an Krankenhauspersonal. Dafür werde Lauterbach eine Kommission aus Wissenschaftlern einrichten, kündigt er an.

Lauterbach: „Ich glaube, dass ich diesen Brief ignorieren werde“

10.52 Uhr: „Ich glaube, dass ich diesen Brief ignorieren werde“, sagt Lauterbach. Er werde die Aufforderung nicht aufgreifen. Er schätze Manfred Lucha (Grüne) sehr, der Brief sei möglicherweise aus Frustration entstanden.

Zum Hintergrund: Der baden-württembergische Gesundheitsminister Manfred Leucha (Grüne) hatte in einem Brief an Lauterbach einen Wechsel von der pandemischen in die endemische Phase für Ende April gefordert und damit für Wirbel gesorgt. Ministerpräsident Kretschmann distanzierte sich, er sei nicht eingeweiht gewesen. Auch Leucha ist mittlerweile zurückgerudert: „Wir erklären die Pandemie explizit nicht für beendet“, erklärte ein Sprecher seines Ministeriums in einem Schreiben. Es gebe „keinen Strategiewechsel bei den Schutzmaßnahmen“.

Das wäre eine lupenreine Katastrophe": Lauterbach warnt vor drastischen Einschränkungen im Herbst

10.48 Uhr: Wie hoch muss die Impfquote sein?, will eine Journalistin wissen. Für eine gegebene Variante und eine gegeben Impfwirksamkeit kann ausgerechnet werden, wie hoch die Impfquote sein muss, erklärt Lauterbach. „Für alle Varianten, die wir bisher kennen, ist die aktuelle Impfquote zu gering.“

10.45 Uhr: Eins sei klar: Wenn die Impfquote nicht erhöht werde, müsse im Herbst erneut mit drastischen Einschränkungen gerechnet werden. „Wenn wir mit den aktuellen 300.000 Fällen in den Winter gehen würden, wäre das eine lupenreine Katastrophe. Und daher ist es falsch zu glauben, dass wir im Herbst gut durchkommen, wenn es nur Omikron wäre.“

RKI: Quarantäne- und Isolationszeiten werden angepasst

10.43 Uhr: RKI-Chef Wieler kündigt an, dass in Kürze die Quarantäne- und Isolationszeiten angepasst werden. Die aktuellen seien aufgrund der extrem hohen Corona-Zahlen so wohl nicht mehr haltbar. Seine Empfehlung auch ohne nachgewiesene Infektion: „Wenn wir Symptome haben, sollten wir für drei bis fünf Tage zu Hause bleiben und außerhalb unseres Haushaltes niemanden treffen – insbesondere keine Gefährdeten.“ Auch die AHA-Regeln empfiehlt er weiterhin.

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  • Lauterbach: Mehrheit im Bundestag für allgemeine Impfpflicht

    10.37 Uhr: Auf die Frage nach der Diskussion über eine allgemeine Impfpflicht im Bundestag sagt Lauterbach: „In der Union gibt es auch viele Befürworter einer allgemeinen Impfpflicht.“ Er sei optimistisch, dass „wir zum Schluss einen Antrag auf eine allgemeine Impfpflicht durchbringen“. 

    10.36 Uhr: Es gebe auch viele Falsch-Informationen, sagt Johna. „Wir haben in Deutschland keinen Mangel an verfügbarer Information, aber wir bekommen sie nicht an Adressaten.“

    10.34 Uhr: Nun können anwesende Journalisten Fragen stellen.

    10.33 Uhr: Leider seien erst 58 Prozent der Menschen in Deutschland zweimal geimpft und haben eine Auffrichungsimpfung, sagt Johna – „das ist viel zu wenig“. Sie appelliert, sich impfen zu lassen und sagt: „Als Ärztin möchte ich die Patienten schützen.“ Screenshot Welt TV Johna, Wieler, Lauterbach

    10.32 Uhr: Gleichzeitig falle medizinisches Personal aus – wegen Infektionen oder Quarantäne. „Es ist also viel Verantwortung auf wenigen Schultern“, sagt sie. Hinzu komme die psychische Belastung.

    Ärzte-Chefin: „Aktuell werden 60 Prozent mehr Corona-Patienten in Kliniken behandelt als noch im Januar“

    10.31 Uhr: „Aktuell werden 60 Prozent mehr Corona-Patienten in Kliniken behandelt als noch im Januar“, beginnt sie. Davon würden 90 Prozent auf der Normal- und 10 Prozent auf der Intensivstation liegen.

    10.30 Uhr: Nun spricht Susanne Johna, Vorsitzende des Ärzteverbands Marburger Bund.

    10.23 Uhr: „Wir können diese Pandemie nur gemeinsam bewältigen und wir werden sie auch gemeinsam bewältigen“, schließt er.

    10.22 Uhr: Wie sich die nächsten Wochen entwickeln, hänge von unserem Verhalten ab. „Wenn wir Symptome haben, sollten wir für drei bis fünf Tage zu Hause bleiben und außerhalb unseres Haushaltes niemanden treffen – insbesondere keine Gefährdeten.“ Auch die AHA-Regeln empfiehlt er weiterhin.

    10.20 Uhr: „Nun werden die Maßnahmen gelockert“, sagt er. Es gehe deshalb nun darum, wie „wir uns verhalten“. „Unsere Daten zeigen deutlich, dass Geimpfte viel seltener ins Krankenhaus müssen und viel seltener sterben. Den Effekt sehe man insbesondere bei Älteren mit einer Booster-Impfung.“ Es folgt ein Impf-Appell.

    RKI-Chef Wieler: „Jede Woche sterben mehr als 1000 Menschen mit Omikron“

    10.17 Uhr: „Die Pandemie ist noch nicht vorbei“, beginnt auch er. Das zeigen die aktuellen Rekordzahlen. „Jede Woche sterben aktuell mehr als 1000 Menschen im Zusammenhang mit einer Omikron-Erkrankung.“ Screenshot

    10.16 Uhr: Nun spricht RKI-Chef Wieler.

    10.15 Uhr: „Die einrichtungsbezogene Impfpflicht funktioniert“, sagt Lauterbach. Zuvor hatte es Besorgnis darüber gegeben, dass es möglicherweise nicht mehr ausreichend Pflegerinnen und Pfleger geben würde. „Dafür möchte ich mich ausdrücklich bedanken.“

    Lauterbach: „Wir müssen offensiver mit der vierten Impfung umgehen“

    10.14 Uhr: „Wir müssen offensiver mit der vierten Impfung umgehen“, fährt Lauterbach weiter fort. 90 Prozent derjenigen, für die die Stiko die vierte Impfung empfiehlt (ab 70, Vorerkrankungen etc.) seien noch immer nicht geimpft. Er habe zudem die Stiko gebeten, die Empfehlung zu überarbeiten und auszuweiten. „Die vierte Impfung macht schon eine Woche nach der Impfung einen Unterschied.“

    10.13 Uhr: Nun folgt ein Appell an die Ungeimpften. „Nichts ist unnötiger als eine schwere Infektion mit einem möglicherweise tödlichen Verlauf – so kurz bevor das gute Wetter die Pandemie zurückdrängt“, sagt Lauterbach.

     

    Lauterbach: „In einigen Regionen müssen wir nochmal nachschärfen – 300 Tote am Tag […] sind nicht akzeptabel“

    10.11 Uhr: „In einigen Regionen müssen wir nochmal nachschärfen. 300 Tote am Tag und die drohende Belastung des Gesundheitssystems sind nicht akzeptabel“, betont er. 

    10.10 Uhr: „Wenn Hotspot-Regeln beschlossen werden, können sie im ganzen Bundesland gelten", sagt Lauterbach. „Wenn überall die klinische Bedrohungslage bestehe“, erklärt er. Auch ein ganzes Bundesland sei dann “eine Gebietskörperschaft". Ich appelliere an die Länder, diese Regeln zu nutzen, so Lauterbach.

     

    „Wir müssen Hotspot-Regelung jetzt unbedingt nutzen“, sagt Lauterbach und nennt 4 Kriterien

    10.05 Uhr: „Wir müssen die Hotspot-Regelung jetzt unbedingt nutzen.“ Zur Erklärung: Überall dort, wo das Infektionsgeschehen besonders hoch ist, kann der jeweilige Landtag strengere Corona-Regeln verabschieden.

    Lauterbach erklärt vier konkrete Kriterien:

    • Wenn Kliniken Notfallversorgung nicht mehr durchgehend darstellen können
    • Wenn planbare Eingriffe abgesagt werden müssen
    • Wenn planpare Eingriffe in andere Kliniken verlegt werden müssen
    • Wenn Pflegeuntergrenzen unterschritten werden

    10.03 Uhr: Warum keine bundeseinheitliche Regelungen? „Das war rechtlich nicht mehr möglich“, erklärt er. Dennoch biete das Infektionsschutzgesetz eine gute Grundlage. 

     

    10.02 Uhr: Zunächst spricht Gesundheitsminister Lauterbach (SPD). „Die Pandemie ist nicht vorbei. Von einem Freedom Day kann keine Rede sein“, beginnt er. Trotz Rekord-Inzidenz gehe man von einer extrem hohen Dunkelziffer aus. Lauterbachs Coronazahlen-Einschätzung: „Mit Dunkelziffer doppelt so hoch.“

    10.02 Uhr: Die Pressekonferenz beginnt. Neben Lauterbach und Wieler ist auch Susanne Johna, Vorsitzende des Ärzteverbands Marburger Bund, dabei.

    Lauterbach und Wieler: Die Pressekonferenz zur Corona-Lage ab 10 Uhr hier im Live-Ticker

    07.51 Uhr: Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist gestiegen und hat erneut einen Höchstwert erreicht. Das Robert Koch-Institut (RKI)  gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Freitagmorgen mit 1756,4 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 1752,0 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 1706,3 (Vormonat: 1259,5).

    Weil die Ampel-Regierung gleichzeitig weitreichende Lockerungen auf den Weg brachte, wurde zuletzt heftige Kritik an Gesundheitsminister Lauterbach (SPD) laut. Lauterbach tritt der stets als Mahner auf.

    • Alle News zur Corona-Pandemie im Ticker von FOCUS Online 

    Lauterbach plant höhere Beiträge wegen Finanznot der Krankenkassen

    06.15 Uhr: Auch für Lauterbachs Ankündigung, höhere Krankenkassenbeitrage zu planen gab es Kritik. Lauterbach kündigte in der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ vom Donnerstag höhere Beiträge für die Krankenversicherten an, weil den Krankenkassen Geld fehlt. Um welchen Prozentsatz die Beiträge steigen sollen, wollte der Minister aber noch nicht sagen. Der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenkassen (GKV) bezifferte den Fehlbetrag für das kommende Jahr auf 17 Milliarden Euro.

    Die Beitragserhöhung sei eine von „vier Stellschrauben“ zur Lösung des Finanzierungsproblems, sagte Lauterbach der Zeitung. Die anderen drei seien: „Effizienzreserven im Gesundheitssystem heben, Reserven bei den Krankenkassen nutzen, zusätzliche Bundeszuschüsse gewähren.“

    Kassen und Opposition forderten rasch Klarheit, woher das Geld kommen soll, doch der Gesundheitsminister mahnte zur Geduld: „Ich werde rechtzeitig einen wohl überlegten Gesetzentwurf vorlegen“, sagte Lauterbach. Auf einen Termin vor der Sommerpause wollte er sich nicht festlegen.

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