Warum gibt es nur wenige Grippeinfektionen, aber viele mit SARS-CoV-2?

Die Grippeinfektionen sind auf extrem niedrigem Niveau. Dafür verantwortlich gemacht werden die bestehenden Kontaktbeschränkungen und höhere Standards bei der Hygiene, auch das Tragen von Masken. Doch warum funktioniert das bei Influenza so gut – und bei SARS-CoV-2 doch eher schwer?

Für die zweite Meldewoche 2021 erreichten das Robert Koch-Institut (RKI) bislang 29 labordiagnostisch bestätigte Influenzafälle. Das Nationale Referenzzentrum (NRZ) für Influenzaviren fand in der zweiten Kalenderwoche 2021 in 29 (21 Prozent) der 138 eingesandten Sentinelproben respiratorische Viren: In 15 (11 Prozent) identifizierte das NRZ SARS-CoV-2, in elf (8 Prozent) Rhinoviren, in zwei Proben (1 Prozent) humane saisonale Coronaviren und in einer (1 Prozent) Parainfluenzaviren. Wie auch in den Wochen zuvor konnten Influenzaviren nicht nachgewiesen werden. Weiterhin liegt damit die Rate der akuten Atemwegserkrankungen (ARE) „deutlich unter dem Niveau der Werte der Vorsaisons“, erklärt die Arbeitsgemeinschaft Influenza (AGI) am RKI. Die Kontaktbeschränkungen und Infektionsschutzmaßnahmen mit Masken und Hygiene scheinen bei diesen Erkrankungen zu wirken.

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Hingegen zirkulieren SARS-CoV-2 auf hohem Niveau, laut den täglichen Lageberichten des RKI gab es im Zeitraum vom 9. bis zum 15. Januar 2021 insgesamt 134.071 Fälle. Warum gelingt es also nicht, auch die Infektionszahlen von SARS-CoV-2 in die gleichen Schranken zu weisen? 

Fehlende Immunität und hohe Übertragungsrate

Das erklärte Professor Lothar Wieler, Präsident des RKI, bei der am heutigen Freitag stattgefundenen Bundespressekonferenz anhand von drei Punkten. So übertrage sich SARS-CoV-2 sehr effektiv über Aerosole. Zudem zeige das neuartige Coronavirus eine „hohe Übertagungsrate“ noch vor Symptombeginn. Und drittens macht Wieler die „fehlende Immunität“ in der Bevölkerung dafür verantwortlich. 

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